Kapitel 14 Der Reiter

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"Was meinst du damit?" Astrid schüttelte ihn an seinen Schultern.

"Auf dem Weg nach Berk geriet ich in einen Sturm. Dieser trieb mich in diese Gewässer und als ich hier vorbei fuhr waren gute zwei dutzend Schiffe hier. Sie segelten unter einem mir unbekannten Wappen. Ein Drache mit ausgebreiteten Flügeln und zwei Schwerter, die durch ihn durch gehen. Die Schiffe waren vom Bug bis zum Heck bewaffnet, am Bug waren Eisenplatten mit Stacheln angebracht. Sie raubten alles von den Schiffen was es zu rauben gab. Doch dann hat mich ein Reiter auf einem Drachen entdeckt. Mit einem anderen Reiter plünderten sie mein Schiff, nahmen mich gefangen und ehe ich mich versah war ich gefesselt und lag hier in diesem Raum. Dann kam einer rein und meinte 'Mal sehen wie lange Sie brauchen um dich zu finden.'

Nach seiner kurzen Zusammenfassung darüber was geschehen war, warf Astrid ihm einen mitfühlenden Blick zu. "Aber wir haben niemanden gesehen als wir hier ankamen und ich hab alles vorhin abgecheckt. Niergendwo war jemand zu sehen oder zu finden. Weder ein Drache noch ein Mensch oder beides", sagte Eret.

"Lasst uns einfach hier verschwinden. Der Ort ist auch schon so gespenstisch genug." Astrid drehte sich um und machte sich mit hastigen Schritten auf den Weg zurück nach draußen ans Tageslicht. "Hast du etwa Angst, Hofferson?", neckte Eret sie.

"Nenn mich nicht Hofferson und ängstlich bin ich schon einmal gar nicht! Ich besitzte viel mehr Mut wie du jemals in deinem Leben und dem danach besitzen wirst." Sie drehte sich um und stieß ihn so heftig gegen die Brust, das er nach hinten fiel und auf dem Boden landete. Danach wendete sie sich zum gehen. Grimmbarn folgte ihr schweigend mit etwas Abstand.

Plötzlich blieb Astrid mitten auf dem Gang stehen. Es war ihr zu ruhig. Eigentlich mussten die Drachen oben auf dem Deck krach machen. Zumindest ihre Schritte oder Flügelschläge sollten zuhören sein, wenn sie sich mit einander die Zeit vertrieben. Die Wikingerin schüttelte ihren Kopf um die schlechten Gedanken los zu werden, dass etwas passiert sein könnte. Mit dem Gedanken, dass sie sich nur von dem anstregenden Flug erholten und deshalb so still waren.Als erste lief sie die Treppe nach oben hoch aufs Deck. Ab dort war es klar. Nichts war in Ordnung. Eine Gestalt stand mit dem Rücken zu ihr, über der hilflos am Boden liegenden Sturmpfeil, ein Fuß auf ihrer Schnauze. Schädelbrecher lag ebenfalls am Boden und hatte eine Maulsperre um. Ein ihr fremder Drache überwachte die ganze Situation und fixierte sie mit seinen Augen, in dem Moment wo sie nach oben kam.

"Hey, lassen Sie unsere Drachen in Frieden", schrie Astrid. Die Gestalt drehte sich zu ihr um. Es war ein Mann im ungefähr selben Alter wie Eret es war. Er hatte merkwürdige Kleidung an. Keine typische Kleidung aus Fell oder Leder, die sie auf Berk trugen. Stiefel, die ihm gerade bis zum Schienbein reichten  und  eine weite Hosen. Ein Oberteil, das wie der Rest seiner Kleidung, in unterschiedlichen Grautönen und schwarz gehalten war und mehrere Gürtel aufweiste(siehe Bild), ein Umhang, der fast bis zum Boden ging und Handschuhe. Er hatte eine Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Als er sie erblickte nickte er seinem Drachen zu. Dieser erhob sich von seinem Fleck und sprang mit wenigen setzen zu der Lucke im Deck. Dort sorgte er dafür, dass Eret und Grimmbarn unter Deck blieben. Auf den zweiten Blick fiel Astrid auf, dass er rote Schuppen am Bauch hatte, die ungefähr eine Elle lang nach unten hingen. Ob das der Reiter war, der über Berk gestern geflogen war und die Schnellen Stachel mit sich genommen hatte.

"Was willst du?", fuhr sie ihren Gegenüber forsch an. Um ihren Anflug von Angst zu verstecken straffte Astrid ihre Schultern und richtete sich auf. "Nichts." War die knappe Antwort. Er hatte  eine ruhige, leicht raue Stimme. Doch es schwang etwas mit ihr, dass einem einen Schauer über den Rücken jagte. Kurz verwirrt über seine Antwort sagte sie dann: "Wenn man nichts will, vermummt man sich nicht und fesselt Drachen nicht einfach so."

"Da hast du wohl recht." Ein kleines Lächeln war auf seinen Lippen zu erkennen, der Rest war hinter seiner Kapuze und dem Schatten den sie warf verborgen. Er ließ von Sturmpfeil ab und wendete sich Astrid komplett zu. Sturmpfeil blieb so liegen wie sie war, nur durch das leichte heben und senken ihrer Brust war zu erkennen, dass sie noch lebte.

"Was hast du mit ihr gemacht?", schrie Astrid entsetzt auf, als ihr nicht gefesselter Drache einfach so liegen blieb. "Ihr geht es gut. So lange du mit machst." Er blieb direkt vor ihr stehen. Jetzt konnte sie ihm in seine Augen sehen. Gefüllt von Hass und einem noch intensiverem grün, wie das von Hicks blickten sie direkt in ihre blauen. "Ich schlage dir vor. Du kommst mit mir mit und niemand wird einen Schaden davon tragen."

Er nahm eine Haarsträhne von ihrem blonden Haar zwischen seine Finger und spielte mit ihr rum. Schnell wurde seine Hand weg geschlagen. "Das deute ich als nein," sagte er enttäuscht. Bereit einen Schlag abzufangen drehte Astrid ihren Kopf automatisch zur Seite. Stattdessen wurde sie von ihm stehen gelassen. Er lief zurück zu Sturmpfeil, zog einen kleinen Dolch inter seinem Rücken hervor und stach diesen wenige Zentimeter unter einem der Flügel in den Drachen hinein.

"NEIN!", schrie Astrid und rannte zu ihrem Drachen.

Httyd-Das Blut der BrüderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt