Kapitel 98 - Date (1)

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Auch wenn die Erinnerungen einen traurig machen, sollte man es trotzdem durchziehen, denn nicht umsonst hat es dir damals so viel bedeutet...

Harry's POV:
"Harry?", rief Bell's Mum von oben. "Ich muss kurz zu ihr. Warte hier.", flüsterte ich und küsste Bell's Stirn. Im nächsten Moment sprintete ich die Treppenstufen hoch und kam oben im Flur an. Ich holte tief Luft und dann kam mir Frau Thompson schon entgegen. "Hier, ich habe sie schon in diese Tasche getan. Dann kann sie sie nicht sehen.", erklärte sie mir etwas aufgeregt und reichte mir die kleine schwarze Sporttasche. "Dankeschön.", sagte ich lächelnd. "Dafür nicht.", meinte sie und schloss die Tür vom Dachboden. "Viel Spaß euch beiden.", wünschte sie uns glücklich. "Danke.", rief ich, während ich schon wieder herunter rannte zu Bell. "Und bringe mir meine Tochter heil zurück.", forderte sie lachend, als sie hinter mir die Treppe herunter kam. Bell stand verwirrt da. Für sie ergibt das gerade wahrscheinlich überhaupt keinen Sinn... "Bist du bereit?", fragte ich enthusiastisch und griff nach meiner Mütze, die ich schnell aufsetzte. Sie hatte schon Schuhe und ihre Jacke überzogen. "Fast.", antwortete sie lächelnd und setzte sich eine graue Mütze auf. Sie lief hinüber zur Kommode und kramte einen Schal und schwarze Handschuhe heraus. Mist, die habe ich total vergessen... dann müssen wir doch noch kurz zu Louis. Bei dem Wetter kann ich nicht ohne Handschuhe Schlittschuh fahren. Es sind mehrere Grad unter Null... "Alles okay?", fragte Bell fürsorglich, die meinen Gesichtsausdruck gesehen hatte. "Ich habe keine Handschuhe.", erklärte ich seufzend. Sie schüttelte etwas grinsend den Kopf, drehte sich um und wühlte erneut in der Schublade der großen alten Kommode. Sie zog ein Paar grauer Handschuhe hervor und schloss vorsichtig die Schublade. "Hier, die hattest du am Mittwoch auch an.", sagte sie lächelnd und reichte mir das Paar. "Danke.", antwortete ich und atmete erleichtert auf. Bell begann zu kichern und ich musste selbst schmunzeln. Sie wickelte sich den Schal um und stülpte die Handschuhe über ihre kleinen Hände. "Fertig.", sagte sie aufgeregt. Das wird super. Es muss super werden! Ich ergriff ihre Hand und nahm die kleine Sporttasche in meine andere Hand. "Tschüss Mum.", rief Bell durch das Haus und öffnete glücklich die Tür. Ich verabschiedete mich ebenfalls von Bell's Mum und schon waren wir draußen. Bell lächelte mich glücklich an. "Was ist da eigentlich in der Tasche?", fragte sie neugierig. "Das siehst du, wenn wir da sind.", sagte ich lächelnd. "Du bist gemein.", seufzte sie und verdrehte lachend die Augen. Ich schmunzelte und ließ kurz ihre Hand los, um die Mütze neu aufzusetzen, weil sie verrutscht war. Wir liefen etwas raus aus der Stadt zu dem See, an dem ich diese Woche schon einmal war. Doch dieses Mal war es ziemlich voll. Die Stadt hatte den See vom Schnee befreit und mehrere Stände aufgestellt. Bell schaute sich neugierig um. Ich folgte ihrem Blick. Ein Stand verkaufte Glühwein und Kakao, ein anderer verlieh Schlittschuhe und der andere verkaufte Bratwurst und Pommes. Vorsichtig drückte ich Bell etwas von der Menge weg. Überrascht schaute sie mich an. Sie hat es sich noch nicht zusammen reimen können... Als wir etwas abseits waren, schmiss ich die Sporttasche in den Schnee und schaute sie lächelnd an. Sie wirkte noch immer ziemlich verwirrt und zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen. "Harry, was machen wir hier?", fragte sie irritiert. Statt zu antworten beugte ich mich hinunter und öffnete die Sporttasche. Eine silberne Kufe von einem der Schlittschuhe blitzte im Sonnenlicht auf. Bell's Augen weiteten sich schlagartig. "Laufen wir Schlittschuh?", fragte sie aufgeregt und schaute mich mit strahlenden Augen an. Schnell nickte ich und auf ihrem Gesicht bildete sich ein breites Lächeln. Plötzlich fiel Bell mir um den Hals und ich hob sie etwas hoch, damit wir uns besser umarmen konnten. Sie schmiegte ihren Kopf an meine Schulter und schloss ihre Arme fest um meinen Nacken. "Harry, das ist die beste Überraschung, die du machen konntest.", flüsterte sie überglücklich. Auf meinem Gesicht bildete sich ein stolzes Lächeln. Ich wusste sie wird es lieben! Ich drückte sie sanft an mich und ließ sie dann wieder herunter. Bell strahlte über das ganze Gesicht. "Ich war so lange nicht mehr Schlittschuh fahren.", erzählte sie und holte dabei ihre weiß blauen Schlittschuhe heraus. Lächelnd schaute sie sie an. An der Außenseite der Schlittschuhe war eine Schneeflocke drauf und sie sahen ziemlich neu aus. "Ich hatte sie nur einmal an und das ist gut drei Jahre her.", murmelte sie leise und betrachtete noch immer die Schlittschuhe. Passen sie ihr dann überhaupt noch? Bell's Lächeln verschwand immer mehr. "Alles okay?", fragte ich besorgt. Sie nickte und schluckte schwer. "Es ist nur... Dad hat es geliebt Schlittschuh zu fahren.", flüsterte sie traurig. Sie hob ihren Blick und schaute mich mit tränengefüllten Augen an. Schnell zog ich sie wieder zurück in meine Arme. Bell schluchzte leise und hielt sich an mir fest. "Es tut mir so leid.", wisperte ich und streichelte ihren Rücken hinauf. Langsam löste sie sich von mir. Ein trauriges Lächeln lag auf ihrem Gesicht. "Ich habe gerade wirklich überlegt nicht zu fahren. Doch warum sollte ich nicht? Dad würde es wollen. Ich habe es immer geliebt. Ich wäre ziemlich dumm, wenn ich die Chance nicht nutzen würde.", murmelte sie missmutig. "Du musst nicht.", meinte ich schnell. Ich möchte nicht, dass sie etwas tut, wobei sie sich unwohl fühlt... "Nein, ich werde fahren für Dad.", sagte sie plötzlich festentschlossen und lächelte mich zaghaft an. Ich nickte ihr stolz zu. "Wollen wir?", fragte ich sie, ob sie bereit war. Schnell nickte sie und begann ihre Schuhe aufzuschnüren. "Kann ich mich gleich bei dir abstützen?", fragte sie nach. "Klar.", antwortete ich ihr lächelnd. Sie nahm die Schlittschuhe drückte einen Knopf an der Seite und zog an der Schnauze des Schuhs. Es klickte und dann ließ sie den Knopf los. Sie zog noch einmal, aber nichts passierte. Das gleiche machte sie mit dem zweiten Schlittschuh. Was versucht sie da? Bell schaute zu mir auf und bemerkte meinen verwirrten Blick. "Die sind zum Verstellen.", erklärte sie schnell und schlüpfte aus ihrem rechten Schuh. "Darf ich?", fragte sie lächelnd und legte ihre Hand an meine Schulter. Schnell nickte ich und sie zog den Schlittschuh an. Schnell schnürte sie ihn und zu und machte ihn fest. Danach schlüpfte sie aus dem linken Schuh, zog den linken Schlittschuh an, befestigte ihn und stellte sich gerade hin. "Fertig.", sagte sie lächelnd.

Do you rescue me? (Harry ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt