Prolog

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Viele Menschen schauen Nachts aus dem Fenster in den Sternenhimmel. Villeicht weil sie sich alleine fühlen, gerade alles so verwirrend ist oder der Alltag über ihnen zusammen bricht und sie mit seinen Trümmern niederschmettern will. Die Vorstellung, dass da oben so weit entfernt alles funktioniert, jeder Planet auf seiner Bahn kreist und zusammen mit den anderen ein perfektes Bild abgibt, dass jeder Stern von sich heraus leuchtet, fast so, als würde er leben und einem durch sein Leuchten signalisieren, dass er da ist und auf dich aufpasst, nimmt wenigstens einen kleinen Teil der Einsamkeit, in die du dich hinen geschwiegen hast und welche sich nachts wie ein Tonen schwerer Umhang auf deine Schultern legt. Ein kleiner funken Hoffnung kann ihr entspringen und du hoffst, dass es ganz villeicht einen Ort in dieser Welt gibt, in den du genau so gut hinein passt, wie ein Stern in den Nachthimmel.....
Dewayne lies den Stift sinken und blickte aus dem leicht verstaubten Fenster, welches sich direkt neben ihrem Schreibtisch befand. Verzweifelt suchten ihre blassen Augen nach einem Stern an dem dunklen Himmel. Doch nicht ein einzieger hatte es durch die hellen Lichter der Großstadt geschafft. Enttäuscht lies sie sich in ihren Schreibtischstuhl zurückfallen und starrte an die leere weiße Decke. Sie selbst hatte gehofft in einem der Sterne Toby wieder zu erkennen. So blöd das auch klingen mag, es war für sie die einzige halbwegs ertragbare Vorstellung, dass er einer von den millionen dort war und seinen Platz endlich gefunden hatte. Die erinnerung an ihn schmerzte und schon zum gefühlten hundertsten mal wünschte sich Dewayne an seiner Stelle zu sein. Doch sie konnte ihn nicht einmal sehen. Sein Stern leuchtete bestimmt am schönsten. Zwar nicht am hellsten, aber am ehrlichsten. Doch die hässlichen, künstlichen Lichter dieser Stadt, welche Dewayne sowiso schon verhasst war, trennten sie endgültig von einander. Verzweifelt schloss sie ihre Augen. Menschen konnten so viel zerstören, ob mit ihren bescheuerten Erfindungen oder nur mit einfachen Worten. Sie achteten nicht aufeinander, im Gegenteil sie machten sich oft gegenseitig einfach nur kaputt.
Sie sehnte sich nach dem kleinen Dorf, in dem sie Jahre lang mit ihrer Familie gewohnt hatte. Dort hatte sie jeden Abend aus dem Fenster ihres kleinen Zimmers geschaut und den Sonnenuntergang zusammen mit dem Erscheinen von immer mehr Sternen beobachtet, bis sie sie nicht mehr zählen konnte. Manchmal war sie sogar dort eingeschlafen. So vieles hatte sich verändert....
Seufzend lehnte sie sich wieder nach vorne und nahm den Stift wieder zur Hand. Sie strich sich ein paar lose Haare aus dem Gesicht und begann dan wieder zu schreiben:
In mir schrie schon immer ein teil nach Freiheit. Früher glaubte ich, dass ich sie irgendwann in den Sternen finden könnte .....

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 07, 2016 ⏰

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