Teil 3

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Der nächste Tag fing recht ruhig an, es gab keine Zwischenfälle außer einem kleiner Ausraster von Kanato beim Frühstück, weil jemand seine Lieblingscookies vergessen hatte, aber sonst war alles wie es sollte. Pünktlich verließen die Sakamakis das Anwesen um mit ihrerer schwarzen Limosine zur Schule zu fahren. Im Haus war es sehr still, doch es lag immer noch etwas Spannung in der Luft wegen der Nachricht von gestern. Ich staubte gerade die untere Etage ab und summte nebenbei.

Gestern hatten mich noch ein paar Mädchen ausgefragt, wie es so sei, wenn ein Mädchen zu den Sakamakis käme. Natürlich konnte ich schlecht sagen, dass alle anderen Opferbräute genau unter ihren Füßen in Kanatos Keller standen, also meinte ich nur, dass die Jungs meist ein paar Wochen mit ihnen spielten, ihnen dann das Herz brach und sie dann wieder wegschickten, ich meine, dass ist ja nicht unbedingt gelogen. Mit Lina hatte ich insgeheim schon gewettet, wie lang diese diesmal aushalten würde.

Jetzt wo ich so allein durch die Räume ging, musste ich daran denken, wie das wohl alles auf sie wirken musste. Der ganze Luxus, die neue Stadt und vor allem die Jungs und ihre Macken. Ja, das wird bestimmt nicht leicht werden. Eigentlich musste sie einem ja schon leid tun, aber ich war einfach nur glücklich, dass ich nie in diese Situation kommen würde.

Ich ging von der Eingangshalle ins große Wohnzimmer und fing an den Kamin zu schrubben, als ich schon fast in der Mitte des Raum war nahm ich eine kleine Bewegung war und bemerkte einen schlafenden Shuu auf einem der Sofas. Musste der immer so plötzlich auftauchen, dass ist ja mal mega nervig. Ich drehte mich schon um, damit ich den Raum verlassen konnte, als er zu sprechen anfing.

"Warte mal kurz Kleine." Ich blieb sofort stehen, drehte mich um und verbeugte mich schnell. "Was kann ich für sie tun, Mr. Shuu?", fragte ich mit pipsiger Stimme. Warum ist er überhaupt hier? Sollte er nicht in der Schule sein? Er setzte sich langsam auf und kam auf mich zu geschlurft. Leichte Panik stieg in mir auf. Er kam immer näher bis uns nur noch ein paar Zentimeter trennten und ich wich immer weiter zurück bis ich die Wand in meinem Rücken spürte.

Er stand nun direkt vor mir und hob langsam seine Hand zu meinem Hals. Ich quickte ängstlich auf und drückte mich fester an die Wand. Warum konnte ich nicht einfach in ihr verschwinden? Er lachte leise auf. "Warum denn so ängstlich?", fragte er ruhig und hob seine Hand wieder zu meinem Hals. Ich kniff die Augen zusammen, mein Herz klopfte wie wild und ich wartete auf den Schmerz.

Wir im Haushalt, hatten schon oft die Schreie der Opfer der Sakamakis gehört und das hörte sich auf jeden Fall schmerzhaft an. Ich will nicht gebissen werden, bitte nicht.

Doch der Schmerz blieb aus, statt dessen sah er mich nur an und befahl mir dann weiter zu summen. Der Schock und die Überraschung standen mir wohl ins Gesicht geschrieben, weswegen er noch mal meinte: "Summ nochmal das Lied von gerade eben." Völlig überfordert, tat ich wie mir geheißen.

"Mhh", meinte er verträumt nach einer Weile, "seit ich dieses Lied gestern gehört habe ging mir die Melodie nicht mehr aus dem Kopf. Von wem ist das?" Ich riss überrascht die Augen auf, er fand es gut? Ich starrte ihn verwirrt an. "Also?", fragte er jetzt etwas energischer und trat einen Schritt zurück.  Endlich.
"Ähm", meinte ich schüchtern, "Ehrlich gesagt ist das von mir." Er sah mich erstaunt an: "Wirklich? Das ist echt gut. Hast du noch mehr Lieder?" Ich nickte leicht. "Gut, ich will sie mir anhören. Komm heute Nachmittag wieder zu der Bank am See, wie gestern und spiel mir den Rest vor ok?" Ich schaute ihn erstaunt an, will er das wirklich? "Natürlich Mr. Shuu". Er nickte zufrieden, schloss seine Augen wieder und verließ den Raum. Mich wunderte es ja echt, das er nie gegen irgendwas stieß.

Als er weg war, ließ ich mich an der Wand zu Boden sinken. Was war das den jetzt eben? Shuu Sakamaki fand meine Lieder so gut, dass er sie sich alle anhören wollte. Ich wusste nicht ob das jetzt gut oder schlecht für mich war, aber im Moment war ich einfach nur unglaublich Stolz das jemanden wie ihm, der auf jeden Fall etwas von Musik verstand, meine würdigte.  

Diabolik Lovers - mal aus einer ganz anderen SichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt