~Kapitel 32~

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Nachdem ich mein Wasser aus getrunken hatte, habe ich mich gleich wieder zurück zu den Stühlen vor Jus Krankenzimmer gemacht.

"Sie haben sich jetzt mal eine Pause verdient.", sagt die Krankenschwester zu den Türstehern.

Und ja...es gab eine riesige Diskussion.
Doch sie gaben endlich nach, als sie sagte, dass sie übernehmen würde und so.

Ich hingegen konnte nur zuschauen.
Und mir Fragen stellen.
Viel zu viele.

°

Als die breiten Türsteher endlich verschwunden waren, gab die Krankenschwester mir ein Zeichen, in den Raum zu treten.

Ich stand zögerlich auf.

Jan hat sich schonmal auf den Weg zur Cafeteria gemacht. Hatte Hunger.

"Beeile dich! Wenn jemand kommt, bin ich meinen Job los!", sagt sie, lacht und öffnet mir die Tür.

Ich gehe hindurch und sie wird gleich hinter mir wieder geschlossen.

Ich vergrabe meine Hände in die Hosentaschen meiner verwaschenen Jeans und gehe Schritt für Schritt auf das Krankenbett zu.

Eine Träne bahnt sich einen Weg über meine Wange, als ich ihn sehe.

Er liegt dort so hilflos. Seine Augen sind geschlossen.

Ich nehme allen Mut zusammen und setze mich sanft auf die Bettkante.
Ich schluchze auf, als ich die Wunde über seinen Auge sehe.

Was ist bloß passiert?
Und warum?

Ich möchte gerade meine Haarsträhne aus dem Gesicht streichen, als er seinen Kopf dreht.

"Ju...", flüstere ich mit Tränen in den Augen.
Ich lache und weine zugleich.

Erst jetzt fällt mir auf, wie emotional ich eigentlich geworden bin.
Seit ich ihn kenne.
Julien.

Ich setze mich gerade hin und greife nach seiner Hand.
Er hat seine Augen zusammen gekniffen und schaut mich verwirrt an.

"Wie geht es dir?", frage ich.
Und ich könnte vor Glücksgefühlen platzen.

"Wer bist du?"

°°°

Ich starre ihn nur wortlos an.
"Wer bist du?"
Was soll das denn jetzt.

Ich werde ernst.

"Ju...ich bins Amira.", sage ich.
Erneut breche ich in Tränen aus.
Wie kann er mich vergessen haben?

Ich stehe auf, doch Ju hält meine Hand fest und lächelt.

"Jetzt komm schon her!", sagt er und zieht mich wieder aufs Bett.
Seine Hand berührt nun leicht meinen Nacken und zieht mich so weit runter, bis sich unsere Lippen treffen.

Als wir und wieder von einander lösen, schaue ich ihn verwirrt an.

"Aber...wa...was?", stottere ich.
Er lacht und streicht sanft über meine Wange.

"Wie könnte ich dich jemals vergessen? Das ist unmöglich!", sagt er leise...schon fast ein Flüstern.

"Wie kannst du mir nur solch einen Schrecken einjagen?", sage ich.

"Komm her.", sagt er und hebt seine Decke leicht an.

Erst schaue ich ihn etwas durch einander an, verstehe dann doch, ziehe meine Schuhe und Jacke aus und kuschel mich mit unter seine Decke.

Sein Gesicht ist mit kleinen Schrammen überseht und an seinen Armen hat er blaue Flecken.

"Ich hatte solche Angst um dich.", flüstere ich in das Krankenhausoberteil rein, während ich mich an seine Brust kuschel.

"Keine Sorge...ich werde dich noch ne Weile nerven.", sagt er sanft und gibt mir einen Kuss auf die Stirn.

«Trust me» - Julien Bam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt