24 - Love me till it hurts

2.1K 84 0
                                    

Unsicher betrat ich das Hotel, denn als ich drinnen war, warfen mir die Kunden einen skeptischen Blick zu, da ich eigentlich als Zimmermädchen bekannt war und nicht als Besucher. Vor dem Fahrstuhl blieb ich stehen und wartete, während Justin direkt hinter mir erschien. Es war ein fremdes Gefühl, denn ich merkte, wie mich die Gäste musterten und tuschelten, was mich leicht verunsicherte. Um ehrlich zu sein fühlte ich mich Fehl am Platz, schließlich war dies ein luxuriöses Hotel mit hohen Ansprüchen, was garantiert meinen Lebensstil ausschloss, da ich alles andere als ein luxuriöses Leben hatte. Im Gegenteil. Als ich merkte, wie Justin seinen Ellenbogen in meine Seite stupste, schüttelte ich verträumt den Kopf und betrat den Fahrstuhl. Laut atmete ich aus, als wir ruhig da standen und diese Stille schon fast peinlich war. "Das ist komisch, ich meine, ich komme her um zu arbeiten und jetzt halte ich mich hier als Besucher auf", sagte ich immer noch unsicher meiner Tat, ich spielte sogar mit dem Gedanken wieder zurück zu kehren. "Keine Sorge, dir wird niemand den Kopf abreißen", scherzte er, weshalb ich nur kicherte und mit den Schultern zuckte. "Wer weiß, Henry trau ich alles zu", meinte ich und hörte wie er schnaubte. "Der traut sich nicht mal mehr dich anzusehen", murmelte er, was mich etwas klarer werden ließ. Das erklärte, warum Henry so ängstlich zu mir kam und sich entschuldigte. "Was hast du ihm gesagt?", fragte ich mit hoch gezogenen Augenbrauen, er aber schüttelte nur gespielt nichtsahnend den Kopf. "Ach ja, dann erklär mir mal, wieso er am Freitag zu mir kam und sich entschuldigt hat, ich meine er hat beinahe meine Füße geküsst, wenn ich ihm nicht verziehen hätte", wies ich ihn hin, worauf er grinste. "Na gut, ich hab ihn nur gewarnt", unschuldig hob er seine Arme und verließ rückwärts den Fahrstuhl. "In wie Fern?", fragte ich immer noch neugierig und folgte ihm zu seiner Suite. "Ich hab ihm gedroht, mehr solltest du lieber nicht wissen", erklärte er und steckte die Karte zu seiner Suite in den Schlitz. "Sollte ich nicht?", fragte ich noch mal unsicher nach, weshalb er mich ansah. "Okay, du hast recht, mehr will ich auch nicht wissen", beantwortete ich selber meine Frage und schloss die Tür hinter mir. Sofort stieg mir sein Geruch in die Nase, dieses männliche Parfum roch unwiderstehlich gut. "Und jetzt kommen wir zum-". Justin kam auf mich zu, er stoppte aber, als es klopfte. Genervt verdrehte er die Augen und ging zur Tür. Ich nutzte diese Chance und brachte meine Tasche ins Schlafzimmer, während er die Tür öffnete. "Muss das jetzt sein?", fragte er Kenny, als dieser mich aber sah, zog er die Augenbrauen hoch. "Jetzt verstehe ich, aber es ist wirklich wichtig Justin", sagte er und betrat den Wohnbereich, obwohl Justin ihn viel lieber draußen haben würde. "Was muss denn gemacht werden?", fragte Justin und schloss die Tür, während ich da stand und neugierig ihr Gespräch verfolgte. "Foster, er ist den COSL's beigetreten", wies er ihn hin, weshalb sich jetzt schon die ersten Fragezeichen in meinem Kopf bildeten. COSL? War das eine Band oder so? "Was zum Teufel will ein Geldgieriger Perverser bei den Chef's of St.Louis?", fragte Justin völlig scheinbar irritiert, was man jedenfalls an seinem Tonfall hörte und warf die Hände in die Luft. Chef's of St. Louis? Was ein alberner Name. "Das ist es, aber es wäre völlig unnötig ihn auszufragen". "Also töten wir ihn". "Genau, weil... es findet übermorgen das Strandfest hier am See statt, ich wette Gerald Foster wird es sich nicht entgehen lassen die Zimmermädchen und die Besucher in Bikinis zu sehen, und da hätte ich eine großartige Idee", sagte er, was mich verwirrte. "Nein, sie bleibt aus dem Spiel", hörte ich Justin in einer schnippischen Stimme sagen, weshalb ich nun verstand. "Du weißt ja gar nicht, was sie machen muss". "Na und? Sie wird nicht nochmal da mit rein gezogen". "Fragen wir doch lieber sie", Kenny grinste mich an und faltete seine Hände, während mich Justin warnend ansah. "Was?", fragte ich verwirrt, da ich gerade nur Bahnhof verstand und fühlte mich etwas ängstlich, da Kenny mich so schelmisch angrinste. "Du könntest uns eine riesig große Hilfe sein, wenn du übermorgen mit deinen Reizen spielst und Gerald vom Strand weg lockst, nämlich ins Hotel". "Wie gesagt, sie wird aus dem Spiel gelassen", sagte Justin, ich aber fing an zu Grübeln. "Was würde passieren, wenn ich nicht helfe?", fragte ich Kenny, der mich etwas bettelnd ansah. "Justin könnte erwischt werden". "Dann mach ich es", sagte ich direkt, worauf sich Justin zu mir drehte und den Kopf schüttelte. "Nein, nein, nein". "Doch, doch, doch", antwortete ich, worauf Kenny zufrieden aus atmete. "Na dann, ist der Auftrag ein Kinderspiel".

"Ich kann es immer noch nicht glauben, dass du zugestimmt hast, nachdem du heute hättest sterben können", sagte Justin genervt und achtete weiterhin auf den Fernseher, während ich meine Augen verdrehte. "Na und? Wenn ich dir helfen kann, tu ich es, außerdem hast du mich gerettet". "Gott bist du leichtsinnig", schnaubend schüttelte er den Kopf, weshalb ich genervt ausatmete. "Da hast du recht, ich hab mich in dich verliebt", antwortete ich gespielt lächelnd und schaute nun auch voll und ganz auf den Fernseher. "Fängst du jetzt wieder damit an? Wie oft denn noch?", gab er gelangweilt von sich und sah mich mit hoch gezogenen Augenbrauen an. "Dann hör du auf ständig über mich zu bestimmen, wenn ich helfen kann, helfe ich", das waren momentan meine Gedanken. Ich wusste, wenn ich diesen Mann töten musste, hätte ich es sicher getan, wenn es um Justins Leben ging, schließlich habe ich Mark heute auch niedergestochen und das nur wegen ihm. "Du bist echt komisch. So gut wie jedes normale Mädchen würde mich hassen, schreiend weg rennen und nie wieder einen Fuß in dieses Hotel setzten, du willst mir tatsächlich bei einem meiner Aufträgen helfen, irgendwann wirst du zum Auftragskiller, genauso wie ich", meinte er, was mich schmunzeln ließ. "Willst du damit sagen, dass ich unnormal bin?", fragte ich grinsend, er aber kicherte. "Auf der guten Weise, alle anderen sind langweilig", antwortete er und griff nach der Fernbedienung. Kichernd schüttelte ich den Kopf und stand auf. "Glaub mir, du bist auch nicht wie jeder andere Mann", erwiderte ich grinsend und sah nur in seine strahlend braunen Augen.

Heartbreaker - Guns and broken Hearts /J.BWo Geschichten leben. Entdecke jetzt