27. What's going on?

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Leise ging ich die Stufen der Treppe hinunter um mir ein Glas Wasser zu holen. Dabei konnte ich natürlich nicht anders, als an mein Zusammentreffen mit Liam zu denken. Sein Blick hat mich genau gemustert, doch dann wollte er auf einmal gehen, ich hätte mir gewünscht, dass er sich länger mit mir unterhalten hätte. Doch wenigstens hatte ich in seinem Blick gesehen, dass ich nicht spurlos an ihm vorbei ging, sondern etwas in ihm auslöste und das musste ich nur noch mehr entfachen. Ich musste es einfach schaffen, dass er endlich mit Amanda Schluss machte. Jedoch war ich mir mittlerweile nicht mehr wirklich sicher, warum ich das überhaupt machte. Wollte ich ihn überhaupt noch, oder war es mehr der Reiz, ob ich es schaffen könnte, dass er mich wirklich wollte?
Ich holte mir mein Glas Wasser und ging schnell wieder nach oben. Obwohl es tagsüber ziemlich warm war, war es jetzt etwas kühl, vor allem in der Nacht. Als ich die letzten Stufen hoch ging sah ich jemanden vor meiner Zimmertür stehen, doch da es dunkel war, konnte ich nicht erkennen wer es war. 
"Hey kleine J.", hörte ich dann jedoch und wusste somit sofort wer vor mir stand. 
"Hey Collin.", ich blieb vor ihm stehen, da er den Weg versperrte und auch nicht den Anschein machte, dass er aus dem Weg gehen würde. Nachdem jedoch eine Weile Stille herrschte, drehte er sich um, öffnete meine Tür und ging hinein, ich folgte ihm ein wenig verwirrt. Er machte das Licht an und ich ging an ihm vorbei um mein Glas auf mein Nachttisch zu stellen. 
"Alles in Ordnung?", fragte ich ihn dann, weil er noch immer nichts gesagt hatte. Nicht mal einen blöden Spruch, also war das ziemlich komisch. 
"Ich wollte mit dir reden."
"Okay, dann los.", ich setzte mich auf mein Bett und er nahm den Schreibtischstuhl und zog ihn vor mich, damit er mir gegenüber saß. 
"Also vielleicht lag ich falsch und wir brauchen doch einen Plan."
"Warum das denn jetzt auf einmal? Ich finde, dass es ziemlich gut läuft." Denn schließlich habe ich jetzt schon öfter gesehen, dass er eifersüchtig geworden ist.
Er kratzte sich etwas verlegen am Kopf und ich wurde noch verwirrter. Was ist nur los mit ihm?
"Okay, also Liam hat heute mit mir geredet", er wollte weiter reden, doch ich unterbrach ihn. 
"In der Küche? Über was habt ihr da geredet?" Er sah mich nur ein wenig genervt an, wahrscheinlich, weil er mir das gerade jetzt sagen wollte. Ups. Manchmal ist mein Mund eben schneller wie mein Kopf. 
"Auf jeden Fall...", fing er wieder an, "hat er gesagt, dass er nicht mit Amanda Schluss machen wird."
Ich antwortete darauf nicht. Also hatte ich mir das alles also nur eingebildet. Collin merkte das anscheinend. 
"Das hat nichts mit dir zu tun. Hör zu, sein Vater hat ein riesiges Computer Unternehmen, welches er unbedingt übernehmen will und das schon seit ich denken kann. Sein Vater ist jedoch nicht wirklich überzeugt davon, weil er sagt, dass Liam nie etwas durchzieht. Er hat ihm dann jedoch vorgeschlagen, Amanda zu daten, denn ihr Vater hat auch viel Einfluss in diesen Bereichen. Wenn er also jetzt mit ihr Schluss machen würde, zeigt er damit seinem Vater, dass er zum einen schon wieder etwas nicht durchzieht und zum anderen braucht sein Vater ihren Vater, verstehst du?"
Ich nickte nur langsam. Das alles half mir nicht wirklich weiter. Das bedeutete, dass ich es nicht schaffen würde.
"Also können wir auch gleich aufhören.", sprach ich meinen Gedanken aus. Collin sah mich überrascht und auch ein wenig schockiert an. 
"Du willst schon aufgeben? So hätte ich dich nicht eingeschätzt."
"Ich weiß einfach, wann Schluss ist. Du solltest jetzt vielleicht gehen ich bin wirklich müde."
Er bewegte sich jedoch keinen Zentimeter, sondern sah mich nur genau an. 
"Wenn es das ist, was du willst.", er ließ mich nicht aus den Augen. 
"Ich weiß mittlerweile nicht mehr, was ich will."
"Wie meinst du das?" Doch ich wollte es ihm nicht sagen, denn ich fand es seltsam genug, dass wir so offen miteinander redeten. Im Grunde kannte ich ihn nämlich gar nicht. Deshalb zuckte ich nur mit den Schultern. 
"Na dann." Er stand auf und ging zur Tür. 
"Gute Nacht Prinzessin.", sagte er noch, bevor er mein Zimmer verließ.

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Obwohl ich gestern schon um 23 Uhr im Bett war, schlief ich bis 11 Uhr. Der Geruch von Bacon weckte mich jedoch auf. Schnell stand ich auf, zog mich an und ging nach unten. Man hatte ich einen Kohldampf. Ich sah niemanden im Wohnzimmer und ging deshalb in die Küche, dem Geruch hinterher, nur um Collin am Herd zu entdecken. Das hatte ich jetzt nicht wirklich erwartet.
"Hey du.", sagte er sobald er mich sah und drehte sich mit seinem Pfannen wender um. 
"Warum bist du denn so fröhlich?", fragte ich ihn, doch er zuckte nur die Schulter, drehte sich wieder zum Herd und wendete den Bacon noch ein wenig. 
"Ich hoffe du hast Hunger.", er holte zwei Teller aus dem Schrank und stellte sie auf die Kücheninsel. 
"Na klar!", ich ging um die Insel herum und hupfte hoch, damit ich mich darauf setzen konnte. 
"Ich wusste gar nicht, dass du kochen kannst.", gab ich ehrlich zu. 
"Du weißt viel nicht von mir.", er drehte seinen Kopf zu mir und grinste. 
"Wahrscheinlich ja."
"Gib mir einen Teller bitte." Er häufte die Hälfte des Bacons auf meinen Teller und außerdem hatte er noch Rühreier gemacht. 
"Was ist mit den anderen?", fragte ich, als er mir den Teller und eine Gabel reichte. 
"Ach, die können sich selber etwas machen.", ich lächelte und nahm den ersten Bissen. Es schmeckte einfach köstlich. Er hatte sich währenddessen seine Hälfte genommen und lehnte sich gegen den Ofen, um in meine Richtung zu sehen. 
"Du sagt gar nichts mehr, schmeckt es dir?"
Ich konnte nichts sagen, da mein Mund voll war, deshalb schüttelte ich nur euphorisch den Kopf. Es war ja so gut. Nachdem wir beide fertig waren, nahm er meinen Teller ab und stellte beide in den Geschirrspüler. Danach ging er wieder zur gleichen Stelle wie vorher. Und wieder musterte er mich, doch dieses Mal sagte ich nichts, sondern sah ihn genauso an. Seine dunklen Augen schienen fast schwarz zu sein, was mich wirklich beeindruckte. 
"Willst du heute irgendetwas machen?", riss er mich aus meinen Gedanken. 
"Ich weiß nicht, wo sind eigentlich die anderen?"
"Schlafen alle noch, außer dein Bruder, der ist an den See um ne Runde zu schwimmen. Also, hast du Lust?"
"Ja ich will nicht den ganzen Tag hier rum sitzen." Er stieß sich vom Ofen ab und kam näher zu mir. Und mit näher meine ich, dass meine Beine seinen Körper berührten. Komischerweise war ich nicht mehr so nervös, wahrscheinlich, weil die Situation am See viel seltsamer war wie diese hier gerade. 
"Du verstehst nicht, worauf ich hinaus will, oder?", fragte er, während er beide meiner Knien langsam nach außen schob, und somit noch näher her kam. Okay, jetzt wurde ich nervös, das ging ja schnell. 
"I-i-ch..", fing ich an, doch um ehrlich zu sein wusste ich nicht mal was ich sagen wollte. 
"Duu?", er zog es extra lange und sah mir dabei genau in die Augen. Dann nahm er eine Hand hoch und strich mir langsam, es kam mir fast so vor wie Zeitlupe, eine Haarsträhne hinters Ohr. Was zum Teufel war hier los? 
"Ich weiß nicht.", gab ich ehrlich zu und er fing an zu lächeln. Gerade als er seinen Kopf mehr zu meinem bewegte und ich immer noch nicht genau wusste, was gerade passierte, hörte ich die Tür, die sich hinter mir öffnete. Sofort drehte ich mich um und Collin ließ nur einen genervten Seufzer aus. Liam stand im Türrahmen und bewegte erst keinen Muskel, bis er sich umdrehte, wieder ging und ich die Tür ins Schloss fallen hörte. 


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Irgendwelche Vorschläge könnt ihr mir gerne sagen, dann versuche ich diese Umzusetzen:) Danke fürs lesen :*

Three sided love. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt