Kapitel 18 Gefangen Teil 1

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Valka lief die Treppenstufen zur Hütte der Heilerin hoch. Sie hatte Astrid, seit sie zurückgekehrt war, einige male besucht. Ihr Sohn Hicks schien es nicht für nötig zu halten sich kurz Zeit zu nehmen um seiner Freundin einen Besuch abzustatten und sich etwas um ihre Beziehung zu kümmern. Er blendete wohl aus, wie sie sich bei seinem Verhalten fühlte, und fixierte sich darauf das Dorf wieder aufzuräumen und für den anstehenden Winter vorzubereiten. Es waren nicht mehr als zwei Mondzyklen übrig bis der Winter einbrechen würde.

Gerade in dem Moment, wo sie das Ende der Treppen erreichte und den Raum zu Astrids Bett betrat, untersuchte Gothi Astrids Fuß. "Wie geht es dir und deinem Fuß?", fragte sie während sie auf einem Stuhl platzt nahm. "Sehr gut. Gothi sieht sich meinen Fuß noch an und dann darf ich endlich wieder raus. Du kannst dir gar nicht vorstellen wie sehr ich mich darauf freue. Nach so vielen Tagen nur im Bett Sturmpfeil wieder zusehen und zufliegen" leise, mit einem trüben Blick, fügte sie hinzu "und Hicks."

"Das freut mich zu hören. Dann kannst du beim nächsten Drachenrennen dir wieder den Sieg holen." Ermunterte Valka sie und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Das typische Geräusch von Sand, der auf dem Boden durch den Stab von Gothi verursacht wurde, ertönte neben ihnen. "Okay. Ich werde meinen Fuß vorerst schonen und mich nicht überanstrengen", sagte Astrid als Antwort auf das Gekritzel im Sand. Froh darüber endlich entlassen zus ein zog sie sich ihren Schuh an und ging gemeinsam mit Valka die Treppe nach unten.

"Wo...wo ist denn Hicks?", fragte sie zögernd. "In der Schmiede. Er hilft Grobian mit den Sätteln, in letzter Zeit ist die Nachfrage stark gestiegen. Allein kommt Grobian dem nicht hinterher. Soll ich dich zu ihm fliegen?", bot Valka ihr an. "Das wäre echt nett von dir." Sofort rief sie nach ihrem Drachen Wolkenspringer, der ohne lange auf sich warten zulassen neben ihnen landete und zielstrebig auf die Schmiede zuflog. Kaum dass sie gelandet waren, sprang Astrid von dem Sturmbrecher und rannte in die Schmiede hinein, vorbei an den wartenden Wikingern. Hicks Mutter folgte ihr mit einigem Abstand, wurde noch kurz von Grobian aufgehalten, der Wissen wollte welche Sattelform besser zu einem Regenschneider passte.

Als sie es zu dem Pärchen geschafft hatte sah sie den enttäuschten Blick auf Astrids Gesicht und wie diese noch zu Hicks sagte: "...dann reden wir eben wann anderst. Ich wollte sowieso noch zu Sturmpfeil." Ihre Stimme war bestimmt, als hätte sie kein mit dieser Änderung ihrer Problem. Astrid drehte sich von Hicks weg und lief mit strengen Schritten an allen vorbei in Richtung Hangar. Doch ihre Tränen, die ihr dabei über die Wangen liefen konnte sie nicht überspielen.

"Hicks, was ist denn los mit dir?", fragte Valka ihren Sohn empört. Er schaute sie kurz an arbeitete dann aber weiter. "Sie wollte mit mir reden. Ich habe aber gerade überhaupt keine Zeit für sie. Ich muss mich um das Dorf kümmern. Es gibt noch so viel zu erledigen bis der Winter einbricht."

"Aber du wirst doch wohl noch Zeit für Astrid haben?", fragte sie ihn vorsichtig. "Nein, derzeitig nicht. Es ist so viel passiert. Ich muss die Zeit aufholen. Du kannst das nicht verstehen! Ich wurde hauptsächlich von Grobian groß gezogen. Du warst nicht da und mein Vater war die ganze Zeit mit dem Dorf beschäftigt. Jetzt wo er nicht mehr da ist muss ich ihn bestmöglich ersetzen. Alle behaupten, dass ich der geborene Anführer wäre, aber wie soll ich jemals an jemanden wie meinen Vater rankommen? Außerdem stehe ich hier gerade ziemlich unter Stress, also wenn du nichts wichtiges mehr zu sagen hast dann geh bitte. Wolltest du nicht heute morgen noch wieder irgendwohin fliegen?", fuhr er seine Mutter zornig an. Die immernoch neue Position nagte ziemlich an seinen Nerven. 

"Ich verstehe sehr wohl wie es ist. Bevor du warst war mein Leben auch anders. Niemand verlangt von dir wie Haudrauf zu sein, denn du bist nicht er. Du musst deinen eigenen Weg finden." Damit verlies sie die Schmiede, darauf bedacht ihren Sohn Zeit zum Nachdenken zugeben und das Feuer nicht noch mehr zu schüren. Die Beziehung zwischen Hicks und Astrid war angespannt und die beiden sollten sich aussprechen, doch davor wollte Valka mit Astrid reden. Somit machte sie sich direkt auf den Weg zu den Drachenställen. Dort lag Astrid an ihren Drachen gekuschelt. Mit geröteten Augen und Tränen, die von ihrem Kinn tropften.

"Wann ist er bloß so kaltherzig geworden?", fragte sie unter Schluchzen, als sie Valka bemerkte. "Ach Schätzchen, er steht nur etwas unter Stress. Das wird sich schon wieder einrenken. Ihr musst es nur schaffen euch gegenseitig auszusprechen." Sanft wurden Astrids Haare aus ihrem Gesicht gewischt und hinter ihr Ohr geklemmt. "Kannst du morgen früh vielleicht seine Aufgaben übernehmen, damit wir wenigstens etwas Zeit haben können?" Mit großen Augen saß sie hoffnungsvoll da. "Das würde ich gern, aber ich muss weg. Es gibt ein Drachenproblem weiter südlich, dass ich mir anschauen muss. Eigentlich hätte ich schon längst losfliegen müssen so weit weg wie es ist. Aber ich verspreche dir, dass ich so viel von seiner Arbeit übernehmen werde damit ihr ganz viel Zeit zusammen haben werdet."

Damit verabschiedete Valka sich von Astrid und flog mit Wolkenspringer los. Ihr war bewusst, dass sie dringendst mit ihrem Sohn reden musste. Dieser war eindeutig überfondert mit der Rolle des Oberhauptes und dem druck den er sich selbst machte, genauso wie sein Vater zu sein. Sie sehnte sich nach ihrem verstorbenen Ehemann. Er könnte sicherlich seinem Sohn helfen oder wenn von Anfang an alles anders abgelaufen wäre, dann würde es manch ein Problem nicht geben. Doch so durfte sie nicht denken. Was in der Vergangenheit geschehen ist, ist unumkehrbar. Egal wie sehr man sich wünscht, dass es nicht so wäre. 

Plötzlich wurde die Reiterin auf ihrem Drachen von einer Netzfalle, direkt über dem Meer, getroffen. Erschrocken schrie sie kurz auf  und während die mit ihrem Drachen gen Wasser hinab fiel blickte sie sich um. Erst kurz bevor sie im Wasser landete konnte sie ein gepanzertes Schiff ausmachen. Dann tauchten sie in das kalte Wasser. Wolkenspringer zappelte und versuchte sie zu befreien. Doch mit einem Ruck wurde das Netz noch enger und sie wurden an einem Seil aus dem Wasser an Bord des Schiffs gehoben. Bewaffnete Männer stürzten sich ohne zu zögern auf sie. Mit Leichtigkeit fegte der Sturmbrecher sie weg, als er sich berfreit hatte. Unerbittlich wehrten sich die zwei Gefährten gegen die Angreifer. Es hatte sogar den Anschein, dass sie entkommen würden. Genau in dem Moment, wo Valka sich auf Wolkenspringer retten wollte, damit sie sich in Sicherheit retten konnten, sprangen zwei Drachen herbei. Der Größere war ungefähr so groß wie ein Riesenhafter Albtraum und riss Wolkenspringer sogleich auch um. Der kleinere kam der Größe eines Nachtschattens gleich und wante sich Valka zu

Noch nie hatte sie solche Drachen gesehen. Beide hatten einen schlanken Körper mit vier starken Beinen und langen Krallen. Ihre Flügel waren groß und hatten Krallen am Flügelgelenk, wie beim Riesenhaften Albtraum. Ihr Schuppen schimmerten in dunkelgrauen Tönen. Von Kopf bis Schwanzende besaßen sie blutrote Stacheln und am Bauch hatten sie fellartige Schuppen, die ebnfalls in einem dunklen Rot erstrahlten.

Der Größere lies ein bedrohliches Fauchen von sich hören, in das der andere mit ein stimmte. Wolkenspringer fauchte wütend zurück. Doch das provozierte den Größeren nur noch mehr und er machte sich bereit mit Feuer zu kämpfen.

OMG. Ich fliege vielleicht mit fast meiner ganzen Klasse nach England!!! Ich hoffe so sehr dass das klappt und ich mit darf. Das wäre so toll. Leider würden wir erst in 3 Monaten fliegen. Ich bin trotzdem total aufgeregt. Im nächsten Kapitel kommt ein Bild von den Drachen.

Winterengel

Httyd-Das Blut der BrüderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt