15. Stunde der Wahrheit

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POV Melina

Stumpf blickte ich die Wand meines Büros an. Ich war komplett fertig. Seit einiger Zeit war ich jeden Morgen müde, egal wie lang ich schlief. Vielleicht lag es daran das ich in letzter Zeit einfach sehr viel träumte, der daran das ich seit Tagen nur noch damit beschäftigt war, Maja und Jonathan dabei zu helfen alles für ihre Forschungen auf der Erde vorzubereiten.

Egal an was es lag, es machte mich fertig. Der Job war nicht für mich geschaffen, ich dachte immer das mein Bruder diesen Posten übernehmen würde und ich ihm dabei ein wenig half. Aber das hier, war meine persönliche Hölle. "Hey kleines, ich habe dir etwas zu essen mitgebracht." Ich war so in Gedanken versunken das ich nicht einmal bemerkt hatte das mein Onkel das Büro betreten hatte. Erschrocken zuckte ich zusammen, die Hand auf mein Herz gelegt. "Was ist los kleines?"

Besorgt blickte er mich an, den Teller stellte er achtlos auf den Schreibtisch. "Ach nichts, ich habe nur darüber nachgedacht das Chris das ganze hier so viel besser managen würde." Ophelia hatte bis zum jetzigen Zeitpunkt auf einem der vielen Bücher in dem Regal hinter mir gesessen, doch jetzt kam sie unsicher angeflattert, um das Sandwich auf dem Teller zu begutachten.

Seit dem Gespräch mit Maja und Jonathan waren zwei Wochen vergangen und heute würden sie sich auf den Weg machen. In dieser Zeit hatte Ophelia angefangen ihre ersten Flugversuche zu machen. Am Anfang kam es zu einigen Unfällen. Einmal flog sie an eine geschlossene Tür, weil sie die Kurve nicht mehr bekommen hatte und ein anderes mal stürzte sie in die Suppe von Hermes, der daraufhin schlecht gelaunt den Tisch verließ.

"Melina, du darfst dich nicht immer so schlecht machen. Du machst einen wunderbaren Job und ich verstehe das du überfordert bist, weil du einfach da hineingeschmissen wurdest. Aber glaube mir, wenn ich dir sage, dein Bruder könnte das ganze nicht besser machen."

Ich blickte kurz von Ophelia auf, um Cupid zu betrachten. Ophelia hatte die ganze Zeit in das Sandwich gepickt. Dieser kleine Aski war unersättlich. Aus der Schreibtischschublade holte ich die Dose mit den Mehlwürmern hervor. Sofort ließ Ophelia mein Sandwich liegen und widmete sich den Würmern. Gierig machte sie sich darüber her.

Cupid sah mich mit diesem liebevollen Blick an, den er immer hatte, wenn er besonders stolz auf Chris oder mich gewesen war. Dieser Blick der nur für uns bestimmt war. "Vielleicht hast du recht, aber ich hoffe das Chris mich irgendwann unterstützen wird. Alles allein zu stemmen ist ziemlich unmöglich. Ich war Evan immer böse, weil er nie Zeit hatte. Jetzt erst verstehe ich was für eine Aufgabe das ist."

Seitdem ich diese ganzen Aufgaben einer Lisix hatte fiel es mir einfacher Evan ein Stück weit zu vergeben. "Manche Dinge lernt man erst in dem man sie selbst erlebt. Ihr zwei werdet das schon schaffen. Ich bin mir sicher das Christopher dir helfen wird, sobald er es kann." Er beugte sich über den Schreibtisch zu mit und gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Deine Tante und ich müssen noch die Truppen für die neue Mission einteilen. Ich mache mich wieder auf den Weg, wenn du etwas brauchst dann komm zu mir." Mit einer sanften Handbewegung strich er mir eine Strähne aus dem Gesicht."

"Alles gut, ich komme schon klar." Ich winkte Cupid noch einmal kurz zum Abschied zu bevor er das Büro wieder verließ. Die Tür ließ er wie so oft einen kleinen Spalt offen. Doch es störte mich nicht, weil meistens nur die Obersten der Asquiaet hier durch die Flure liefen, also meine Familie.

Da ich mich in dem Moment nicht auf die Arbeit konzentrieren konnte, die ich noch erledigen sollte, ging ich zu dem Spiegel an der Wand. Mittlerweile wusste ich wie er funktionierte. Er zeigte einem das, was man im Moment sehen wollte. Nur konnte man mit niemandem reden und niemand konnte einen sehen.

Ich wusste das Maja und Jonathan demnächst ankommen sollten. Deshalb dachte ich daran das ich die beiden sehen wollte. Wie die letzten Male auch hatte ich das Gefühl, das mich der Spiegel einsaugen würde und schon stand ich auf der Straße, die zu meinem Haus führte. Es war ein seltsames Gefühl das zu denken, das alles gehörte jetzt zu mir und zu Chris.

Maja und Jonathan waren gerade gelandet. Sie blickte sich beide neugierig um, während ich schon ein wenig vorschritt. Ohne viel Anstrengung flog ich über den Zaun, der das Grundstück umgab. Es war immer schön, wenn ich einige Augenblicke hatte um wieder hier herzukommen. Es lag noch immer Schnee, dieser war fast überall platt getreten von Menschen, Hunden und Pferden.

Triumph und Defeat hoben ihre Köpfe, erst dachte ich sie hätten meine Anwesenheit vielleicht bemerkt. Doch dann bemerkte ich das es Jonathan und Maja waren, die ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatten. Nur ein paar Sekunden später kamen Samantha und Neo angerannt. Wild bellend und mit vor Sabber triefenden Schnauzen. Es würde nicht lang dauern bis die ganze Gruppe hier versammelt wäre, die Hunde machten nie ohne Grund solchen Lärm. Sobald sie so einen radau machten waren alle in Alarmbereitschaft.

Die beiden Engel hoben ihre Hände zum Zeichen der Kapitulation. Ich sah wie sich die Tür des Stalls öffnete und Daryl mit seiner Armbrust im Anschlag. Tatsächlich wurde nur wenig später die Haustür wurde aufgerissen und Rick, Glenn, Carol, Merle, Sasha, Tyreese und Chris stürmten nach draußen, alle mit gezückten Waffen. "Wir kommen in Frieden." Maja 's Stimme klang sehr zittrig und brach am Schluss. Sie zitterte am ganzen Körper vor Angst.

Ich hatte ihnen zwar gesagt das die Gruppe misstrauisch war, aber sie hatten bestimmt nicht damit gerechnet das alle auf sie Zielen würden. Mein Zwilling kam als Letztes heraus. Als er Maja und Jonathan erkannte, senkte er sofort seine Waffe. "Rick es ist okay. Das sind Freunde von mir u... Das sind mein bester Freund Jona und Melinas beste Freundin Maja. Die zwei sind okay, ihr könnt die Waffen sinken lassen."

Rick zögerte erst ein wenig, gab den anderen dann jedoch das Zeichen Chris Forderung folge zu leisten. Alle außer Daryl taten dies, er jedoch war wie immer dramatisch und übervorsichtig. Wie damals bei mir. "Neo, Samantha, aus!" Die Hunde hörten auf zu kläffen und legten sich flach auf den Boden, die beiden Engel nicht aus den Augen lassend. Maja schloss kurz die Augen und atmete erleichtert aus und auch Jonathan sah erleichtert aus.

"Was wollt ihr hier?", Rick klang ein wenig schroff. Er war nach der Sache in Totonia Tirena scheinbar nicht mehr gut auf Fremde zu sprechen. Auch die anderen sahen äußerst angespannt aus. "Wir kommen wie Maja schon gesagt hat in Frieden. Wir sind gekommen um zu helfen.", wiederholte Jonathan noch einmal.

"Chris, deine Schwester hat uns geschickt."

The Angel Who Watches Over MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt