Wie mein Verlobter krank wird oder wie ich das Amt des Oberhauptes übernehme

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Müde blinzelte ich, Hicks lag fiebernd im Bett und Gothi stand daneben und kritzelte was mit Kohle auf einer Liste drauf. Valka saß auf der Bettkante und fühlte die Stirn ihres Sohnes. „Astrid? Bist du so lieb und holst rasch Grobian? Damit jemand Gothis Schrift lesen kann.", ich nickte und huschte rüber zur Schmiede. „Grobian? Kommst du kurz übersetzen?"
„Klar, ist die alte Fledermaus wieder in Action?", schmunzelnd tätschelte er Muffel eh er seine Schweißbrennerbrille absetzte. „Ja, Hicks ist krank..."
„Was? Das war er noch nie!? Dann muss es was ernstes sein.", zusammen überquerten wir den Marktplatz.
„Valka sagt, er hätte Fieber.", ich hielt dem Schmied die Tür auf und rannte gleich nach oben. Mein Liebster lag immer noch regungslos im Bett:„Und? Dann hau rein Gothi, ich bin ja jetzt da... Ahhh, na sowas... Ach? Aha...", ungeduldig schauten Valka und ich uns an. „Sieht so aus, als hätte unser Oberhaupt sich zu sehr überanstrengt in den letzten Tagen, nech'?"
„Und wie kann ich, ehm können wir ihm helfen??", mit warmem Wangen sah ich weg. „Tja, wir sollten ihm Ruhe gönnen, Gothi wird ihm täglich seine Medizin anrühren und wir werden ihn so gut es geht vertreten.", Grobian zuckte noch kurz mit den Schultern und ergänzte schließlich:„Die anderen Drachenreitern sollten vielleicht erstmal die Zutaten besorgen."
„Ich begleite sie!", murmelte Valka nachdem sie sich die Liste durchgelesen hatte. „Manche Inseln sind echt gefährlich.", eigentlich wollte ich patzig reagieren, denn wir Reiter haben schon dutzmillion' Gefahren erlebt und vor allem überlebt. „Dann kümmere ich mich um das 'Oberhaupt sein'. So schwer kann das ja wohl nicht sein.", voller Ideen und Vorfreude verließ ich das Haus. Draußen stand ich erstmal vor der Tür, langsam füllten sich die Wege und die Gassen und ich konnte jetzt sehr gut Hicks' Zweifel nachvollziehen. „Astrid wo ist Hicks?", Sven kam auf mich zu. „Eh, er ist krank und ich vertrete ihn.", ungläubig sah er mich an, doch dann zuckte er nur mit den Schultern:„Na dann komm, Drachen spielen mal wieder auf meiner Weide verrückt!", dann packte er mich und zerrte mich mit. Die Weide sah wirklich ziemlich übel aus und die Drachen - Riesenhafter Alptraum und Krallenkrabbler - gifteten sich immer noch an, während brennende Schafe laut blöckend reißausnahmen. „Sven versuch deine Schafe zu löschen, ich beruhig die Jungs schon.", selbstsicher ging ich auf den Großen zu, wenn ich erstmal den Apltraum beruhigt habe, dann wird der Kleine Ruhe geben. Oder doch erst den Kleinen besänftigen?? Grübelnd blieb ich stehen:„Astrid! Jetzt tu doch was!!", ich zuckte zusammen, stimmt die Drachen. „Aufhören! Alle beide!!", streng ging ich dazwischen. Doch das brachte überhaupt nichts, jetzt griffen sie mich an und jagten mich, das schonte die Weide auch nicht. Da kam Valka auf Wolkenspringer angeflogen und stoppte uns drei.
„Astrid? Geht es dir gut?", ich nickte, immer noch aus der Puste. Nie wieder würde ich diesen Job unterschätzen.




Drachenzähmen Leicht Gemacht 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt