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Ich übte stehen, doch mein ganzer Körper zitterte immer. Ich setzte mich wieder und sobald ich so weit war, stellte ich mich wieder hin. Ich übte eine ganze Weile. Später ging ich Baden und sah später wieder mein Spiegelbild. Ich konnte es nicht ertragen, wie mein Gesicht mit zwei Narben geschmückt war. Klar würde es heilen, aber jetzt, jetzt konnte ich mich nicht sehen. Ich fühlte mich nicht wohl und immer musste ich daran denken. Als ich mich wieder in Klamotten befand, ging ich in die Küche und aß etwas, danach holte ich mir ein Bier. Dann Tequila und anderes. Ich wollte nicht mehr klar denken können. Es war zu vieles schlechtes. Also lag ich auf meiner Couch, sah meine Beine an und weinte mit einer Flasche Tequila in der Hand. Besser konnte dieser Abend nicht laufen, dachte ich leicht ironisch. Christin kam heute nicht, denn sie schlief zuhause. Sie hatte schließlich ja auch andere Freunde. Nicht so wie ich. Ich hatte zwar welche, aber nur die, die mich laufen sehen wollten und wie ich lächle und so tue als ob die Welt immer perfekt ist.
Ich ging die nächsten m drei Wochen immer nur zur Physiotherapie. Ich übte stehen und ein paar Schritte und Christin unterstützte mich. Sie war die einzigste, die mit mir zutun haben wollte, die mich unterstützte und die bei mir war. An sonsten war ich allein, schaute Filme, lernte für die Uni und räumte unwahrscheinlich oft auf. Ich ging auch einkaufen, wenn Christin mir runterhelfen konnte. In meiner Wohnung konnte ich schon ein bisschen laufen. Draußen jedoch, fuhr ich mit meinem Rollstuhl. Deshalb sahen mich viele Leute immer mitleidig an. Ich wollte doch aber kein Mitleid. Christin war die einzigste, die mich verstand. Ich versuchte durch meine Wohnung zu gehen, hagelte mich oft an verschiedenen Sachen entlang. Ich versuchte wieder zu laufen, denn ohne das fühlte ich mich noch unwohler. Doch es ging alles nicht so schnell wie ich wollte. Deshalb und auch wegen anderen Sorgen betankt ich mich Abends öfter. Nicht regelmäßig, doch immer dann, wenn es richtig weh tat. Von Ben hörte ich lange nichts mehr. Ich hatte ihn in meinem Kopf eigentlich auch komplett abgeschrieben. Doch mein Herz hatte es nicht. Es wollte nichts sehnlicher, als seine Stimme zu hören und ihn zu berühren.
Mein Kopf und mein Herz hatten einen ernsthaften Kampf.
Welche Leidenschaft hat ein Mensch? Worum würde er am meisten kämpfen? Was ist das, wonach sich der Mensch sehnt?
Ich dachte, ich hätte die Antwort darauf, in allen Liebesfilmen und Liebesdramen dieser Welt gefunden. Die Antwort war Liebe. Doch könnte es denn nicht noch irgendetwas anderes geben, worauf man seine Leidenschaft legt. Ich suchte verzweifelt danach und fing an, auf der Gitarre von Christin zu spielen, die sie mir schenkte. Ich spielte und irgendwann fing ich an, dazu zu singen. Ich brachte mir es irgendwie bei und legte darein MEINE Leidenschaft. Ich legte in einige Songs, die ich selber schrieb und für mich behielt, mein ganzes Herz. Ich stützte mich darauf und suchte genau dort Halt. Das ließ mich nicht zusammenbrechen.
Ich lächelte mehr und Christin fiel das auch auf. "Was hast du denn genommen? Du bist so glücklich, letztens musste ich dir schon den Alkohol wegnehmen. Ich hoffe das muss ich nicht noch mir Drogen machen?" Lachte sie. "Nein quatsch. Ich spiele wieder Gitarre." Sagte ich und lächelte leicht. "Das ist ja super." Freute sie sich mit mir.
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Vielleicht. Irgendwann.
Fanfiction- Casperfanfiction❤ Anna (24) lernt Benjamin auf einer Party kennen und ist ganz schön überwältigt von ihm. Er ist besonders und seine Stimme bereitet ihr sofort, genau wie jede Berührung eine Gänsehaut. Sie lernen sich mehr kennen und verlieben sic...