"Was ist eigentlich aus ihm geworden? Dem Vampir, meine ich. Ist er...""Ja, er ist tot. Er wird nie wieder jemanden umbringen. Darum hat sich das Rudel gekümmert" Embry lag immer noch mit geschlossenen Augen da. Eigentlich sollte ich ihn ja schlafen lassen -und ich sollte mich vielleicht auch mal hinlegen- aber mir brannten noch tausende Fragen auf der Zunge.
"Das ist gut. Er war irgendwie... seltsam. Auf mich hat er ganz schön verstört gewirkt."
"Das war er auch, glaub mir." Irgendwas war soll. Er klang plötzlich so traurig. Was war passiert?
"Was ist los? Ich dachte, du kanntest ihn nicht?" fragte ich vorsichtig, in der Hoffnung nicht wieder eine Grenze zu überschreiten.
Embry öffnete seine müden Augen. "Kannst du weiter mit meinen Haaren spielen?" Ich unterdrückte ein Kichern und kämmte mit meinen Fingern wieder über sein Haar. "Er war der Vampir, der damals meinen Vater umgebracht und Billy verletzt hat" Ach du scheiße! Ich ... was? "Was guckst du so?"
"I-i-ich bin nur etwas... überrascht"
"Ja, das war ich auch. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal dem Mörder meines Vaters gegenüberstehen würde."
"Ja, ja. Das ist auch ein ganz schöner Zufall, aber ..." Ich kaute auf meiner Unterlippe rum. Sollte ich es ihm erzählen?
"Hey, was ist los?" Er hatte wieder seinen sorgenvollen Ich-werde-dich-beschützen-Blick drauf, also blieb mir nichts anderes übrig, als mit der Sprache rauszurücken.
"Ich ... Ich habe dir doch mal von meinem Traum mit dem Vampir erzählt, oder?"
Embry nickte. "Ja. Der, bei dem ich dich immer rette?" Dieses Mal nickte ich und noch bevor ich noch etwas sagen konnte, weiteten sich seine Augen. "Du meinst doch nicht ... aber... wie ist das möglich?"
"Ganz ehrlich? Ich hab absolut keine Ahnung!", murmelte ich und schloss kurz die Augen. Durch die Müdigkeit brannten sie und brauchten eine kleine Auszeit. "Ich wünschte, ich hätte eine Erklärung dafür, die wenigstens ansatzweise logisch ist." Gähnend legte ich meinen Kopf wieder auf seiner Schulter ab. "Es reichte dem Schicksal scheinbar nicht, uns nur durch die Prägung zu verbinden.", sagte Embry nachdenklich und sprach meine Gedanken aus.
"Nein, offensichtlich nicht.", brummte ich zurück. "Wenn ich so darüber nachdenke, verbindet uns weit mehr, als nur die Prägung. Wir haben beide ein Elternteile auf eine schreckliche Art und Weise verloren, haben keinerlei Erfahrung mit dem anderen Geschlecht und dann kommt noch dieser abgedrehte Vampir dazu." Es schien, als ... als wären wir...
"Als wären wir für einander bestimmt" Okay, so langsam war das echt gruselig. Konnte er auch Gedanken lesen? Ich musste ihm dringend den Umgang mit Funkelsteinchen verbieten!
"Das hätte man aber auch ein wenig sanfter machen können. Das Schicksal ist ein ganz schönes Arschloch!"
Wir schwiegen eine Weile, doch sah, wie Embry damit kämpfte, nicht einzuschlafen. "Sag ruhig, wenn ich gehen soll, damit du schlafen kannst"
Embry schüttelte den Kopf. "Nein, ich will, dass du bleibst. Bitte" Seine sonst so leuchtenden Augen sahen mich flehend an. Dieser Hundeblick war ja kaum auszuhalten. Damit war es bewiesen, dass er ihn eindeutig besser drauf hatte als ich. Andererseits war es auch ziemlich unfair -immerhin hatte er es im Blut!
"Ist gut. Aber dann muss ich David anrufen und ihm Bescheid, dass ich heute vermutlich nicht nach Hause kommen werde." Zufrieden lächelte er. "So, jetzt schlaf aber."
Es war kaum verwunderlich, dass er, kaum hatte er die Augen geschlossen, direkt einschlief. Ich blieb noch eine Zeit lang neben ihm liegen und fuhr ihm durchs Haar, nur um sicher zu gehen, dass ich ihn nicht weckte, wenn ich aufstand.
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Engelchen im Herzen, Teufelchen im Blut und den reinen Wahnsinn im Kopf
Hombres Lobo"Bis heute bringt das Schicksal uns Gestaltwandler mit unserer Seelenverwandten zusammen. Wir kennen diese unzertrennbare Verbindung als "Prägung". Hat sich ein Gestaltwandler das erste Mal verwandelt, so hat er die Möglichkeit, seine Gefährtin zu f...