Der neue Prolog

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Heute ist der 26. Februar 2016
Nach dem Text-TÜV in Wolfenbüttel habe ich hart und intensiv gearbeitet, um die Lektionen aus Wolfenbüttel in die Tat umzusetzen. Endlich zeichnete sich ein präsentabler Text ab, den ich an ein Grazer Lektorat zum Review überreichte.

Wie konnte ich die Probleme beim Prolog in den Griff bekommen?
Als Erstes wurde Hutnagls Part zu Beginn massiv gestrafft. Die unglaubhafte Alarmierung durch den Landespolizeidirektor braucht kein Mensch und kann ersatzlos gestrichen werden. Um Spannung zu erzeugen, erfährt der Leser des neuen Prologs nicht, wer überhaupt diese ominöse Morgenandacht hält. 

Wie liest sich nun der neue Prolog?
»Was mich erschreckte, das kam über mich, wovor mir bangte, das traf mich auch. Noch hatte ich nicht Frieden, nicht Rast, nicht Ruhe, fiel neues Ungemach mich an.«

Das heutige Wort Gottes aus dem Buch Hiob schien das ungute Gefühl zu bestätigen. Tag ein, Tag aus kämpfte er gegen das Widerwärtige. Auf der letzten Vernissage eines Fotokünstlers hatte er das verdorbenste Aktbild gekauft, um es so aus dem Verkehr zu ziehen.

Seine Zunge befeuchtete die Lippen bei der Erinnerung an das Foto.

God's Love For Black And White!

Er blickte auf.

Hemmten die unkeuschen Gedanken die Besinnung?

Nein.

Der Klappaltar in der Zimmerkapelle im Obergeschoss der Maisonette sah so aus wie immer. Auf dem linken Flügel bekämpfte der Apostel Jakobus die Mauren. Auf dem Rechten bewachte derselbe Heilige als Jakobspilger den Schrein in der Mitte.

Das Handy läutete schrill.

Er zuckte zusammen.

Wie lautete die Antwort eines Grazer Lektorats?
Die stimmt mich zuversichtlich! Sowohl die Leseprobe als auch das Exposé ist durchgekommen. Die Lektorin hat im Exposé nur Kleinigkeiten bemängelt, die sich allesamt leicht korrigieren lassen. Auch in der Leseprobe hat das Lektorat keinerlei Probleme gefunden und der Text weist nur wenige Anmerkungen auf.

Auch mein Schreibcoach gab mir das Go!
Eine Schreiblehrerin, mit der ich bereits länger zusammenarbeitete, stellte fest, dass es langsam Zeit wird, das Baby laufen zu lassen. Anstatt das Buch zu Tode zu überarbeiten, wäre es an der Zeit, "Todesernst" den Verlagen und Agenturen anzubieten.

Wie lautet das Fazit?
Ich habe die Lektionen aus Wolfenbüttel erfolgreich umgesetzt. Damit kann ich mit ruhigem Gewissen an die Suche nach einer geeigneten Agentur und/oder einem guten Verlag machen.

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