12. Kapitel

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Ich wusste nicht was mit mir geschah. Ich wollte nicht auf den Link klicken, ich wollte das Video nicht sehen. Ich möchte am liebsten nicht über diese Nacht mit Liam sprechen und sie einfach vergessen, doch irgendwie erinnerte mich jeder an diese Nacht. Liam ist echt ein netter Kerl, aber ich will das es bei dieser Nacht bleibt und wir es nicht wiederholen.

Ich konnte nicht mehr. Wie konnte er nur? Morgen könnte ich auch nicht zur Schule, jeder würde mich auslachen und ärgern. Doch ich beschloss mir, morgen zur Schule zu gehen, um Noah zur Rede zu stellen und um nichts vom Unterricht zu verpassen. Mir gings jetzt auch einigermaßen besser, doch mein Kopf brummte immer noch. Die einzige Lösung waren Kopfschmerztabletten, die ich dann auch zu mir nahm und einfach in einen traumlosen Schlaf fiel.

*Piep, piep... piep!*

Mein Wecker dröhnte. Diesen machte ich aus und stand auf. Ich streckte mich, anschließend ging ich ins Bad um meine Morgenroutine durch zu gehen. Meine Mutter war schon auf der Arbeit.
Als ich fertig war, begab ich mich zur Haustür und machte mich auf den Weg zur Bushaltestelle. Plötzlich fuhr Noahs Auto an den Straßenrand und er winkte zu mir rüber, dass ich kommen soll. Ab jetzt sollte ihm klar sein das ich nicht mehr seine Puppe bin, die ihm nach der Nase tanzt. Da stieg er aus seinem Auto aus und kam auf mich zu.

"Alice, ich habe dir gesagt das du kommen sollst!", fauchte er. Sein Kiefer spannte sich an was ziemlich sexy aussah. Dabei packte er meinen Arm und sah mir in die Augen.

"Lass mich los, Noah! Dir sollte jetzt mal klar sein, dass ich seit gestern nicht mehr deine Puppe bin!", schrie ich so leise ich konnte und versuchte meinen Arm von seinem Griff zu befreien. Doch er zog mich ins Auto und verriegelte die Türen.

"Ist das dein Ernst?", fragte ich wütend und sah ihn von der Seite an. Was sollte das? Will er mich jetzt hier gefangen halten, oder was?

"Ja, ist es.", antwortete er kalt und fuhr immer noch nicht los. Ich verdrehte meine Augen und sah aus dem Fenster, mit der Hoffnung er würde los fahren, doch meine Hoffnung platzte schlagartig.

"Ich habe das Video nicht veröffentlicht.", sprach er in die Stille hinein. Wie bitte?

"Willst du mich verarschen, oder so?", fragte ich ernst und wütend zu gleich.

"Nein. Bist du nicht auf den Link gegangen?", fragte er neugierig.

"Nein, ich wollte mir das Video nicht anschauen."

"Solltest du aber, denn es war nicht das Video.", sagte er. Was? Er verschlug mir die Sprache. Was ist nur in ihn gefahren?

"Es war irgendein Video, ich wollte dir nur Angst machen, denn wenn ich will würde ich es tun und das wollte ich dir beweisen", fuhr er fort. Mein Herz klopfte gegen meine Brust.

"Denkst du echt, ich will das dich jemand nackig sieht?", fragte er leise. Dann sah ich ihn an. Ich konnte nicht mehr klar denken. Was hatte das alles zu bedeuten?

"Du... D-du verarscht mich nur!", stotterte ich und sah auf meine Hände. Ich zitterte. Plötzlich traf mich eine Gänsehaut. Das darf doch nicht Wahr sein!

"Nein, warum sollte ich? So tief bin ich nicht gesunken!", sagte er lachend, versuchte aber ernst zu bleiben. Da könnten wir aber lange diskutieren.

Er holte sein Handy raus, ging auf unseren Chat und öffnete den Link. Plötzlich zeigte sich eine lachende Dame auf dem Bildschirm. Mein Herz würde gleich raus springen. Ich war so erleichtert wie noch nie.

"D-danke.", stotterte ich leise.

"Ich würde es niemals zu lassen, dass dich nach Liam jemand nackt sieht, außer ich", sagte er so leise wie es ging und nun verwirrte mich alles noch mehr.

Sein wahres 'Ich'Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt