„Markus, bist du dir sicher?", fragte Tobias. „Ja, wir brechen ab", wiederholte Markus noch einmal und steckte sein Funkgerät weg. Katharina legte ihren Arm auf seine Schulter. „Es tut mir Leid", sagte sie zögernd. Markus drehte sich weg um zu verbergen, dass er kurz davor war zu heulen. „Ich... ich bin schuld, dass sie stirbt", sagte Markus unter Tränen. „Was?! Aber wieso?", fragte Katharina entsetzt. Markus schüttelte den Kopf: „Das ist jetzt egal. Komm lass uns noch auf Tobias und Jan warten und dann werden wir gehen. Ich sage Michi Bescheid." Katharina nickte.
Jan ging stumm neben Tobias her und sagte nichts. „Es tut mir Leid, dass wir deine Freundin nicht finden konnten. Aber wir werden gleich morgen Früh weiter machen, wenn sich das Wetter beruhigt hat", sagte Tobias und schaute den Jugendlich entschuldigend an. Jan nickte. Er wusste gar nicht recht was er fühlen sollte. Sollte er seine Freundin einfach aufgeben, oder war da doch noch ein Fünkchen Hoffnung?
„Michi? Kannst du uns irgendwo abholen? Wir sind gerade am Höhenpfad", sagte Markus durchs Funkgerät. Michi war kurz in seinem Stuhl eingedöst, als ihn die Nachricht von Markus ereichte. „Klar, kann ich machen. Wartet kurz... ein paar hundert Meter weiter unten ist eine Lichtung, da kann ich euch mitnehmen, aber nur mit dem Tau. Landen werde ich nicht, sonst löse ich vielleicht noch eine Lawine aus." „Alles klar. Ich bereite alles vor. Bis dann."
„So Rudi, auf geht's sagte Michi und weckte den schlafenden Rudi auf. „Ernsthaft? Jetzt noch?", fragte Rudi ihn verärgert. „Ja, wir müssen die drei Verrückten vom Berg holen", sagte Mich und bereitete gemeinsam mit Rudi den Helikopter vor. Draußen war noch immer ein ziemlicher Wind und für Michi würde es nicht leicht werden den Heli zu fliegen, aber was tut man nicht alles für seine Freunde.
„Stimmen? Sind das etwa Stimmen?", fragte sich Alexandra, die reglos in der Gletscherspalte lag. Sie nahm noch einmal all ihre Kraft zusammen und schrie: „Hilfe!" Doch das Mädchen war zu weit weg, dass es die Bergretter hören könnten. Ihr Körper stellte sich gerade auf den Energiesparmodus ein und sie klappte ihre Augenlider wieder zu.
Tobias und Jan stießen gerade auf Markus und Katharina. Sie gingen vor. Katharina war noch immer etwas schwindelig und stützte sich deshalb bei Markus ab. Sie frohr schon, obwohl sie ihre dicke Winterkleidung anhatte. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, wo das Mädchen jetzt war. Sie hoffte einfach nur, dass sie irgendwo unverletzt war und irgendwo untergekommen ist. Katharina passte für einen kurzen Moment nicht auf und stolperte über einen Baumstumpf. Der Schein ihrer Taschenlampe schweifte deshalb aus und leuchtete einen Gegenstand an, der sofort zurückreflektierte. Markus konnt Katharina gerade noch halten, bevor sie auf dem Hintern saß. „Hast du das gesehen?", fragte Katharina und hielt sich noch immer bei Markus an. „Was denn?", fragte er neugierig. Katharian leuchtete mit der Taschenlampe durch die Gegend, um den Gegenstand zu finden, der das Licht reflektiert hatte. „Was macht ihr denn da?", fragte Tobias und drehte sich zu den beiden um. „Ich glaub ich hab etwas gesehen", sagte Katharina und starrte angestrengt in die Dunkelheit.
„Licht? War da etwa Licht?", flüsterte Alexandra leise. Sie konnte den Lichtkegel an der Wand der Gletscherspalte sehen. Sie hatte aber keine Kraft mehr noch einmal zu schreien. Ihr Stimme blieb einfach weg. Hoffentlich führte die Suchenden ihre Spur hierher. Sie wollte gar nicht wissen, wie viele Knochen sie sich gebrochen hatte. Zum Glück spürte sie nichts, das hätte die Nacht noch unerträglicher gemacht.
„Da! Da war es wieder!", rief Katharina und leuchtete auf das Ding, dass das Licht reflektierte. Markus legte sofort einen Sprint hin und hob das Ding auf. „Pass auf! Da sind vielleicht Gletscherspalten!", rief Tobias. „Das ist ein Handschuh!", rief Markus. „Sie muss hier irgendwo sein." Katharina, Tobias und Jan gingen auch zu ihm und schaute sich um. „Das ist Alexandras Handschuh!", rief Jan hoffnungsvoll. „Alexandra!",rief Markus mit voller Kraft. Die anderen drei stiegen mit ein. „Los! Wir müssen sie suchen. Vielleicht ist sie hier irgendwo!", rief Markus. Die vier verteilten sich schnell und nahmen die Suche wieder auf.
DU LIEST GERADE
Die Bergretter - Abgestürzt
Fiksi PenggemarDie Bergretter werden erneut zu einem Einsatz gerufen. Es herrscht starkes Schneetreiben und für den Heli ist es nicht so leicht, sich fortzubewegen. Die Suche der Vermissten Person wird zu einem Wettlauf gegen die Zeit und ein Kampf ums Überleben.