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Es regnete diese Nacht. Ich konnte es nicht hören, doch der Boden war kalt. Ich kauerte mich zusammen. Es gab weder eine Decke, noch eine Matratze. Essen hatte ich auch keines bekommen. Ich hatte die Tage hier gezählt. Mittlerweile waren es vier.

Meine Atmung ging nur noch ganz schwach. Ich fühlte mich krank, obwohl ich es nicht war. Meine Träume wurden immer realer. Die Nächte immer länger. Es gelang mir nicht mehr, klar zu denken. Die meiste Zeit verbrachte ich damit, zu weinen. Heute ganz besonders. Der Schmerz meines leeren Magens hatte großen Einfluss darauf.

Ich hörte wie die Tür aufging und blickte auf Beine, die auf mich zukamen. Jemand zog mich hinauf und lehnte mich gegen die Wand. Ich roch Essen.

"Mund auf, Serena",hörte ich meinen Entführer sagen. Ich war zu schwach, um zu reden, zu fluchen oder mich zu wehren. Seine Hand griff an meinen Nacken. Ich öffnete den Mund und schmeckte eine süße Suppe.

"Ich..",stottere ich und fange daraufhin an zu husten. Er versucht mich wieder zu füttern, doch ich halte mir den Mund zu. "Mir ist übel",sage ich und ringe nach Luft.

"Du musst essen",sagt er und reißt mir meine Hand harsch vom Mund. Ich gebe nach und lasse das Leid über mich ergehen, von ihm gefüttert zu werden.

Nach der Suppe falle ich wieder zu Boden. "Nicht mehr lange und du bist hier raus",sagt er und für einen Moment frage ich mich, ob ich mir seine Worte nur eingebildet hatte.

"Raus?",frage ich kraftlos. Ich werde urplötzlich müde, bis mir klar wird, dass er mir etwas ins Essen gemischt hatte. 


SerenaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt