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Wir fahren. Ich schrecke auf und stelle fest, dass ich mich auf der Rückbank eines Vans befinde. Meine Arme und Beine sind angekettet. Ich blicke in die Fahrerkabine. Ein kleines ausgeschnitten, aber dennoch vergittertes, Fenster ermöglicht es mir auf seinen Hinterkopf zu starren. 

"Wohin...",setze ich an, erinnere mich aber dann an seine Warnung, keine Fragen mehr stellen zu dürfen. Er blickte kurz nach hinten. Ich warf den Kopf in den Nacken und wehrte mich gegen die sich anbahnenden Tränen. Ich hatte so viele Fragen, doch aus Angst in irgendeiner Hinsicht von ihm misshandelt zu werden, stellte ich keine einzige.

Der Wagen hielt irgendwann. Er stieg aus und mein Herz pochte, als mir bewusst wurde, dass er gleich die Tür öffnen und mich hinaus zerren würde. Ich hatte Angst vor ihm. Angst vor seinen Berührungen. Still blickte ich auf die Türen, doch sie öffneten sich nicht. Er würde mich doch nicht in diesem Van lassen?

"Hallo?",frage ich immer und immer wieder. Keine Antwort. "Hey! Lass mich raus!",schreie ich und lasse meine Füße laut auf den Boden des Wagens fallen. Anders hätte ich keine Geräusche erzeugen können. "Du kannst mich nicht einfach hier lassen. Hey!",schreie ich erneut. 

Ich rufe mehrere Male für eine sehr lange Zeit nach ihm. Es kommt mir wie eine Ewigkeit vor, doch er war verschwunden. Ich gab die Hoffnung auf, dass er mich holen kommen würde. Vielleicht hatte er den Van irgendwo im Wald stehen lassen und mich damit meinem Schicksal überlassen. 

Irgendwann brach die Nacht heran und ich hörte nichts anderes als meinen Atem. Durch das kleine ausgeschnittene Fenster konnte ich nach draußen blicken, doch ich sah nur die Dunkelheit. Ich wusste nicht wo ich bin und die Angst in mir wuchs. Ab und an hörte ich Tiere auf dem Dach des Vans krabbeln. 

"Lass mich hier raus, verdammt!",schrie ich und trampelte auf den Boden. Hastig zog ich an den Ketten und schnitt mir damit immer wieder in die Haut. Ich schrie und winselte. Mir wurde bewusst, das ich meine Vernunft verlor. "Du verdammter Mistkerl! Ich werde dich umbringen! Hörst du, du mieses Schwein?"

Plötzlich gehen die Türen auf und ich zucke zusammen. Sein Körper versteckt sich im Schatten der Dunkelheit. Langsam kommt er auf mich zu und ich erkenne sein Gesicht. Seine dunklen Augen durchbohren mich. "Du willst mich umbringen?",spricht er und ich entdecke ein Schmunzeln auf seinen Lippen. Ich runzelte die Stirn. Es verpasste mir eine Gänsehaut. 

Er packte mich plötzlich am Kiefer und drückte meinen Kopf gegen die Wand des Vans. "Nicht wenn ich es zuerst tue",raunt er mir zu. Ich atme schwer, sammle mich und spucke ihm ins Gesicht. 

"Fuck!",flucht er und weicht zurück, ohne von meinem Kiefer abzulassen. Er verstärkt seinen Griff, sodass ich laut aufschreien muss. Seine Augen toben. Der Schmerz in meinem Gesicht nimmt zu und ich beginne leise zu weinen. 

"D-Du tust...mir weh. Gott",winsle ich und kneife die Augen zusammen. Seine Hand verlässt meinen Kiefer und er rauft sich durch das Haar. Ich versuche mich so weit wie möglich zurückzuziehen und beobachte jede seiner Bewegungen, um auf jeden Schlag vorbereitet zu sein. 

"Tut mir leid",verlässt es seine Lippen und ich schaue ihn geschockt an. 

"W-Was",stottere ich und versuche mein Schluchzen zu unterdrücken. Es tat ihm leid. Er war verrückter, als ich gedacht hatte. Plötzlich verlässt er ohne ein weiteres Wort das Auto. "Komm zurück! Wohin gehst du? Scheiße!",fluche ich, als die Tür des Vans zufällt. 




SerenaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt