12

1.1K 30 0
                                    

Ich sprang auf und rannte sofort zu der großen Metalltür. Zwar wollte ich einige Codes ausprobieren, doch ich wusste, das jedes Mal ein Piepen ertönte, sobald man eine Taste drückte. Zane würde es hören. Wer weiß, was er mit mir machen würde.

Ich ging in die kleine Küche und öffnete die Schublade. Darin fand ich zahlreiche Messer, mit denen ich Zane verletzen könnte. Ich suchte mir das Größte heraus und schob die Schublade leise zu. 

Noch nie hatte ich darüber nachgedacht, jemanden umzubringen, der mich ungerecht behandelte. Noch nie waren mir solche Gedanken gekommen. Doch wenn ich an ihn dachte, verspürte ich nicht nur Angst, sondern auch die Gefahr mich von ihm einwickeln zu lassen. 

Diese Träume waren kein Zufall. Dass ich ihn länger als sonst anschaute. Ich bin auch nur ein Mensch, aber seine Attraktivität kann das Ganze hier schnell in ein gefährliches Spiel verwandeln. Das  wollte ich umgehen. Er war ein grauenhafter Mensch, der mich entführt hatte. 

Ich setzte mich auf das Bett und beschloss zu warten. Es sollten einige Stunden vergehen. Zane dürfte dann in einem tiefen Schlaf liegen und ich könnte mich mental darauf vorbereiten, endlich meine Flucht zu ergreifen und diesen Mistkerl für immer loszuwerden. Koste es, was es wolle. 

Nach zwei Stunden hatte ich mich fast von dem Sekundenzeiger hypnotisieren lassen. Ich berührte den kalten Boden mit meinen nackten Füßen. Leise ging ich über das Parkett. Das Messer hatte ich in meiner rechten Hand. Ich hielt mich am Geländer fest und ging die runde Treppe vorsichtig hinauf. 

Plötzlich quietschte es unter mir. Ich kniff die Augen zusammen und hörte mir das Herz in den Ohren pochen. Noch einige Schritte und ich blickte endlich auf ein großes Bett. Darin lag er. 

Das Zimmer hatte ebenfalls kein Fenster. Alles war steril. Ich hatte gedacht, dass Zane hier leben würde, doch anscheinend bewahrte er seine privaten Gegenstände woanders auf. Keine Bilder, kein Papierstapel, kein Computer, kein Handy. 

Ich tapste über den kalten Boden und stellte mich an das Fußende des Bettes. Es war dunkel, doch das Licht des Mondes zeichnete seinen Kiefer nach. Oberkörperfrei schlief er unter dem weißen Laken. Darunter senkte sich seine Brust regelmäßig. Er sah so machtlos und hilflos aus. Ich sollte meine Chance nutzen. 

Vorsichtig trat ich an die Seite des Bettes. Ich blickte auf ihn hinab. Meine Hände zitterten. Mit beiden ergriff ich es fester  und hob es an. Angestrengt presste ich die Lippen aufeinander. Mein Herz pochte schneller. Und schneller. Es dröhnte in meinen Ohren. Meine Hände zitterten heftiger. Sie wurden nass. Meine Knie waren weich. Ich holte aus und schrie, ehe ich die Augen zusammenkniff und mit aller Kraft das Messer nach unten drückte. 

Mit einem Ruck fiel ich nach hinten. Das Messer fiel klirrend auf den Boden. Ich stieß mir meinen Kopf auf das harte Holz. Mein Rücken schmerzte. Krampfhaft öffnete ich die Augen und blickte hinauf, in sein wütendes Gesicht.

Seine Augen funkelten und seine Statur wirkte größer als sonst. Breitbeinig stand er vor mir. Ich kroch zurück, doch er packte mich am Arm und zerrte mich hinauf. "Oh Gott!",schrie ich und hielt mir die Hände vors Gesicht. Sogleich entriss er sie mir und packte meine Hände. Ich musste ihm in die Augen sehen. 

"Warum wundert mich das nicht, Serena Baby?",raunt er plötzlich und leckt sich über die Lippen. Mit einem Ruck schmeißt er mich auf das Bett. Ich liege hilflos in den Lacken. "Nicht bewegen",mahnt er lauter, sodass ich mich nicht rühre. 

Ich beginne zu weinen. Die Tränen laufen über mein Gesicht. Ich weiß nicht, was er vor hat. Es war ein Fehler. Ich hätte ihn nicht angreifen sollen. Jetzt würde ich meine Strafe bekommen. 

"Zieh dich aus",sagte er plötzlich und ich begann zu schluchzen. 

"B-Bitte nicht",flehte ich, doch Zane packte mich wieder am Arm und zog mich vom Bett. Er griff nach meinem Oberteil und zerriss es. Ich schrie auf und fasste mir um den Oberkörper. Er ergriff mein Kinn und zwang mich, ihn anzusehen. 

"Die Hose",knurrte er. Ich ließ von meinem Oberkörper ab und knöpfte meine Hose auf. Langsam glitt sie zu Boden, ehe ich sie mit meinen Füßen komplett auszog. Zane ließ mein Kinn los und schubste mich Richtung Treppe. Dabei sah er kein einziges Mal auf meinen Körper. "Beweg dich."

Langsam ging ich die Treppe hinunter. Weinend. Doch Zane öffnete die Tür zum Badezimmer und stieß mich unsanft hinein. In der Tür blieb er stehen. "Geh duschen, Serena. Ich warte hier",sagte er, ohne mich anzusehen und knallte die Tür zu, ehe er sie verschloss. 

Erleichtert atmete ich aus und fiel zu Boden. "Oh Gott",winselte ich immer und immer wieder. 

SerenaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt