Von Pferden und Whisky - Reisetagebuch Irland

19. März - Noch ein Fluchtversuch

19. März

21.59 Uhr (irische Zeit)

Tag 45/91

Beginnen wir mit den tollen Nachrichten: Ich habe einen Instagram Account eingerichtet, um ein paar Impressionen von Irland mit euch zu teilen. Vielleicht auch ein paar andere Sachen, mal schauen. Zwei Bilder und ein kleiner Teaser meines Romans sind schon online. Ihr findet mich auf Instagram unter xsanjarxx oder benutzt diesen Link: https://www.instagram.com/xsanjarxx/

Dann beginnen wir mit den weniger tollen Nachrichten, also meinem heutigen Tag. Ja, klingt super, genau so super war er auch. Ich bin morgens nach dem Frühstück runter zum Stall und hab die älteren Pferde reingeholt. Der Plan: Reinholen, füttern, rausbringen. Nächste Gruppe reinbringen, füttern, rausscheuchen. Hat dann nicht ganz so geklappt. Reinholen und füttern war super. Hab dann in der Zeit, wo die Pferde gefressen haben, die graue Stute im Paddock gefüttert und das Wasser auf den Weiden aufgefüllt. Als die Pferde mit dem Fressen fertig waren, ist mir beim Rausbringen der große schwarze Wallach abgehauen, der mir zuvor schon mal abgehauen war. Ihr wisst schon, der mich an dem Weg verarscht hatte und immer wieder abgebogen ist.

Jedenfalls ist er wieder abgehauen und wieder da vorne zum Weg gerannt. Hab ihn dann wieder zurückscheuchen wollen, aber heute hatte er andere Pläne. Die Straße wird durch eine Mauer von einem weiteren Weg getrennt, der neben der Weide der Jungpferde langführt und in die eine Richtung zurück zum Stall, in die andere Richtung zum Vordereingang des Hauses und in die Einfahrt. Zur Stallseite hin ist der Weg versperrt, damit die Jungpferde auf dem Weg zum Stall dort nicht abhauen. Und in besagter Mauer ist an der Stelle, wo der Rappe war, ein kleiner Durchgang. Er also genau dort durch, auf dem Weg hin und hergerannt, die jungen Pferde auf der Koppel sind mitgerannt. Ein paar Mal ging das so, dann ist er vorne am Haus vorbei und die Einfahrt runter am Koppelzaun entlang gerannt und hat vorher noch schöne tiefe Löcher in die Wiese vorm Haupteingang hinterlassen. Dort ist er dann hin und her gerannt und er ist nicht daran gewöhnt, am Strick geführt zu werden. Also hatte ich keine Ahnung, wie ich ihn wieder auf die Koppel kriegen soll. Also bin ich ins Haus, wo ich Morris in der Küche getroffen und um Hilfe gebeten habe. Er kam dann mit, im Bademantel und in Hausschlappen wohlgemerkt. Er hat den Wallach dann zu der anderen Gruppe auf die Weide gelassen und meinte, wir könnten sie dann später wieder trennen.

Ich also zurück zum Stall, wo ich entschiedene habe, die jüngeren Pferde erst später reinzuholen, nachdem ich einen kleinen Nervenzusammenbruch erlitten hatte, bei dem mir das alles ein wenig zu viel wurde und ich mich ziemlich überfordert gefühlt habe. Ich frage mich übrigens immer noch, wie ich jeweils auf vier Pferde gleichzeitig so gut aufpassen soll, dass mir nicht noch mal eines abhaut.

Bin dann für eine Weile in mein Zimmer gegangen, ehe ich vor dem Lunch die andere Gruppe Pferde reingeholt habe. Sobald sie aufgehört haben, sich auf dem engen Stallgang zu prügeln und ich alle in Boxen eingesperrt hatte, war's nur noch halb so schrecklich.

Zwei der jüngeren Pferde waren in einer Box, damit sie auch alle drinnen waren. Habe dann die Box des Rappen aufgemacht und bin vorgerannt um ihn in die richtige Richtung zu scheuchen. Er ist aber schon von alleine dorthingerannt, schien ganz froh zu sein, wieder zu seinen Freunden zu kommen, die nicht alle auf ihn einprügeln. Hab ihn dann dort in die Weide gelassen und im Stall die beiden Pferde, die in einer Box standen, in zwei verschiedene laufen lassen. Habe sie dann gefüttert, in der Zeit noch mal draußen das Wasser aufgefüllt und sie dann wieder rausgescheucht. Zum Glück sind sie alle dahin gelaufen, wo sie hinsollten.

Oben im Haus habe ich dann Lunch gegessen und dann Ann geholfen, die Sachen für den Markt morgen zusammenzusuchen und ins Auto zu räumen. Ich muss um halb acht aufstehen. Wuhu.

Liebe Grüße nach Deutschland!