Kapitel 12

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Ich legte meine Hand auf die Klinke vom Eingang des Wohnhauses, in welchem Sebastian wohnte. Mir standen immer noch Tränen in den Augen. Aber wollte ich das wirklich? Wollte ich Sebastian wirklich verlassen, obwohl wir uns beide liebten? Nur weil er mich angelogen hatte und ich zu feige war, ihm die Wahrheit zu sagen?
Ich konnte ihn nicht verlassen. Niemals, dafür liebte ich ihn zu sehr. Mag sein, dass er nicht ganz ehrlich zu mir war, doch ich habe ihm nichts von meinen Gefühlen für ihn gesagt und dies war auch nicht viel besser. Ich war so dämlich.
Entschlossen wischte ich mir die Tränen weg, zog die Hand von der Türklinke und stürmte die Treppen wieder hoch.
Als ich klopfte öffnete Sebastisns Mutter die Tür. Wissend sah sie mir tief in die Augen und ich hatte das Gefühl zu schrumpfen. "Ich richte das wieder", sagte ich. Sie nickte und ließ mich herein.
Leise öffnete ich Sebastians Tür, entschlossen, keinen Rückzieher zu machen.
Sebastian saß am Fenster, lehnte seine Stirn gegen das Glas und... weinte?
Es tat weh ihn so verletzt zu sehen und es tat noch mehr weh zu wissen, dass ich selbst Schuld dran war. Hätte ich ihm gleich alles gesagt, würde er jetzt nicht am Boden sein.
Und erneut kamen meine Tränen und ich setzte mich leise neben Sebastian ans Glas und starrte hinaus. Ich weinte still für mich, er tat es mir gleich und wir starrten aus dem Fenster über den East River nach Manhattan.
Es tat immer mehr weh und schließlich konnte ich nicht mehr an mich halten, warf meine Arme um Sebastians Hals und hielt mich an ihm fest. Wir saßen einfach so da und weinten, denn keiner konnte ohne den anderen sein, es ging einfach nicht, zu sehr tat es weh. Ich schwor mir, ihn niemals zu verlassen, ich konnte und wollte nicht. Wie auch?
"Beth?" Ich ließ ihn los und sah ihn an. In seinen wunderschönen Augen standen immer noch Tränen und bei diesem Anblick zog sich mein Herz zusammen und noch mehr von den salzigen Perlen flossen. "Darf ich etwas tun?" Ich nickte.
Vorsichtig legte er seine Hand auf meine Wange und wischte einige Tränen weg, die andere ruhte an meiner Hüfte. Meine Haut kribbelte angenehm.
Langsam zog er mich näher und ich schloss die Augen. Ich konnte seinen Atem auf meinen Lippen spüren bis auch schließlich die wenigen Zentimeter zwischen uns verschwanden und wir uns küssten.
Ich weiß nicht, wie lange ich auf diesen Moment gewartet hatte. Vieles hatte ich erwartet, ich dachte es würde gar nicht geschehen. Und doch küssten wir uns, meine Arme lagen um seinen Hals und seine Hände fuhren durch meine Haare und über meine Wangen. Es war wie ich es erwartet hatte. Und doch so anders. Aber eines konnte ich nicht abstreiten. Ich war einfach nur glücklich.
Sebastian löste sich von mir, damit wir kurz aufatmen konnten und lehnte seine Stirn gegen meine. "Ich kann das nicht", flüsterte ich leise. Er sah mich ängstlich an und ich verstand, dass dieser Satz anders klang als er sollte. Ich lächelte. "Ich kann nicht ohne dich, ich kann nicht gehen", fügte ich hinzu. Sebastians Gesicht wurde wieder ernst und er fragte: "Du liebst einen anderen, was machst du hier?" Ich hatte es ihm immer noch nicht gesagt. War der Kuss nicht deutlich genug? "Wer hat gesagt, dass ich einen anderen liebe?", meinte ich und verschränkte meine Arme hinter Sebastians Nacken. Ich konnte nicht mit dem Lächeln aufhören, so glücklich war ich gerade. "Ich liebe dich, Sebastian, nur dich. Ja, du hast mich ohne weiteres verlassen, ja du hast mir eine Lüge vorgespielt. Aber das ändert nichts an meinen Gefühlen für dich. Mag ja sein, dass ich wegen dir öfters traurig und verletzt war, aber mein Herz gehört trotzdem nur dir. Also bitte, sag mir nie wieder, dass ich gehen soll, denn ich kann, werde und will dich nicht verlassen. Sebastian Stan, ich liebe dich mehr als alles andere und nichts und niemand kann daran etwas ändern." Jetzt lächelte auch er wieder und es war Balsam für meine Seele denn es tat fast so gut wie unser Kuss.
"Ich bin so dämlich", brummte er. "Mag sein", meinte ich. "Doch ich bin dämlicher, ich hätte es dir gleich sagen sollen, als du mir alles erzählt hast." Sebastian schüttelte den Kopf. "Ich hab dich nicht ausreden lassen und dich weggeschickt. Es ist meine Schuld. Ich bin so ein Idiot." Ich lächelte immernoch, lehnte mich für einen weiteren Kuss vor und hauchte "Ja. Du bist mein Idiot." "Willst du meine Freundin sein?" Ich spürte seinen Atem auf meinen Lippen und es bereitete mir Gänsehaut. Als Antwort auf die Frage legte ich erneut meine Lippen auf seine und ein Feuerwerk der Gefühle explodierte in mir.

Jaa, endlich isses passiert ^^

ANKÜNDIGUNG:

Wisst ihr, der Titel des Buches lautet ja Flieg mit mir. Genau wie das Lied, das Beth geschrieben hat. Was haltet ihr von der Idee, wenn ich ein Lied schreibe, aufnehme und es auf YouTube stelle, damit ihr es euch anhören könnt und eine Vorstellung habt, wie es ungefähr klingt?
Würde mich echt interessieren, schreibt mir mal, was ihr davon haltet ;)
ABER: Es wäre ein Klavierstück, weil ich keine Geige spielen kann.
Trotzdem, lasst mich wissen, was ihr davon haltet.

UND: Ein großes fettgeschriebenes, krusives unterstrichenes Danke ❤ für über 800 Reads und dafür dass ihr die 100-Marke bei den Votes geknackt habt. Ich liebe euch, wisst ihr das?

Flieg mit mir (Sebastian Stan FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt