Auf einmal machte sie große Augen und hörte ruckartig auf zu reden. Ich bemerkte es etwas später und schaute sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. Aber im nächsten Moment spürte ich auch schon eine warme Hand auf meiner Schulter. Vorsichtig drehte ich mich um und verschluckte mich fast an meinem Essen.
,,Hey~" lächelte mich Jimin an.
Ich erstarrte und merkte wie sich meine Kehle zu schnürte. Mein Hals wurde ebenfalls schlagartig trocken. Verzweifelt starrte ich in seine dunkelen Augen. Ich schüttelte meinen Kopf leicht und zog meine Augenbrauen etwas hoch.
,,Du warst vorhin so schnell weg..." fuhr er fort.
Ich nickte leicht. Ist ja nicht so, das ich vor ihm geflüchtet bin. Es überraschte mich, das er mir gefolgt ist und jetzt hier steht. Ich meine die Wochen davor hat es ihn auch nicht geschert, wie es den anderen geht. Nicht mal ein Lebenszeichen hatte er von sich gegeben. Sollten alle jetzt so tun als sei er nie weg gewesen?
,,Gehen wir ein Stück?" riss seine Stimme mich aus den Gedanken.
Verwundert über seine Frage schaute ich zu Minji in der Hoffnung sie würde mir aus dieser Situation helfen. Aber sie hatte nur Augen für Jimin. Ich räusperte mich, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Nun war ihr Blick auf mich gerichtet und sie realisierte worauf ich hinaus wollte. Sie nickte nur und gab lächelnd ein Handzeichen, das ich gehen könnte. Unsicher grinste ich und stand auf. Na das kann ja was werden. Ich schaute ihn an und er deutete mir mit einer Kopfbewegung an in welche Richtung wir liefen. Er lief voraus und ich holte ein Stück auf sodass wir nebeneinander liefen. Keiner sagte etwas und wir liefen stumm nebeneinander her. Es war keine angenehme Stille, die zwischen uns herrschte zumindest empfand ich es so. Mein Blick war stur auf den Boden gerichtet. Wir liefen nach draußen auf den Schulhof. Das war gut, denn Frischluft konnte ich jetzt neben etwas Wasser wirklich gebrauchen. In meinem Kopf drehte sich alles und ich hatte das Gefühl getrunken zu haben oder jeden Moment umzukippen. Dennoch versuchte ich mir nichts anmerken zu lassen, weder meine Nervosität noch das sich alles drehte. Ich schaute auf und sah in der ferne Hoseok und die anderen in einem Kreis stehen. Sie sahen zu uns und winkten uns zu. Ich lächelte ein wenig in der Hoffnung, das wir zu ihnen gingen. Doch Jimin ignorierte die Blicke seiner Freunde und lief weiter gerade aus. Ich drehte mich noch mal um und schaute zu den anderen, aber sie redeten schon wieder untereinander und beachteten uns nicht. Ich wollte nicht mit Jimin alleine sein. Es wäre um einiges besser in der Gruppe zu stehen, wo alle etwas sagten, als so wie jetzt zu zweit schweigend nebeneinander her laufen. Oder am besten garnicht mit ihm irgendwo lang laufen oder in der Gruppe zu stehen, einfach Abstand von ihm halten. Das brauchte ich um meine Gefühle zu unterdrücken. Es ist schlimm die Person die man mag normal zu behandeln, als sei alles gewöhnlich. Vor allem in dieser Situation. Ich verstand nicht warum er mich gebeten hatte mit ihm ein Stückchen zu gehen, wenn er eh nicht sprach. Andererseits wusste ich auch nicht was man sich noch groß sagen sollte. Schließlich gab es nichts zum reden oder wollte er einen schlechten small talk anfangen?
,,Willst du da noch lange stehen bleiben?" riss mich seine Stimme plötzlich aus meinen Gedanken.
Ich schaute auf und bemerkte, das wir auf der anderen Seite der Schule angekommen waren. Hier war eine große Wiese wo sich die Schüler in den Pausen und Freistunden nieder ließen. Auch Jimin saß nun vor mir und schaute mich fragend an. Ich brauchte ein paar Sekunden bis ich verstand, worauf er hinaus wollte und setzte mich neben ihn in das kühle Gras. Vertieft fing ich an einzelne Grashalme raus zu ziehen und mit ihnen zu spielen. Was solle ich auch anderes tun. Ich wusste weder was, noch wie ich etwas sagen sollte. Ich hoffte nur das diese Stille bald vorbei war. Sie schnürte mir langsamvaber sicher immer und immer mehr meine Kehle zu.
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Awkward Friendship - pjm.
FanficIch spürte, wie kleine Regentropfen vereinzelt auf meiner Kleidung landeten. „Warum sind wir ausgerechnet hier?" Fragte ich und ging weiter vor. „Warum spielst du dir selber eine heile Welt vor?" Fragte er mit ernster Stimme. Meine Augen weiteten si...