Manchmal vergeht die Zeit viel zu langsam und man hat das Gefühl, das Stunden vergehen würden, obwohl es nur Sekunden sind...
Dr. Tomlinson's POV:
Genüsslich schlürfte ich meinen Kaffee und blätterte die Zeitung um. "Attentat auf Brüssel.", las ich leise die Überschrift. Es passiert in Moment auch nur Mist auf der Welt... Ich seufzte und stellte meinen Kaffee zurück auf den Tisch. Mein Blick wanderte zu meinem Pieper. Nichts... Gut, dann kann ich noch Pause machen. Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen und ich schlug die Zeitung zu. Ich will mir meine gute Laune jetzt nicht von den ganzen schlechten Nachrichten verderben lassen. Plötzlich klingelte mein Handy, sodass ich aus meinem Gedankengang gerissen wurde. Schnell suchte ich in meiner Kitteltasche nach meinem Handy. Ich holte es heraus. Wer stört mich jetzt in meiner Pause? Ich drückte einfach auf den Hörer. "Louis Tomlinson.", meldete ich mich. "Ja, ich bin es Harry. Hast du einen Moment Zeit?", fragte er nervös. Irgendetwas stimmt nicht... Was ist passiert? Ist etwas mit ihm oder Annabell? "Ja, ist etwas passiert?", fragte ich besorgt. "Niall hatte einen Unfall. Er müsste in der Notaufnahme sein. Kannst du bitte nach ihm sehen?", flehte Harry förmlich. Niall... Unfall... Um Himmels Willen! "Natürlich, ich werde sofort nachsehen. Ich melde mich dann bei dir.", sagte ich etwas gehetzt, da ich aufstand und schon schnellen Schrittes zum Fahrstuhl lief. "Danke.", meinte Harry und legte auf. Ich sperrte mein Handy und ließ es zurück in meine Kitteltasche fallen. Ich drückte den Knopf, um ins Erdgeschoss zu fahren und kurz darauf schlossen sich die Türen vom Fahrstuhl. Ich hoffe, es ist nichts Schlimmes... Der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung und ich konnte nicht verhindern an den Tag zu denken, als ich Annabell zum ersten Mal traf. Wie sie zitternd da stand und ihr der kalte Schweiß förmlich auf der Stirn stand. Sie war leichenblass und total unruhig. Warum hatte ich damals nicht gleich registriert, dass ich ihr nichts hätte sagen dürfen in ihrem Zustand. Aber konnte ich wissen, dass es um ihren Vater ging? Ich fuhr frustriert durch meine Haare. Annabell's Dad starb an diesem Tag und am selben Tag kam Harry zu mir. Annabell und Harry werden ein Paar. Es stellt sich heraus, dass Niall Annabell's Halbbruder ist und jetzt hatte er einen Unfall und ich muss nach ihm sehen... Kommt es nur mir so vor oder ist das alles ein bisschen zu viel für zwei Wochen? Der Fahrstuhl öffnete sich und ich eilte schnellen Schrittes zur Notaufnahme. Ich schlug die Tür förmlich auf und kam in den großen Raum. Meine Augen suchten nach Niall, doch ich fand ihn nicht auf den ersten Blick. Larissa, eine der Krankenschwestern, lief an mir vorbei. "Larissa.", hielt ich sie auf, bevor sie an mir vorbei gehen konnte. "Ja, Louis.", sagte sie lächelnd, nachdem sie sich zu mir gedreht hatte. "Wurde Niall James Horan eingeliefert?", fragte ich schnell. Auf ihre Stirn bildete sich eine Falte und nachdenklich schaute sie mich an. "Ich glaube, er wurde gerade in den Op gebracht.", murmelte sie unsicher. "Weißt du, weswegen er operiert werden muss?", fragte ich sofort besorgt. Sie schüttelte ihren Kopf. "Ich habe bei einem anderen Patienten geholfen. Ich habe es nicht mitbekommen.", sagte sie entschuldigend. "Danke, Larissa.", murmelte ich und war gedanklich schon ganz woanders. Op... Das bedeutet er wird notoperiert! Mist, das ist kein gutes Zeichen! Ich schaute noch ein letztes Mal zurück in die Notaufnahme, bevor ich zurück zu den Fahrstühlen rannte. Gehetzt drückte ich auf den Knopf. Warum kommt denn kein verdammter Fahrstuhl? Ich raufte mir durch die Haare und seufzte genervt. Warum muss so viel Scheiße passieren? Endlich kam ein Fahrstuhl, in den ich buchstäblich hinein sprintete und wie ein Irrer den Knopf für die zweite Etage drückte. Dr. Shetterfield kam zu mir in den Fahrstuhl und drückte gemächlich den Knopf für die erste Etage. Das kann doch jetzt nicht wahr sein... Nervös und angespannt klopfte ich mit meinem rechten Fuß auf dem Boden herum. "Ist bei Ihnen alles in Ordnung, Dr. Tomlinson?", fragte er leicht irritiert. "Natürlich, Sir.", antwortete ich sofort. Das war zu schnell, das glaubt er mir niemals... Der Fahrstuhl hielt und die bekannte Frauenstimme erklang: "Pediatrie." Dr. Shetterfield musterte mich noch einmal, bevor er den Fahrstuhl verließ. Etwas erleichtert atmete ich aus. Das war knapp... Es kommt bestimmt nicht gut, wenn ich mich so gegenüber einem der Oberärzte verhalte... Ich darf heute sicherlich nicht mehr assistieren, nachdem er mich so fertig gesehen hat. Ich seufzte. Heute ist ein scheiß Tag! Endlich öffnete sich die Fahrstuhltür und ich kam im zweiten Stock an. Der Frauenstimme hörte ich gar nicht mehr zu, da ich allein zu den Op - Sälen sprintete. Vor der großen Tafel blieb ich stehen, um zu schauen, in welchem Op-Saal er ist. Niall, wo bist du? Ich ging Spalte für Spalte durch und als ich ganz unten ankam, stockte mir der Atem. Horan... Op 6! Ich drehte mich um und lief schnellen Schrittes zum Op-Saal 6. Ich holte tief Luft, bevor ich die Tür zum Vorraum öffnete. Unsicher lief ich hinein. Zwei Assistenzärzte standen dort und schauten von dort aus der Op zu. Irritiert drehten sie sich zu mir. "Louis.", rief Ben glücklich. Ben ist einer meiner Assistenzärzte und ist eigentlich ziemlich nett. "Gut, dass du hier bist, Ben! Was hat der Patient?", fragte ich sofort. Etwas verwirrt drehte er sich zum Op und dann wieder zu mir. "Eine Fraktur des rechten Oberschenkels.", erklärte er schnell. Erleichtert fasste ich mir an mein Herz und atmete auf. Nur eine Fraktur... Zum Glück! "Wieso so erleichtert?", fragte Ben neugierig. "Das ist der beste Freund meines Neffen und gleichzeitig der Halbbruder der festen Freundin meines Neffen.", erklärte ich die Kurzfassung der Geschichte. "Sie sind Onkel?", fragte der andere Assistenzarzt, dessen Name mir nicht bekannt war. Ich nickte nur schnell und zückte mein Handy. Schnell hatte ich Harry's Nummer gewählt und lauschte dem regelmäßigen Tuten. "Louis, endlich!", ging Harry an sein Handy. "Ihr könnt euch beruhigen. Er hat nur ein gebrochenes Bein.", erzählte ich sofort. "Oh Gott, zum Glück!", rief er erleichtert und ich musste mein Handy etwas von meinem Ohr entfernen, da er so laut sprach. Ich hörte, wie Harry mit Bell sprach. "Wir sind gleich beim Krankenhaus.", sagte er und klang nun viel entspannter. "Er ist noch im Op.", fügte ich hinzu. "Okay, danke, Louis.", sagte Harry glücklich. "Keine Ursache.", antwortete ich und Harry legte auf, nachdem er sich verabschiedet hatte.
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Do you rescue me? (Harry ff)
FanfictionAllein, wann ist man allein? Man kann allein sein, weil man weder Freunde noch Familie hat oder man besitzt beides und fühlt sich allein... Annabell ist 16 und ist eigentlich glücklich mit ihrem Leben bis etwas Schreckliches geschieht. Wer wird sie...