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Sie sollten endlich verschwinden!, fauchte Regina und schaute demonstrativ in die Flammen des Kamins. Emma beobachtete sie und seufzte. Der Fluch war gebrochen, doch Regina wollte einfach nicht mit ihr reden.

Sie wollen mir Henry wegnehme., grummelte die brünette. Emma seufzte noch mal und schüttelte den Kopf.

Wenn du mir zuhören würdest, wüsstest du dass das nicht meine Absicht ist., erwiderte Emma und ging auf Regina zu. Diese würdigte die andere nicht eines Blickes. Vorsichtig setzte Emma sich neben Regina, so als ob sie damit Rechnete das die brünette sie Verfluchen würde. Was gar nicht so unwahrscheinlich war.

Regina, sollten wir nicht langsam miteinander reden. Ich will dir Henry nicht weg nehmen. Ich will endlich einen gemeinsamen weg, ohne das wir uns gegenseitig an die Gurgel springen., sagte Emma, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Regina lachte freudlos auf.

Natürlich. Sie wollen IHREN Sohn, der Bösen Königin nicht vorenthalten., erwiderte Regina sarkastisch.

Regina, Henry braucht dich. Er liebt dich, du bist immerhin seine Mutter., versuchte Emma, Regina klar zu machen. Diese schnaufte nur und verschränkte die Arme vor der Brust, blieb aber ansonsten steif sitzen.

Er hasst mich., sagte sie nur und erwiderte kalt Emmas Blick. Diese hielt den Blick stand und rückte noch ein Stück zu Regina hin.

Hör mir doch einfach zu. Er hasst dich nicht. Er vermisst dich. Ich bin nicht wirklich eine Mutter, ich kann das nicht so wie du, auch wenn Henry das gerne Glauben will. Er ist überfordert, mit der Tatsache das er wirklich recht hatte, ich übrigens auch. Ich würde nur ungern gegen dich antreten. Ich glaube nicht das du wirklich so böse und grausam bist, wie dich alle hinstellen. Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß., sprach Emma eindringlich auf sie ein. Regina schnaufte nur abfällig und knurrte leise.

Natürlich. Ich wusste es, Sie können noch nicht mal auf sich selbst aufpassen., sagte Regina und setzte ein überhebliches Grinsen auf. Emma seufzte frustriert.

Ist das dass einzige, was du verstanden hast?, fragte die blonde genervt und verdrehte die Augen.

Sollte ich den mehr verstehen?, fauchte Regina und überschlug die Beine. Sie hatte eine totale Abwehrhaltung angenommen. Emma seufzte und lehnte sich vollkommen entspannt zurück. Regina beobachtete sie genau dabei. Manchmal fragte sie sich warum sie Snow Whites Tochter immer noch tolerierte, oder ihr soviel Aufmerksamkeit schenkte. Oder es sogar auf, eine bizarre Art und Weise, schön fand, dass diese Frau in ihre Komfortzone eindrang.

Ja, solltest du. Ich würde es toll finden wenn du nicht so Stur sein würdest, wenigstens Henry zuliebe., durchbrach Emma die Stille, die sich zwischen ihnen ausgebreitet hatte. Reginas Haltung lockerte sich ein wenig, aber nicht wegen Emmas Worten, sondern wegen dem Ton, den die andere Frau dabei angewandt hatte. Das war das erste Mal, dass sie die blonde so reden hörte. So genervt und etwas das nach Resignation klang. Regina biss sich auf die Unterlippe und schaute Emma an, die den Blick von ihr abgewandt hatte.

Und was ist, wenn es keinen gemeinsamen Weg gibt?, fragte Regina leise, bevor sie überhaupt registrierte was sie grade gesagt hatte. Emma schaute die brünette überrascht an.

Es gibt immer einen Weg. Und wenn ich mich gegen die ganze Stadt stellen muss, ich werde dich beschützen., sagte Emma überzeugt. Regina schaute die andere Frau überrascht an und auch ihre Abwehrhaltung fiel in sich zusammen.

Du willst mich beschützen? Wieso? Ich habe versucht dich aus dem Weg zu schaffen. Mehrmals!, fragte Regina und lehnte sich unbewusst näher zu der blonden Frau. Emma lächelte leicht und drehte sich mehr zu der anderen Frau. Ihre Knie berührten sich und die brünette zuckte kurz zusammen, bis sie die Berührung zuließ, sie sogar zu suchen schien. Emma nahm das überrascht zur Kenntnis.

Henry braucht dich. Du bist eine gute Mutter, egal was andere behaupten, ich weis das du Henry wirklich liebst und ihn niemals absichtlich in Gefahr bringen würdest. Außerdem würde ich dann unsere Streitereien vermissen., sagte Emma und lächelte beim letzten Satz belustigt. Regina lächelte auch leicht und schaute Emma in die Augen.

Ich weis was die Anderen über mich denken, aber wieso denkst du nicht auch so?, fragte die brünette. Emma unterbrach den Blickkontakt und schaute auf ihre Hände. Dann schaute sie entschlossen wieder in Reginas Augen.

Weil ich dich nicht als Böse Königin kennengelernt habe. Ich kenne dich als Bürgermeisterin und Mutter, aber nicht als herzloses Monster.

Und warum hilfst du mir? Du kennst mich überhaupt nicht und hast auch keinen Grund dich für mich einzusetzen.

Es reicht mir, wenn ich weis das du in Ordnung bist. Du hast Henry zu dem Gemacht was er jetzt ist, auch wenn die Anderen das nicht sehen oder wissen wollen., sagte Emma und musterte das Gesicht der brünetten. Diese senkte den Blick und dachte nach.

Ist das der einzige Grund warum du hier bist?, fragte Regina und schaute wieder in das Gesicht der blonden. Emma schüttelte den Kopf.

Nein, nicht nur deswegen. Ich wollte mit dir darüber sprechen wie es weitergehen soll. Ich weis das du dich mit deiner..., sie zögerte. ...Magie verteidigen kannst, aber irgendwann kann es doch jemand schaffen dir etwas anzutun. Deshalb möchte ich das wir zusammen arbeiten., sagte Emma und schaute Regina erwartungsvoll an. Die brünette dachte darüber nach.

Ich brauche keine Hilfe.

Das dachte ich mir schon. Aber du solltest dir von mir und Henry helfen lassen.

Und wenn ich das nicht will?

Dann werden wir dir trotzdem Helfen.

Sie geben wohl nicht auf.

Nicht solange ich weis, dass es einen Grund zum Kämpfen gibt., sagte Emma und schaute Regina in die Augen. Die brünette biss die Zähne zusammen und dachte nach.

Und was ist wenn ich mir nicht von Ihnen helfen lassen will?!, sagte Regina und schaute die blonde Frau vor sich genau an. Emma seufzte.

Ich und Henry sind die einzigen die dir helfen wollen.

Sie brauchen kein Mitleid mit mir zu haben.

Habe ich auch nicht. Ich helfe dir weil ich es will und..., Emma stockte kurz und atmete tief durch. ...und weil mir etwas an dir liegt. Regina schaute sie fassungslos an. Emma wich dem Blick der ehemaligen Bürgermeisterin aus.

Wie meinen Sie das? Sie hassen mich doch genauso, wie die anderen in der Stadt., sagte Regina leise. Emma schüttelte den Kopf.

Ich hasse dich nicht. Wir haben unsere Differenzen und Streiten uns auch sehr oft, aber ich hasse dich nicht. Du hast Henry zu den Jungen gemacht der er jetzt ist und das sagt mir genug, um zu wissen, das du auch deine guten Seiten hast., sagte Emma und schaute die brünette wieder an. Du bist die erste Person die mich Fordert, die dafür sorgt das ich nicht, bei Schwierigkeiten, abhaue. Das allein, ist für mich Grund genug, um dir helfen zu wollen. Regina hörte der blonden aufmerksam zu und schaute dabei in die grünen Augen, der anderen Frau. Emma erwiderte den Blick und versank in den braunen Augen der älteren Frau.

Einverstanden., wisperte Regina. Emma lächelte leicht und vergaß alles weitere. Sie näherte sich der brünetten, umfasste ihr Gesicht und zog sie näher zu sich heran. Beide versanken in den Augen der jeweils anderen. Dann küsste Emma die brünette und diese erwiderte den Kuss. Als sie sich voneinander lösten schauten sie sich einfach nur an, bis Emma leise flüsterte:

Wir schaffen das. Gemeinsam.

Regina lächelte leicht und zog die blonde in einen neuen Kuss, dieses mal um die andere nie wieder gehen zu lassen.

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