33 - Surprise

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JUSTIN

"Wiedermal großartige Arbeit Jungs", meinte Kenny und grinste stolz, als ich ins Parkhaus fuhr. "Eindeutig", murmelte ich, während ich eine Parklücke suchte, als ich aber einen sehr bekannten Wagen sah, runzelte ich die Stirn. Meine Augen wanderten zum Nummernschild, weshalb ich erstarrte. JB1975.

RAVEN

Nach meiner Zeit hinter dem Infostand, musste ich ins Restaurant, was komisch war, da ich seit einer Weile gar nicht mehr Zimmermädchen spielen sollte. Vielleicht meinte es Henry zu gut mit mir, aber ich hätte ihm bereits klar und deutlich gesagt, dass ich bleiben würde. Auch wenn ich nicht mehr mit meiner Schwester lebte, ich bräuchte Geld, da keiner wusste, was in der Zukunft auf uns wartete. Es könnte alles geschehen und da wäre es nicht schlecht etwas vorgesorgt zu haben. Apropos meine Schwester, ich hatte sie einen Monat lang nicht gesehen. Um ehrlich zu sein vermisste ich sie sehr, sie war schließlich meine große Schwester, diese große Schwester die ich in Erinnerung hatte. Die Schwester, mit der ich jeden Sonntag Waffeln gebacken habe, die Schwester, die mir immer zur Seite stand und die Schwester, die mich in der Schule vor jedem beschützt hat. Diese Schwester jedoch nicht mehr.
Augen verdrehend stand ich auf, als ich Gäste im Restaurant wahr nahm, da die Tür auf ging, als ich aber Kenny sah, runzelte ich die Stirn. "Was machst du denn hier?", fragte ich verwirrt, während er einen eher unsicheren Blick hatte. "Hat dir Justin schon mal was von seiner Familie erzählt?". Oh nein. Er weiß es. "Nein, er redet nicht gerne über sie",mies ich ihn hin, worauf er wissend nickte. "Sie sind hier". "Ich weiß", sagte ich und merkte, wie er seine Augenbrauen hoch zog. "Sie kamen gestern her und haben sich bei mir angemeldet. Der Nachname Bieber hat alles gesagt", wies ich ihn hin, weshalb er nun sauer war. "Du weißt es seit gestern und hast nichts gesagt?", zischte er, weshalb ich die Augenbrauen zusammen zog. "Stell dir vor was Justin getan hätte", sagte ich mit ernster Stimme, da die Situation zwischen uns gerade eskalierte. "Ja und stell dir vor was er jetzt tut, du hättest es uns sagen müssen", er presste seine Zähne zusammen, was mich etwas einschüchterte. Geschockt sah ich ihn an und warf meine Schürze zu Boden, bevor ich aus dem Restaurant verschwand. Ich hätte es ihm sagen sollen.

JUSTIN

Verdammt! Verdammt, verdammt! Wütend lief ich durch die Suite und griff mir in die Haare. Warum zum Teufel waren sie hier? Hätten sie sich kein scheiß anderes Hotel suchen können? Wenn sie mich sehen würden, wäre mein Schicksal zerstört, wirklich, sehr zerstört. "Justin", hörte ich auf einmal und drehte meinen Kopf zur Tür, wo ich Raven sah. "Geh, du sollst nicht hier sein, sonst tu ich noch was, was ich sehr bereuen würde", zischte ich, sie aber schien es nicht in Begriff zu nehmen jetzt zu verschwinden. "Ich hab es gestern schon gewusst", sagte sie und sah zu Boden, ich aber war verwirrt. "Was meinst du?". "Ich habe sie gestern gesehen, deine Familie". Jetzt wurde mir einiges Klar. "Und du hattest nicht vor mir etwas zu erzählen? Woher wusstest du überhaupt, dass sie es sind?", gab ich völlig irritiert von mir und merkte, wie sie mich reuevoll ansah. "Ich wollte gestern nichts sagen, du hast dir so viel mühe gegeben und so und ich wollte diesen perfekten Moment nicht zerstören. Ich wusste es, weil ich den Nachnamen gelesen habe", erklärte sie und kam mir näher, ich aber schnaubte lachend. "Hast du mit ihnen geredet?". Sie schwieg nur und sah zu Boden, worauf ich ihr nun näher kam. "Ich habe dich was gefragt", wiederholte ich mich mit ernster Stimme und biss meine Zähne zusammen. "Ja, ich hatte keine andere Wahl, ich habe ihnen ihr Zimmer gezeigt", sagte sie und sah mich nun an. Während sie einen entschuldigenden Blick hatte, sah ich sie sauer an. "Geh". "Justin, bitte-". "Ich sagte Geh!", brüllte ich nun, weshalb sie zusammen zuckte und sich ihre Augen mit Tränen füllten. "Es tut mir leid", hörte ich sie sagen, bevor sie verschwand.

RAVEN

Schluchzend ging ich den Flur entlang und ließ meinen Blick auf dem Boden. Ich wusste es. Ich spürte schon, dass irgendwas geschehen würde, aber das unsere Beziehung dadurch auf dem Spiel stande, das hätte ich nicht gedacht. Eine Frage blieb noch offen. Wo sollte ich jetzt hin gehen? Zu meiner Schwester? Nein, ich sollte dort nicht mehr auftauchen. Dann blieb mir nur noch Violet.

Ungeduldig stand ich an ihrer Tür und drückte zum zweiten Mal auf die Klingel. Inzwischen hatte ich mich wieder umgezogen, jedoch war ich aus dem Hotel gegangen, ohne meine Schicht beendet zu haben. Als Violet die Tür öffnete und mich verwundert ansah, spürte ich wieder, wie sich Tränen in meinen Augen sammelten. "Was ist passiert?", fragte sie und umarmte mich fest, während ich nur den Kopf schüttelte und mein Gesicht in ihrer Schulter verbarg. "Komm doch rein".

"Also, raus mit der Sprache, was ist los?", fragte sie, als sie sich zu mir auf die Couch setzte. "Kompliziert", sagte ich mit gebrochener Stimme und schniefte ins Taschentuch. "Du weißt doch, dass du mir alles sagen kannst, wer war für dich da, als keiner da war?", sagte sie nur, worauf ich nickte. "Gestern, kamen Justins Eltern ins Hotel und er sie schon sehr lange nicht gesehen, weil sie ihn angeblich hassen. Ich hab es ihm nicht gesagt, weil gestern so ein wundervoller Abend war und ich diesen nicht kaputt machen wollte, also hab ich nichts gesagt. Jetzt ist er sauer und hat mich weg geschickt, weil ich geschwiegen habe", jammernd flossen nur noch mehr Tränen aus meinen Augen. Seufzend nahm sie mich in den Arm und streichelte meinen Rücken. "Darf ich ihn töten?", fragte sie, weshalb ich nur nickte und schluchzte. Gestern war perfekt, heute war schrecklich.

Heartbreaker - Guns and broken Hearts /J.BWo Geschichten leben. Entdecke jetzt