ChapterThree

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Leere. Unvorstellbare Leere. Der Tod war genau so wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Meine Seele flog durch diese Leere. Im Hintergrund spielte Deftones. 'Uh, der Tod hat Geschmack.' Dachte ich und lauschte. Ich ließ mich treiben. Leise lachte ich. Ich sang und lachte zu dieser Leere. Ich liebte dieses Gefühl von Leere.

Ich wachte auf. Neben mir saß jemand. Ein junger Mann. Er schlief offensichtlich. War mein Tod ein Traum gewesen? Vorsichtig stand ich auf. Ich sah mich in dem Zimmer um. Das Bett in dem ich gelegen hatte war lediglich eine Matratze. Sonst standen in dem Raum nur ein verstaubter Spiegel und eine alte Holztruhe. Neugierig blickte ich in den Spiegel. Ich sah aber nicht mich, sondern die Konturen meines Körpers. Meine Arme waren mit roten Streifen übersät. In meinem Gesicht prankten zwei leere Augenhöhlen. Vor Schreck stolperte ich nach hinten. Das war eine meiner Zeichnungen! Ich fiel über den Mann neben der Matratze und schlug mir den Kopf auf. Ich sah nur schwarz.

Ich spürte warmen Atem auf mein Gesicht. Zwei große, traurige Augen funkelten mich an. "Hallo, Gebrochene. Ich bin Viktor." Verdutzt starrte ich in die blutroten Augen. Ich setzte mich auf. Viktor saß vor mir und sah auf meine Arme. Ich folgte seinem Blick. Er fiel genau auf meine Narben. Vor Schreck schlang ich meine Arme um meinen Körper. Viktor sagte: "Alle hier sind so, Gebrochene. Du bist nicht allein." Nervös betrachtete ich ihn. Er fuhr fort: "Es haben zwar nicht alle hier Narben, aber alle hatten dieses Problem." Ich stotterte: "A-Aber meine Dä-Dämonen sind v-v-verschwunden. Ich und B-Basti haben sie ver-vertrieben." Viktor zog eine Augenbraue hoch. "Du wärst nicht hier, wenn du keinen Selbstmord begangen hättest." Ich sah ihn erschrocken an. "Ich habe keinen Selbstmord begangen. Das muss eine Verwechslung sein." Viktor holte eine Liste aus seinem langen Umhang und zeigte auf meinen Namen. "Da steht es schwarz auf weiß, oder besser rot auf schwarz. Darkaria Greywolf, 17 Jahre, 13.06.15, 03:46, Galgenbaum." Ungläubig starrte ich das Stück Papier an. Er sah mich traurig an. "Komm, ich zeig dir dein neues Heim." Ich folgte ihm sprachlos durch die großen Hallen. Er zeigte mir mein Zimmer. "Hier kannst du dich so einrichten wie du willst. Denk es dir einfach, und es erscheint. Aber das machst du besser später. Merk dir deine Zimmernummer und dein Passwort." Ich nickte. Viktor führte mich weiter. Wir kamen in einen großen Essensraum. "Hier wird gegessen. Du kannst immer kommen, wenn du willst." Er führte mich in den Gruppenraum, in eine Bibliothek und einen Trainingsraum.

Zuletzt zeigte Viktor mir einen großen Saal. Hinten saß auf einem Thron ein Mann. Er hatte schwarze Haare wie Viktor und die gleichen Augen. Allerdings war er einen Kopf größer und war mit Tattoos bedeckt. Seine Ohren waren spitz und er hatte einen Dreitagebart. Als ich ihn sah, explodierte der Schmerz in meinem Rücken. Ich flüsterte zu Viktor: "Hey. Darf ich auf mein Zimmer, mein Rücken tut weh." Viktor schüttelte den Kopf. "Ich muss dir noch den Lord vorstellen. Er wird entzückt von dir sein, Gebrochene.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 25, 2016 ⏰

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