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Er liebt dich

Nein, er liebte mich nicht.

Doch, so sehr, dass es ihn innerlich umbringt.

Nein, er hat es mir gesagt. Er wollte nichts von mir.

Er liebt dich.

Ich stieß einen verzweifelten Schrei aus. Dees Worte gingen mir seit Stunden ununterbrochen durch den Kopf. Ich machte mir Hoffnungen. Ich durfte mir doch keine Hoffnungen machen, wenn ich mir welche machte, konnte ich nur noch mehr verletzt werden. Die Wunden würden tiefer und schmerzhafter sein. Sie würden mich in Stücke reißen und mich am Boden kaputt zurücklassen.

Ich musste diese Hoffnungen ersticken.

Doch ich konnte nicht, sie waren schon tief in meinem Herzen verankert.

Ich konnte nicht schlafen. Ich musste zu ihm. Wenn ich ihn fragte, vielleicht würde das dann mein Gewissen beruhigen, meine Hoffnungen ersticken. Wenn er mir jetzt nochmal das Herz brach, bevor meine Hoffnungen noch mehr wachsen konnten, dann wären die Wunden nicht so tief.

Schnell schlich ich durch das Lager, darauf bedacht von niemandem gesehen zu werden.
Nach langem Suchen, fand ich endlich Daemons Zelt. Es brannte noch Licht, also ging ich mit schnellen Schritten darauf zu, doch dann hielt ich inne. Wollte ich da wirklich reingehen?
Bevor ich mich entscheiden konnte, zog etwas anderes meine Aufmerksamkeit auf sich. Stimmen.
Dee und Daemon.
Ich wusste, es war falsch zu lauschen, aber diese ganzen Andeutungen und Dees Worte verwirrten mich so sehr, dass ich einfach nur Antworten wollte.

"...musst es ihr sagen!"

"Ich kann nicht! Verstehst du es nicht? Es ist besser so. Besser für sie."

"Es bringt sie um den Verstand! Bitte."

"Nein! Ich will sie doch nur beschützen! Sie würden sie umbringen, wenn sie es wüssten."

Und dann sprachen sie so leise, dass ich sie nicht mehr verstand.

Sollte ich ihn jetzt wirklich noch fragen? Nach diesem Gespräch, in dem es wahrscheinlich um mich ging. Wer waren sie? Und warum sollten sie mich umbringen wollen?

Sofort drehte ich um und rannte zurück zu meinem Zelt.
Verdammt, das war ne beschissene Idee! Jetzt konnte ich erst recht nicht abschalten. Ich ließ mich auf meiner Pritsche nieder und starrte Löcher in die Luft. Dieses ganze Gefühlschaos brachte mich noch um den Verstand! Meine Gedanken kreisten immer wieder um Daemon, egal wie oft ich versuchte mich abzulenken. Es half nichts. Es wäre alles so viel einfacher, wenn ich doch einfach nur aufhören würde ihn zu lieben. Tränen stiegen mir in die Augen. Ich vermisste Daemon so sehr. Obwohl ich ihn jeden Tag sah, war es etwas ganz anderes, als sonst. Ich vermisste es, dass er mich Kätzchen nannte, mich umarmte, mich küsste und einfach bei mir war. In meinem ganzen Leben habe ich mich noch nie so einsam gefühlt wie in diesem Moment.
Ich hatte niemanden mehr.
Mom war nicht da.
Dee war so weit entfernt, auch wenn sie neben mir saß.
Schließlich weinte ich mich dann doch noch in den Schlaf.

*****
Ufff, ich habe schon wieder viel zu wenig geschrieben. Sorry.

Noch 24 Tage! Ich freue mich schon so sehr auf das Ende der Reihe.

booookfreak21

Opposition -LUXWo Geschichten leben. Entdecke jetzt