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Der nächste Morgen ist die reine Katastrophe.

Ich.habe.meine.Periode.bekommen.

Hat ja noch gefehlt, dass das Spannbettlaken von der roten Farbe in meiner Unterhose geküsst wurde. Seit zwei Minuten stehe ich davor und überlege, ob ich mich zuerst um den Wasserhahn da unten kümmern soll oder lieber um das Bett. Als ich mich jedoch bewege und bemerke, dass ich das hätte lieber nicht machen sollen, scheiße ich auf das Laken und sprinte ins Badezimmer.

Binden. Tampons. Irgendetwas?

Ich durchsuche die riesige Schublade und schmeiße sie genervt zu. "Scheiße",seufze ich und fahre mir durch das Haar. "Was mach ich jetzt?",verzweifele ich und sehe zur Sicherheit nochmal im Schrank nach. Nichts.

Fuck!

Ich setze mich aufs Klo und beschließe, Toilettenpapier (und zwar eine ganze Menge) als Platzhalter zu verwenden. Ich habe keine andere Wahl, als...nein. Gott, nein. Niemals! Ich kann Zane doch nicht darum bitten, mir verdammt nochmal Binden zu besorgen.

Ich knie mich auf den Boden und vergrabe den Kopf im Schoß. Das kann nicht wahr sein. Jeden Scheiß gab es in diesem verfickten Zimmer. Jeden Scheiß. Sogar Raumspray! Okay? Raumspray! Aber das wichtigste nicht. Binden!

Ich richte mich auf...und, oh scheiße. Es war ein Fehler sich hinzuknien. Und zu guter letzt treten meine Unterleibsschmerzen ein. Wenn man eines über mich wissen sollte, dann die Tatsache, dass ich während meiner Periode nicht nur furchtbar unter den Schmerzen litt, sondern auch, dass ich unausstehlich sein konnte. Mir ging nämlich alles und jeder gegen den Strich.

"Okay, scheiß drauf. Ich sag's ihm einfach",rede ich zu mir selbst und schaue mich im Spiegel an. "Nein. Das kann ich nicht",seufze ich. Ich gehe zurück ins Zimmer und durchwühle jeden Schrank und jede Schublade, doch ich werde nicht fündig.

"Verdammt nochmal!",schreie ich, nehme ein Kissen vom Bett und werfe damit, voller Verzweiflung, die Nachtischlampe kaputt. Und im nächsten Moment geht die Tür auf.

Vor Schreck drehe ich mich um und sehe in Zane's tobende Augen. Mein Mund steht leicht offen, als ich ihn erblicke. Er hat nichts außer einer Jogginghose an. Seine Haare sind noch ganz verwuschelt und seine Muskeln definiert. Ich schlucke schwer und löse mich erst von diesem köstlichen Blick, als er mit mir redet.

"Was soll der Lärm am frühen Morgen?",knurrt er und lässt die Tür gegen die Wand aufprallen. Ich zucke zusammen und schiele nach hinten, um sicher zu gehen, dass der rote Fleck bedeckt ist.

"Uhm...ich suche etwas",stammele ich. Zane fährt sich durch das Haar. Himmel!

"Such leiser!",knurrt  er will gerade gehen, als er die kaputte Lampe fixiert. Ich folge seinem Blick. Skeptisch sieht er mich an.

"Das war ein Unfall",kläre ich schnell auf. "Eigentlich musst du mir helfen",platzt es aus mir heraus und er sieht mich erwartungsvoll an. Scheiße, okay. Jetzt oder nie. Unterleibsschmerzen. Ouch.

"Ich brauche...",setze ich an und starre auf meine Füße. Gott, dieses Thema ist mir so unangenehm. "Naja, also...jeden Monat, da..."

"Fuck, Serena",stöhnt er und fährt sich durch das Gesicht.

"Ja, also...guck mal, einmal im Monat brauchen wir Frauen etwas, zum...du weißt schon",sage ich in verschlüssen Botschaften und es prallt vollkommen an Zane ab. Er sieht mich ahnungslos an.

"Was?",fragt er entsetzt.

"Damit man sich sauber halten kann",helfe ich ihm auf die Sprünge. Das Wort will einfach nicht meine Lippen verlassen. Zane runzelt die Stirn. "Man Zane, einmal im Monat ...da, uhm...",stotterte ich. Scheiße. Es lag definitiv an der Tatsache, dass er verdammt heißt aussah. Ja, sonst würde ich es ihm sofort sagen. Warum muss er auch nichts anhaben?

SerenaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt