Kapitel 5

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                            -Trust-

Ich hab mir gedacht, dass es mit Max schwer wird. Ich hab heute meinen 3. Tag und ich hab keine Ahnung wie ich anfangen soll. Vertrauen ist ein kleines Wort von großer Bedeutung. Als Calum da war, hat Max sich anderes Verhalten. Als Mali da war, war er abweisend. Ich denke Calum kennt ihn. Irgendwie muss ich eine Basis schaffen. Einen Anfang finden. Ich entschloss mich mit Calum zureden heute. Calum soll mir helfen. Gestern habe ich mich zwar mit Max unterhalten, aber ich denke wir haben noch viel vor uns. Hinter Max steckt eine Geschichte. Keiner ist einfach so kriminell. Ich kann Charlotte und David nicht enttäuschen. Sie als Max' Eltern, wollen doch auch nur das beste. Ich hab Max und Lisa schon so ins Herz geschlossen.
"Pssssst, alles gut. Dein Fläschchen ist gleich fertig.", versuchte ich Lisa zu beruhigen. Als die Flasche dann die richtige Temperatur hatte gab ich sie Lisa.
"Bella!! Ich bin da!", rief Calum durchs Haus. Ich rief ein 'Hier' und schon bog Calum in die Küche.
"Hi, wir müssen gleich mal reden. Max ist in der Schule.", sagte ich zu Calum. Calum nickte. Im null Komma nichts hatte Lisa die Flasche auf. Ich sah Calum an, der gerade die Flasche säuberte während ich versuchte aus Lisa ein Bäuerchen zu bekommen. Calum war echt gut gebaut. Allgemein sah er echt gut aus.
"Also was ist los? Falls es wegen den Mädchen gestern ist...",fing Calum an. Ich lachte.
"Ach Quatsch. Es geht um Max.", begann ich. Calum sah mich an. Er sah mich komisch an. Ich wusste nicht wie ich den Blick deuten soll, deshalb fuhr ich einfach fort:" Charlotte hat mir über seine Probleme erzählt. Und sie meinte...."
"-dass er jemanden braucht dem er Vertrauen kann.", führte Calum fort. Ich nickte langsam.
"Max vertraut mir auch nicht. Aber er mag mich. Ich denke, dass er dich auch leiden kann. Damit hast du vielleicht eine gute Basis geschaffen, aber wenn du willst, dass er dir vertraut, darfst du ihn nicht bedrängen. Lass ihn zu dir kommen. Mali hat den Fehler gemacht. Sie war der festen Überzeugung, dass es so klappt. Das ist ein Grund warum ich es für eine schlechte Idee halte, dass Mali dir hilft.",erklärte Calum mir. Ich sah ihn die ganze Zeit an. Er weiß wovon er redet. Calum wäre ein guter bester Freund.
"Uhm also, weißt du nicht warum Max-uhm- so ist?",stotterte ich. Calum sah mich eine Zeit lang an. Dann schüttelte er den Kopf. Enttäuscht sah ich wieder runter.
"Naja nur ein bisschen.", fing er an. "Nur dass er früher gemobbt wurde. Dann fand er neue Freunde."
Max hat Angst. Angst davor wieder das Opfer zu werden. Das ist doch klar nach den traumatischen Erlebnissen. Mir tut das unglaublich leid. Wenn ich könnte würde ich Max in den Arm nehmen und nie wieder loslassen.
"Mal was anderes, am Samstag und Sonntag hast du doch frei?", fragte Calum mich. Ich nickte.
"Am Samstag würde ich dich gerne mit meinen Freunden ins Studio mitnehmen . Du könntest dann bei mir Schlafen weil wir Sonntag ins Outback fahren wollten. Hast du Lust?", sagte er. Ich grinste ihn an.
"Ja, klar gerne.", antwortete ich.
***
"In den Zoo? Ich bin 13 keine 3", meinte Max als wir ihm von unserem heutigen Plan erzählten.
"Komm schon Max, das wird bestimmt witzig.", bettelte ich Max an. Ich sah ihn mit meinem Hundeblick an und klimperte mit meinen Wimpern. Max sah mich komisch an.
"Ich glaub auch, dass es toll wird.", ermutigte Calum Max. Für Lisa ist es bestimmt auch eine tolle Erfahrung rauszugehen und die Tiere zu beobachten. Es ist schönes Wetter hier. Wo wir in Deutschland nur von Träumen. In Deutschland wo meine Mama ist. Wie es ihr wohl geht?
"Dann gehen wir aber auch mal in den Freizeitpark", stellte Max als Voraussetzung. Ich sah Calum an und er sah mir direkt in die Augen. Kurz nickten wir und Max sah die Sache als beschlossen.  Wir mussten noch ein wenig warten, bis Lisa ihren Mittagsschlaf erledigt hatte. Dann musste ich ihr noch die Windel wechseln und anziehen. Sie bekam von mir ein kleines Hütchen auf in Pink, damit die Sonne nicht direkt auf ihren Kopf schien.
Wir packten die Sachen ins Auto, die man halt so benötigt mit einem kleinen Baby. Die Fahr über spielte Max sogar ein wenig mit Lisa und angekommen half er mir und Calum sogar dabei die Sachen auszupacken und zu verstauen.
Langsam trödelten wir zum Eingang. Es war doch nicht so viel los wie gedacht! Als wir dann bezahlt hatten, kamen wir in den Zoo rein und ich sah wie riesig es hier war.
"Herzlich Willkommen im Zoo von Sydney, innerhalb einer Stunde bist du hier nie raus. Wohin wollen wir zuerst?,"fing Calum an. Für mich war es eigentlich klar, wohin ich zuerst wollte, aber ich war nunmal nicht alleine hier. Ich sah also rüber zu Max und wartete auf eine Antwort von ihm.
"Pinguineeeeeeee", rief er. Ich strahlte wie eine bekloppte, ganz einfach weil ich auch zu den Pinguinen wollte. Ich liebe sie. Also machten wir uns schnell auf den Weg zu den Pinguinen und beobachteten sie beim rumrennen. Calum nahm Lisa auf den Arm und sie konnte auch die Pinguine beobachten. Sie lachte und zeigte auf ein paar. Anschließend klatschte sie in die Hände. Ich musste so schmunzeln. Es war so süß. Ab und zu ließ sie auch ein paar Freudenschreie los und versuchte dann auf Calum's Arm zu hüpfen. Nur irgendwann mussten wir dann auch weiter, damit wir auch alles sehen konnten. Es gab hier auch eine Delfin-Show, die wir uns nicht entgehen lassen wollen.
"Achtung in den ersten 5 Reihen bitte, die Wahrscheinlichkeit, dass Sie nass werden ist hoch!", tönte es aus den Lautsprechern.
"Ich denke nicht, dass es so weit hochkommt.", meinte Calum. Die 4. Reihe, in der wir saßen, war schon sehr hoch. Ich denke auch nicht, dass wir nass werden.
Dann ging die Show schon los. Delfine sprangen durch Reifen, machten ein paar Saltos und ließen sich von den Pflegern streicheln. Am Ende sollten alle 5 Delfine gleichzeitig einen Salto machen. Als die 5 Delfine, dessen Namen ich schon wieder komplett vergessen habe, wieder im Wasser aufkamen, kam eine Riesen Welle auf uns zu. Wir wurden alle klitsch nass. Geschockt sah ich Calum an. Er lachte nur und amüsierte sich prächtig.
"Bella, du bist da ein wenig nass.",lächelte er mich an.
"Ach ne!", meinte ich. Max saß zwischen uns und lachte sich ebenfalls schlapp. Lisa hat nicht sonderlich viel abbekommen, weil sie am Schlafen im Kinderwagen lag.
"Euch ist klar, so kommt ihr nicht in mein Auto.",meinte Calum plötzlich wieder todernst. Ich sah ihn mit einem Killerblick an, worauf er mich nur doof anlächelte.
Auf der Fahrt nachhause summte Calum die ganze Zeit irgendein Lied, das mir unglaublich bekannt vorkam.
"I wish that I could wake up with amnesia and forget about the stupid little things." Es klang wunderschön. Ich könnte Calum's Stimme für immer zuhören...

Au-Pair || C.H FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt