Lenition

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Am charakteristischen (und für viele Schüler als das Schwierigste erachtete) im Sindarin sind die Mutationen. Mutationen werden in zwei Gruppen unterschieden: grammatische und phonologische Mutationen. Bei einer Mutation, verändert sich der erste Buchstabe des betroffenen Wortes.
Folgende Mutationen sind bekannt:

die Weiche Mutation, oder Lenition, hervorgerufen durch Vokale

die Nasalmutation, hervorgerufen durch n

die Sibilantmutation, hervorgerufen durch s

die Stoppmutation, oder Harte Mutation, hervorgerufen durch t, d

die Liquidmutation, hervorgerufen durch r, l

Die weiche Mutation (Lenition)

Die Lenition kommt im Sindarin am häufigsten vor. Sie verändert weiche Vokale zu harte.                 
Auslöser einer weichen Mutation:

1- Der Artikel i (zB.: calad -> i galad; manchmal auch i-galad geschrieben), auch in der Funktion als Relativpronomen (zB. cuina- (leben) -> firn i guinar (Tote, die leben))

2- Viele Präpositionen und Präfixe lösen im darauffolgenden Wort eine Lenition aus:

  ab (nach, später)

  am (auf, aufwärts, hinauf) (z.B. penn (Abhang) -> ambenn (bergauf))

  be (gemäß) (z.B. taur (König) -> be daur (gemäß einem König))

  dad (hinunter) (z.B. penn (Abhang) -> dadbenn (bergab))

  di (unter) (z.B. guruthos (Todesschatten) -> di'nguruthos (unter dem Schatten des Todes))       [Achtung: Dies ist eine Spezialfallmutation!]

  go-, gwa- (zusammen, mit) (z.B. gwest (Schwur) -> gowest (Vertrag, Pakt))

  mi (in) (z.B. sîr (Fluss) -> mi hîr (in einem Fluss))

  na (nach, zu), vor Vokalen n' (z.B. haered (Ferne) -> na-chaered (in die Ferne))

  nef (diesseits) (z.B. gaear (Meer) -> nef 'aear (auf dieser Seite des Meeres))

  nu / no (unter, vor, bevor) (z.B. giliath (Sterne) -> nu ngiliath (unter Sternen))

   sui (wie) (z.B. tim (Stern) ⇒ sui dim (wie ein Stern))

   trî, als Vorsilbe tre- (durch, hindurch) (z.B. taurtrî daur (durch den Wald)

   ú- (nicht, un-) allgemeine Verneinung, insbesondere bei Verben (z.B. carth (Tat, Handlung) ⇒ úgarth (Sünde, Missetat), medin (ich esse) ú-vedin (ich esse nicht), auch Schreibweise úvedin

3- Adjektive werden oft mutiert, wenn sie direkt hinter dem zugehörigen Substantiv stehen. Dies ist jedoch kein Muss, und in gut der Hälfte der bekannten Fälle finden wir keine Lenition.

morn (schwarz) -> Eryn Vorn (schwarzer Wald), aber

mithren (grau), Plural mithrinEred Mithrin (graue Berge), genauso

dûr (dunkel), Plural dhûr, aber Barad-dûr (dunkler Turm)

4- Das direkte Satzobjekt (= Akkusativ-Objekt) wird weich mutiert, das indirekte (Dativ-)Objekt wird normalerweise mit der Präposition an und ausgedrückt.

bas(t) (Brot) -> penim vast (Wir haben kein Brot) [Für pen- (nicht haben, fehlen) siehe ]

parf (Buch) -> annon barf am mellon (Ich gebe einem Freund ein Buch)

Die einzelnen Buchstaben verändern sich folgendermaßen:

p-, t- und c- werden zu b-, d- und g-:

pân (Brett) -> i bân (das Brett)

tawar (Wald)-> i dawar (der Wald)

calad (Licht) -> i galad (das Licht)

b- und d- werden zu v- und dh- :

benn (Mann) -> i venn (der Mann)

daw (Finsternis) -> i dhaw (die Finsternis)

g- verschwindet komplett:

galadh (Baum)-> i 'aladh (der Baum)

glam (Lärm) -> i 'lam (der Lärm)

h-, hw-, s- und m- werden zu ch-, chw-, h- und v-:

hammad (Kleidung) -> i chammad (die Kleidung)

hwest (Brise) -> i chwest (die Brise)

salph (Suppe) -> i halph (die Suppe)

mellon (Freund) -> i vellon (der Freund)

Die Laute f-, th-, n-, r- und l- bleiben unverändert:

fen (Schwelle) -> i fen (die Schwelle)

thond (Wurzel)-> i thond (die Wurzel)

nath (Gewebe)-> i nath (das Gewebe)

rem (Netz) -> i rem (das Netz)

lam (Zunge) -> i lam (die Zunge)

Die stimmlosen Laute rh- und lh- werden wie g zu 'r- bzw. 'l-:

rhaw (Fleisch) -> i 'raw (das Fleisch)

lhûg (Drache) -> i 'lûg (der Drache)

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 13, 2017 ⏰

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