„Schatz, komm mal bitte runter, wir müssen mit dir reden!", rief meine Mum.
Augenverdrehend sagte ich meiner Freundin bye und legte auf.
Mit schlurfenden Schritten ging ich die Treppe runter.
„Setzt dich."
Meine Mum deutete auf die Couch vor sich, wo schon mein älterer Bruder saß.
Sie selbst saß mit meinem Vater auf der anderen Couch und sah mich gezwungen lächelnd an. Verwirrt setzte ich mich und sah die beiden fragend an.
„Wisst ihr, euer Vater und ich wollen uns..., sagen wir mal 'erweitern'", begann sie.
Oh Gott lass sie nicht schwanger sein!
Ich mochte ja Babys, aber ich brauchte kein kleines Geschwisterchen.
Ich sah wie viel ärger die meiner besten Freundin machen, das wollte ich nicht auch.
„Um was geht es hier?"
Ich sah von einem zum anderen, sie saßen ziemlich weit auseinander.
Jeder an einem Ende der Couch.
Irgendwie verhielten sie sich komisch.
„Also dein Vater wird ab sofort in einer anderen Wohnung wohnen", sagte sie und nickte, wie zur Bestätigung.
„A-aber er kann doch nicht ohne uns Wohnen?", fragte ich und knetete nervös meine Finger.
Auch mein Bruder sah verwirrt aus, zuckte dann jedoch nur mit den Schultern.
„Tzja, sag das mal seiner neuen Freundin."
Meine Mum verschränkte die Arme vor der Brust und sah weg.
„N-neuen Fr-freundin?"
Ich wollte nicht kapieren was sie mir zu verstehe gaben.
Mein Vater hat eine...
Der Gedanke tat schon weh.„Ja, wir lassen uns scheiden."
Die Stimme meines Vaters klang abwesend und er sah während er sprach nur auf seine Füße.
„Kann ich dann gehen?"
Ungläubig sah ich meinen Bruder an.
Wieso ließ ihn das so kalt?
Es wäre total doof, wenn Mum und Dad auseinander wohnen würden
Ich versuchte einen klaren Gedanken zu fassen und stand ruckartig auf.
Ich musste hier raus!
Schnell rannte ich zur Tür, zog Schuhe und Jacke an und verließ das Haus.
Ich hörte sie meinen Namen schreien, doch ich musste weg.
Keine Sekunde länger hätte ich in diesem Raum, mit diesen Personen bleiben können.
Meine Füße trugen mich so schnell sie konnte weg von dem Haus.
Das Haus meiner Eltern.
Dem glücklichsten Paar der ganzen Gegend.
Jeder kannte sie und liebte sie für ihre freundliche Art und jetzt das.
Das konnte nicht wahr sein.Mein Atem beschleunigte sich rasant und ich musste stehen bleiben, damit ich nicht hyperventilierte. Schwer atmend stützte ich mich an einer Hauswand ab und beugte meinen Oberkörper leicht nach vorne. „Alles okay, kleine?"
Augenblicklich schnellte mein Kopf nach oben und ich blickte in besorgte stahlblaue Augen.
Ich richtete mich auf und versuchte zu lächeln.
Dies scheiterte kläglich, da meine Augen überquollen und Tränen, wie Sturzbäche, über meine Wange rollten.
„J-ja", brachte ich hervor und wischte mir ein paar der Tränen weg, die sofort durch neue ersetzt wurden.
„Das sieht aber nicht so aus."
Ich sah wieder zu dem Jungen und wank ab.
Er jedoch blieb hartnäckig.
„Hier", meinte er und reichte mir ein Taschentuch. Ich murmelte ein Danke und benutzte es sofort.
„Ich begleite dich zurück in die Stadt, hier sollte ein Mädchen nicht allein rum laufen."
Ich sah mich um und stellte fest, dass er recht hatte. Ich war einfach gerannt und hatte nicht gemerkt, dass ich in das schlechte Viertel unserer Stadt gelangt war.
Müll lag auf der Straße, die Wände war mit Graffitis beschmiert und es machte alles einen düsteren Eindruck.
Ich biss mir auf die Lippe und nickte zustimmend.Wieder zuhause wollte ich eigentlich gleich in mein Zimmer und meine Eltern ignorieren, doch sie fingen mich noch an der Tür ab.
„Helia es tut mir leid", sagte mein Vater, klang für mich dabei jedoch nicht wirklich reumütig.
Auf dem Rückweg war mir erst klar geworden, dass mein Vater und seine Neue an allem schuld waren. Meine Mum wollte das gar nicht, also konnte sie auch nichts dafür.
„Verschwinde!", fauchte ich und stellte mich neben meine Mum, die einen Arm um mich legte.
„Hel bitt-"
„Für dich Helia und jetzt hau ab. Geh zu deiner Neuen, ich will dich nicht mehr sehen!"
Mit jedem Wort wurde ich lauter und meine Augen begannen erneut zu brennen.
Mein Vater sah mich noch einmal bittend an, doch es wirkte für mich falsch.
Er wollte doch gehen, wieso tat er es nicht?!
„Hau endlich ab!"
Jetzt flossen wieder die Tränen und ich drückte mich an die Brust meiner Mum.
Sie streichelte über meinen Hinterkopf und sagte noch etwas zu meinem Vater.
Ich verstand es vor lauter schluchzen nicht, doch es interessierte mich auch nicht.
Sollte er doch glücklich werden mit seiner doofen Tusse.-----
Ein neues Buch, hoffe der Prolog gefällt euch:)
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He's my bad Brother
RomanceWird gerade überarbeitet!!! Aber der Prolog ist draußen:) (Not a typical Badboy book) Copyright by sweete4636 Alle Rechte liegen bei mir!!!!