BodyChangers

Prolog

Wenn einer alleine träumt, ist es nur ein Traum.
Wenn zwei Menschen zusammen träumen, ist es der Beginn einer neuen Wirklichkeit.

Ich wandte meinen Blick von dem Motto ab. Ja, sie hatten es geschafft, es ist der Beginn einer neuen Wirklichkeit und es wird auch eine neue Wirklichkeit sein, für ein paar Menschen jedenfalls.
Meinen Blick richtete ich auf die Tür, die ich öffnete und hindurch trat. Ich befand mich jetzt in einer riesigen, hellen Eingangshalle die, im Raum verteilt, an verschiedenen Treppen und Aufzügen grenzte.
Wie von allein bewegten sich meine Füße auf die große Brünette an der Pforte zu. Sie war eine von den Frauen, die nach der Arbeit ins Fitnessstudio rannten, um sich dort vollkommen auszupowern, damit sie einen tollen Körper hatten, aber gleichzeitig bei ihren Freundinnen prahlen konnten, dass sie alles essen konnten ohne ein Gramm Fett zu zunehmen. Es hatte auf jeden Fall ihre Wirkung, sie sah perfekt aus.
Dies wunderte mich aber gar nicht, da bei dieser Organisation alles perfekt sein soll, wobei 'perfekt' eine Ansichtssache ist.
Als ich bei der Frau ankam, blickte sie von ihrem Computer auf und tippte dann etwas auf einem Tablet ein.
"Es ist gleich jemand da der dir mit Hülle zwei hilft, ja?", informierte sie mich dann mit einer Sopranstimme, die ich so nur von Opernsängerinnen kenne. Schön fand ich es nicht, wenn mein zweiter Körper als Hülle bezeichnet wird, aber er ist im Grunde nichts anderes, wenn ich nicht gerade in ihm bin.
Ich nickte, lächelte leicht und da konzentrierte sich mein Gegenüber wieder auf ihren PC. Ich sah mich daraufhin in der Eingangshalle um.
Sie hatten eine neue Ausstellung von Bildern aufgehängt. Dieser Künstler konnte jedenfalls sehr gut mit einem Pinsel eine Leinwand bespritzen. Mir gefiel es nicht. Mit dieser Art von Kunst konnte ich nichts anfangen, da es für mich nichts ausdrücken konnte.
Zum Glück musste ich nicht, wie vorhergesehen fünf Minuten warten, sondern nur drei, sodass die Bilder von meiner Kritik verschont blieben.
Ein großer gut gebauter Mann kam leicht lächelnd auf mich zu. Ich hatte ihn noch nie gesehen, aber an seiner Statur konnte man sehen, dass er auch für Hüllentransporte zuständig war. Er hatte schwarze Haare, eine schwarze Hose und einen grauen Pulli mit V-Ausschnitt an. Seine grauen Augen waren warm und freundlich. Er war mir sofort sympatisch.
Als er vor mir stand, streckte er mir seine Hand entgegen, die ich annahm, und schüttelte sie.
"Hey, ich bin Chris. Ich bin neu und werde dich heute durch die Trainingseinheit begleiten."
"Hey, ich bin Teresa", antwortete ich freundlich. Chris gab mir ein Zeichen vorzugehen, woraufhin ich wieder zum Ausgang zusteuerte.
"Ich werde jetzt eigentlich immer bei dir dabei sein, da ich später deine Körper überwachen werde. Ich denke du kennst den heutigen Ablauf. Wir werden uns erst deinen Wechsel zu Hülle zwei ansehen. Anschließend kannst du dich einschießen und dann machen wir einen der größeren Tests."
"Ist gut", war das einzige was ich sagte. Natürlich wusste ich was heute auf dem Programm stand, doch ist es interessant denjenigen kennenzulernen, der meine Körper überwacht, obwohl bis zur Abreise noch lange hin ist.
Inzwischen am Auto angekommen, öffnete ich die Tür zu den Rücksitzen.
"Darf ich vorstellen, Resa."