Flowers - Blumen unter sich

9.6K 67 15
                                    

Sie betrachtete die Narbe an ihrem Handgelenk. Sie sah aus, wie eine Ranke mit Blumen, die sich ihre Hand hochschlängelte. Rose hatte noch nie gewusst woher diese Narbe kam. Plötzlich war sie da. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass sie durch einen Schnitt verursacht wurde. Und genau oberhalb ihres Muttermals, war eines Tages diese Narbe. Sooft sie diese Narbe auch betrachtete, sie wurde einfach nicht schlau aus ihr.

Schließlich hörte sie auf die Narbe zu betrachten und darüber nachzudenken, weil es ja eh nichts brachte.

Sie ging in die Küche, um sich etwas zu essen. Als sie den Kühlschrank aufmachte, musste sie entsetzt feststellen, dass dieser so gut wie leer war. Nur ein Marmeladenglas, eine offene Packung mit altem Käse und ein Glas mit sauren Gurken standen einsam darin. "War mal wieder klar..." dachte Rose sich. Ihre Mutter ging fast nie einkaufen. Das musste entweder sie erledigen, oder ihre Mutter fand mal eine halbe stunde in der sie die nötigsten Sachen einkaufte, und selbst dann vergaß sie immernoch die Hälfte.

Also ging Rose wieder in ihr Zimmer und rief ihre Freundin Lara an.

"Hey, hast du lust ein bisschen in die Stadt zu gehen? Mama ist mal wieder nicht zum Einkaufen gekommen, und wenn wir gerade da sind, könnten wir auch noch Shoppen gehen"

"Klar doch." kam es zurück "Du weisst doch, Röschen. Wenn es um shoppen geht bin ich immer dabei." Beide fingen an zu kichern. "Okay" sagte Rose "sagen wir in einer halben stunde Treffen beim Hauptbahnhof?" "Okay. Bis dann Rose!". Sie legte auf.

Angekommen beim Bahnhof und in den Zug zur stadt steigend, erzählte Lara, dass sie diese neuen Schuhe im Fernsehen gesehen hat und sie diese unbedingt brauchte. Rose hörte schon fast gar nicht mehr zu, denn sowas erzählte sie ihr fast jeden Tag. Stattdessen starrte sie diesen Jungen an. Er schien sie auch schon bemerkt zu haben.

"Rose?" riss es sie aus den Gedanken.

"Hm?" sie schaute ihr ins fragende Gesicht. "Hast du nicht zugehört?! Ich sagte, dass... Hey du hörst schon wieder nicht zu.". Sie hatte recht. Rose starrte diesen Jungen schon wieder an. Sie hatte noch nichtmal gemerkt, dass Lara sie auf einen Sitz geschoben hat und der Zug schon längst fuhr. Sie hatte das Gefühl, dass dieser Junge sie magisch anzog. Er verzauberte sie regelrecht. Lara folgte meinem Blick. "Oh. Okay jetzt weiß ich warum du nicht zuhörst." Jetzt verschwand der Junge aus Roses Blickfeld. "Du solltest ihn ansprechen." "du hast gut reden... als ob der mit mir sprechen würde." "warum denn nicht?" "ich weiss nicht. aber das ist jetzt auch egal. Ich wollte auch noch mit dir über etwas reden." "worüber denn?"fragte Lara. "Letzte woche ist plötzlich diese Narbe an meinem Handgelenk aufgetaucht.". Sie zeigte ihr die Stelle mit der narbe. "welche Narbe?" fragend sah Lara ihr Handgelenk an. "Na guck doch." Rose zeigte ihr die Narbe. Man konnte sie eigentlich gar nicht übersehen. "Mein liebes Röschen, da ist keine Narbe." "Doch, da ist sie. Siehst du sie denn nicht?" Sie schien sie wirklich nicht zu sehen. Sie nahm mein handgelenk, untersuchte es genauestens und ich zeigte ihr nochmals genau diese Stelle, wo die Narbe saß ,an der noch die roten Ränder zu sehen waren. Eigentlich hätte sie ihr schon viel früher auffallen müssen, denn die beiden Freundinnen sahen sich so gut wie jeden Tag.

"Rose. Ich sehe keine Narbe. Dort ist niergendswo eine Narbe.". "Und wenn ich es dir doch sage, Lara. Ich sehe dort eine Narbe. Sie sieht aus wie eine verschnörkelte Blumenranke." "Nein Rose. Dort ist keine. Du hast schon Halluzinationen von diesem Typen bekommen. Also diese Schuhe, ich muss sie haben. wir müssen nachher unbedingt noch in den laden gehen...." Schon zum zweiten Mal am Tag starrte ich eine Viertelstunde lang auf die Narbe, und fragte mich, was es damit auf sich hatte.

Rose erschrak als der Zug anhielt. Sie waren bereits in der Innenstadt angekommen. Der Junge der sie verzauberte, stieg im selben Moment aus wie sie. Er zog sie kurz zurück und flüsterte so leise es ging: "Ich sehe deine Narbe. Ich hab die gleiche." und zeigte mir kurz sein Handgelenk. Es war wirklich die gleiche. "Hier." sagte er und drückte mir einen Zettel, vermutlich aus einem Buch herausgerissen, mit einem Namen und einer Telefonnummer darauf in die Hand. "wenn dir etwas an der Narbe auffällt, sie die farbe oder form verändert, ruf mich an. Ich weiss was dann zu tun ist." "ehh okay." brachte Rose nur heraus. Mehr nicht. Dann verschwand er hinter einer Ecke. Rose steckte den zettel in ihre Hosentasche und ging rüber zu Lara die schon auf sie wartete. "was wollte er?" "ach nichts." sagte sie gedankenverloren zu Lara während sie hinter dem Jungen namens Garran her schaute. gemeinsam gingen die Beiden Freundinnen in die Stadt.

Flowers - Blumen unter sichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt