Kapitel 1

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Kapitel 1 - Das Leben in Hope

Es war das Jahr 1134. 

Ich,das älteste vierer Kinder lebte zusammen mit meinen Eltern in einer kleinen Dörfersiedlung,namens Evlingsburg,die von einem großen Wald umzingelt war. Zu jedem Dorf wurde der danebenliegende Teil des Waldes für die Ernte zur Verfügung gestellt. Man durfte niemals ein anderes Dorf betreten,ansonsten würde man mit dem Tode bestraft werden. 

Wir lebten im ärmsten Teil Evlingsburgs, wir nannten ihn liebevoll Hope.Auf Grund unserer Armut hatten wir niemanden in unserem Dorf der sich mit Medizin, Getreide- oder anderer Ernte auskannte..geschweige denn backen.

Obwohl wir uns der Gefahr bewusst waren schlichen wir uns Nacht für Nacht immer wieder in die anderen Dörfer um uns dort Früchte, Brot oder Medizin zu holen. Es gingen immer 17 Leute los,also exakt die hälfte Hope's.

In der Nacht des 15. April's dann wurden wir im Dorf Morigan erwischt. Noch in der selben Nacht musste sich ganz Hope in Morigan versammeln.  

Wir bettelten um Gnade 'WIR SIND ARM! WIR HABEN NICHTS! KEIN ESSEN,KEINE MEDIZIN UND WASSER GRABEN WIR AUS LÖCHERN! DAS EINZIGE WAS WIR HABEN SIND UNSERE FAMILIEN UND DAVON HABEN WIR IN HOPE GERADE MAL 6!'  

Schließlich kamen die Einwohner Morigan's zu einem Entschluss. 

Wir saßen alle kniend,in einer Reihe und händchenhaltend auf dem Boden vor den Einwohnern Morigans. 

Ein älterer Mann mit grauen Haaren trat vor und legte uns jedem eine Orange vor die Knie. Stille. Nur stille. Was sollte das? Warum schenkt er uns jeder eine Frucht? Ist das ein Friedensangebot? Oder ist das unser Todesurteil? Soll es unsere letzte Frucht sein? Was sollte das? 1000 Gedanken schwirrten durch meinen Kopf. 

Er ging einen Schritt zurück und stellte sich kerzengerade hin. Die Hände hinterm Rücken verschränkt.  

Er holte teif Luft,als würde ihm das folgende sehr schwer fallen 

"Ihr wollt Freiheit? .... Na gut! Die sollt ihr bekommen! Allerdings werdet ihr nicht mehr nach Hope zurückkehren. Ihr geht gleich AUGENBLICKLICH zu euren Hütten zurück, packt eure wichtigsten Sachen und werdet tief in den Wald hinein wandern.Ihr müsst Evlingsburg KOMPLETT UND FÜR IMMER verlassen. Ihr werdet so weit wandern,bis niemals mehr eine Lebensspur von euch zu finden sein wird! Schließlich müssen euch die anderen Dörfer für Tod halten. Ihr werdet im Wald leben müssen. Ihr werdet dort versuchen Früchte anzupflanzen. Die Kerne in den Orangen werden ein Anfang sein. Aber gebt Acht. In dem Wald leben viele gefährliche Tiere..sie werden euer Leben in Gefahr bringen,also lernt euch zu verteidigen. 

Ich lasse euch jetzt Freitreten und ich VERLANGE ....... NIE WIEDER ETWAS VON HOPE ODER DEREN EINWOHNERN ZU HÖREN!" 

Er drehte sich um und ging. 

Die Einwohner Morigans standen noch ein paar Sekunden da. Manche schauten uns bemitleident an,manche sahen glücklich aus und manche sahen sauer aus. Es gab eindeutig viele verschiedene Meinungen in diesem Dorf über das überaus gnädige Urteil des alten Mannes. 

Die Einwohner drehten sich schließlich um und traten weg ohne noch einen Blick auf uns zu werfen. 

Wir nahmen unsere Orangen, standen schnell auf und bewegten uns schnell nach Hope zurück. Niemand durfte uns hören oder sehen. Andere Dörfer würden uns diese Gnade vom Weiterleben sicherlich nicht erweisen.  

In Hope angekommen sah man alle in ihre Hütten rennen.  

Mein 15 Jahre alte Bruder Eric nahm mich an die Hand und sagte sanft "Josephine ... Wir kommen darüber hinweg unser Dorf verlassen zu müssen. Es ist das beste was uns passieren kann. Mit den Tieren dort werden wir schon klarkommen. Wir schaffen das..... zusammen! Wir sind eine Familie..Wir müssen zusammenhalten. FÜR IMMER!"  

Er zog mich in unsere Hütte. Ich nahm mir die selbstgestrickte Decke meiner Großmutter, die wegen eines Dorfeinbruch's samt ihres Mannes zur Strecke gebracht wurde. Sie bedeutete mir viel und ich habe jede Nacht in ihr geschlafen.  

Mein Bruder Eric nahm eine aus Rinde gefertigte Schale mit,womit er immer sein Wasser zapfte. Durch ein paar kleine Löcher setzte sich Erde in der Rinde fest und das 'saubere' Wasser tropfte von oben herab in seinen Mund. 

Meine Mutter Helen nahm nur ein Gewand, dass sie sich immer umhing wenn ihr kalt wurde und mein Vater Charles einen selbstgeschnitzten Speer,zur Abwehr der Tiere die dort auf uns warten würden. Die beiden 14 Jährigen und somit jüngsten, Alice und Malcom, die übrigens Zwillinge waren, nahmen sich an die Hand und riefen gemeinsam "Fertig!" 

Hope traf sich in der kleinen Mitte. Die Einwohner Hope's stellten uns in einen Kreis wir nahmen alle unsere Orangen in die Hand.  

"Auf ein besseres Leben!"  

Wir nahmen unsere Sachen und zogen los in den Wald.

Story of the OldestWo Geschichten leben. Entdecke jetzt