Mad World [Nouis Vampire]

Chapter 1

Chapter 1

Gelangweilt blickte ich in mein Heft. Gleich würde meine letzte Stunde zu Ende gehen. Zumindest die letzte Stunde für dieses Schuljahr. Ich, Niall Horan, bin 17 Jahre alt und noch in der 11. Klasse. Aber das würde sich ändern. In zwei Minuten. Ich blickte mich in meiner Klasse umher. Alles Menschen. In diesem Moment fragte ich mich, ob es wohl auch Vampierschulen gab. Eigentlich eine dumme Frage. Was mussten Vampire denn schon lernen? Beißen? Töten? Verwandeln? Obwohl es warm war, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Der Gedanke an einen Klassenraum voller blutverschmierter Vampire und ausgesaugter Leichen war nicht unbedingt das angenehmste für mich. Nein, Vampire mussten sicher nicht in eine Schule gehen. Und wenn sie wollten, gab es ja noch die Abendschule. Ein erlösendes Klingeln riss mich aus meinen Gedanken.

Schnell stand ich auf und warf alle übrig gebliebenen Sachen unachtsam in meinen Rucksack. Endlich! Auf meiner Schulter spürte ich eine warme Hand und ich drehte mich zu meinem besten Freund Zayn um. Dieser hatte ein breites Grinsen im Gesicht. „Komm schon, lach mal ein bisschen! Wir sind ab jetzt Zwölftklässler! Die Könige der Schule!“ Ich schmunzelte. Zayn war jetzt schon einer der beliebtesten Schüler und auf jeden Fall der beliebteste Junge unseres Jahrgangs. Alle die weiter oben waren, hatte vor ein paar Sekunden ihr Amt abgetreten und an uns weiter gereicht. Mit Sicherheit konnte ich sagen, dass Zayn nächstes Jahr nicht nur Klassensprecher, sondern auch Schulsprecher werden würde. Das lag einfach in seiner Natur. Jedes Mal wenn er eine Rede hielt, hörten ihm immer alle gebannt zu. Ganz im Gegensatz zu mir. Wenn ich auch nur ein Referat halten musste, wurde ich furchtbar nervös. Ich fing an zu stottern und wurde rot. Und obwohl er der beliebteste und ich das Mauerblümchen war, waren wir schon immer beste Freunde gewesen. Er war für mich da, wenn ich ihn brauchte, weil mich andere mobbten und ich war für ihn da, wenn er seelische Unterstützung. Denn Zayn war schwul. Und auch wenn er sonst niemanden erzählt hatte, war es den anderen natürlich aufgefallen, dass er keine Freundin gehabt hatte. Damals hatte ich ihm durch diese Zeit geholfen und jetzt war er Klassensprecher und niemanden störte ober jetzt schwul oder hetero war.

Ich war mir da selbst nicht ganz sicher. Ich hatte in meinem Leben noch nie eine Freundin oder einen Freund gehabt. Mir war es schon immer sehr schwer gefallen, anderen Leuten zu vertrauen, geschweige denn, Verbindungen mit ihnen einzugehen. Aber jetzt, da vor einem Jahr heraus gekommen war, dass es Vampire gab, konnte ich niemanden mehr vertrauen außer denen, die ich schon im Sonnenlicht gesehen hatte.

„Hey, Nialler. Kommst du heute zu meiner Abschlussparty?“ Erstaunt blickte ich auf. Zayn wusste, dass ich aus einem bestimmten Grund nicht auf Partys ging. Deswegen lud er mich auch nie zu solchen ein und ich war ihm deswegen auch nicht böse. „Zayn, du weißt doch. Ich gehe nach Einbruch der Nacht nicht mehr auf die Straße.“ Sofort setzte dieser seinen Dackelblick auf. „Ach komm schon Louis. Du kannst auch bei mir übernachten. Bitte!“ Was konnte ich denn anderes tun, als bei Zayns Flehen nachzugeben. „Ich überleg es mir, okay?“ Zayyn drückte mich lächelnd an sich. „Du bist der beste Niall. Also um 7 bei mir.“

Ich schlug die Tür heftiger als sonst zu. Ich hörte Geräusche aus der Küche und war mir sicher, dass meine Mutter das Mittagessen vorbereitete. „Hi, Mum!“  Achtlos  warf ich meine Schuhe und meinen Rucksack in ein Eck und machte die Küchentüre auf. „Hallo Tory, ich…“ Meine mutter zuckte zusammen und presste ihre Hände auf ihren Mund. Tränen traten ihr in die Augen und sie schüttelte. Nein! Vorsichtig legte ich ihr eine Hand auf die Schulter. „Mum, das ist okay. Sie…“ Doch meine Mutter riss sich los und schluchzte auf. „NEIN! Es tut mir so leid, Niall. Aber nichts ist okay…“ Sie drehte sich prompt um und lief aus der Küche. Seufzend ließ ich mich auf der Küchenbank fallen.  Wieso machte sie es sich bloß immer so schwer? Aber ich konnte sie auch verstehen. Tory hatte auch immer die Türen zugeschlagen. Tory Horan ist meine Schwester. War meine Schwester. Tory war meine Schwester und meine beste Freundin, bis sie von einem Vampir verschleppt wurde, kurz nachdem die Vampire an de Öffentlichkeit gegangen waren. Erst zwei Monate später wurde ein Gesetz ausgehandelt, dass es Vampiren verbat einen Menschen zu verschleppen oder zu töten. Das hatte dieser Vampir getan. Er hatte Tory umgebracht, genau eineinhalb Minuten, bevor das Gesetz beschlossen worden war.