Kälte. Dunkelheit. Stille. Das harte Bett auf dem ich lag hatte mich wie immer um meinen Schlaf gebracht. Ich starrte mit einem leeren Blick an die Wand. Keine Fenster. Keine Chance nach draußen zu gelangen. Egal wie oft man es versucht, man schafft es nicht. Warum ich hier bin? Keine Ahnung. Wer diese Leute sind? Keine Ahnung. Was sie mit mir machen? Nichts Gutes. Jeden Tag fühle ich diesen wiederkehrenden schmerz, der mir von diesen Leuten beschert wird. Warum? Ich weiß es nicht. Früher war doch noch alles in Ordnung...meine Familie war die beste die man sich je vorstellen konnte, wir hatten genug Geld, wir waren nicht reich, nicht arm. Ich hatte Freunde und jeder mochte jeden. Seitdem ich hier bin ist alles anders. Man verspürte nichts anderes mehr als Hass und Einsamkeit. Wie lange ich schon hier bin? Ich weiß es nicht. Ich habe jegliches Zeitgefühl verloren. Sie meinen, ich sei hier da ich nicht wie andere wäre, aber warum? Habe ich etwas Falsches gemacht? Habe ich sie verärgert? Oder war das alles schon von Anfang an geplant...Meine Eltern? Habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Wahrscheinlich wollten sie sogar das sie mich mitnehmen.. Sie haben mich nie wirklich gemocht. Klar taten sie so als ob sie mich lieben würden, doch später verstand ich, dass dies nur eine weitere Lüge von ihnen war. Leise quietschend öffnete sich die alte Holztür zu meinem Zimmer und ein Mann in einem weisen Laborkittel trat auf mich zu. „Wie geht es dir kleine?" fragte er mich mit diesem falschen Lächeln auf den Lippen, wie ich es von meinen Eltern kannte. Langsam schaute ich von der Wand zu ihm und entgegnete „Schlecht, wie auch sonst hier in diesem kleinen loch?" Deutlich erkannte man, das dem Mann diese Antwort nicht passte, aber weiter fragen wollte er wohl auch nicht, denn er nickte nur kurz und ließ ein Tablett da, das er mitgebracht hatte. Nun war ich wieder allein in der Dunkelheit. Langsam setzte ich mich auf und schaute auf das Tablett. //ist heute vielleicht endlich der Tag meiner Erlösung?// Seit jenem Tag hoffte ich schon, das ich irgendwie hier rauskomme...Wie üblich nahm ich die Tabletten die auf dem Tablett lagen und schluckte diese mit etwas Wasser herunter. Mit einem leichten lächeln lies ich mich wieder in mein Bett sinken. //wenn ich Glück habe ist heute alles vorbei..// wer weiß, vielleicht haben sie mir endlich die Tabletten gegeben, die mich in meine Freiheit ließen...und genauso war es auch...Langsam spürte ich, wie meine Augen immer schwerer wurden, genauso wie mein Atem, der immer flacher wurde. Kurz ließ ich mein Leben nochmal Revue passieren. Ich war grade mal 16 Jahre alt. War früher eine der glücklichsten und hilfsbereit ersten Menschen, sagten andere und hatte einen Freund der mich mochte egal wie ich aussah. Meine Familie war das wichtigste für mich...naja früher...jetzt weiß ich nicht mal, ob sie überhaupt nach mir gesucht haben...oder ob sie mich überhaupt vermissten. Aber naja, ich kann es nicht ändern. Seit ca. 5 Jahren bin ich jetzt schon hier, und ich weiß bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht mal warum. Ich habe nie etwas Schlechtes getan...war immer nett zu den anderen und hab mich von allem schlechten so gut es ging ferngehalten...aber das ist jetzt auch egal. Ich habe die Männer oft gefragt warum und wieso, doch sie lächelten nur und verschwanden sofort, als sie mit ihren "Forschungen" an mir fertig waren. Mit einem leichten lächeln schloss meine Augen ganz.// Lebewohl mein geliebter...ich habe nie aufgehört an dich zu denken, du gabst mir die kraft solange durchzuhalten, aber ich schaffe es einfach nicht weiter durchzuhalten...// meine letzten Gedanken galten ihm...der, der mir immer die Kraft gegeben hatte weiterzumachen, damit wir uns eines Tages wiedersehen konnten...Mit diesen Gedanken schlief ich langsam ein und tätigte meinen letzten Atemzug. Ich spürte noch eine Träne die mir über die Wange lief, doch dann überkam mich das Gefühl der Freude. Die Freiheit erwartete mich...
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Krankheit
Short StoryEs geht um ein Mädchen, das ihr Leben kurz vor dem Tod nochmal Revue passieren lässt..