Alte Bekannte

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Ich war überrascht, dass man mit einem so taff wirkenden Felsen so sprechen konnte wie mit einem guten alten Freund. Trotz der schwülstigen Sprache, kam es mir so vor, als hätte ich nie anders gesprochen, jedenfalls mit ihm. Unser entgegen grinsen, wurde zu freundschaftlichen Lächeln. Letzten Endes sah mich Acanthicon, so traurig und verletzt an, dass mir die Spuke wegblieb. ,,Acanthicon, was hast du denn?" fragte ich ihn besorgt. Er lächelte mich traurig an. ,,Ihr kennt mich nicht mehr...ihr habt keine Ahnung mehr, wer ich bin und um ehrlich zu sein, habe ich Angst davor, zu erfahren, warum ihr wieder hier seid." Ich war völlig perplex, die vielen Aussagen, die in diesen Sätzen war, verblüffte mich.

1. Ich habe ihn mal gekannt, deshalb kommt er mir auch so bekannt vor.

2. Ein Fels, von dem ich wusste, dass er wohl mein Wächter war, hatte tatsächlich Angst vor etwas. (Bei diesem Gedanken musste ich grinsen)

3. Ich lebte schon einmal hier, auf der Venus. D.h. die Erde ist wohl nicht mein richtiges Zuhause.

,,Acanthicon, mein Wächter" ich führte meine Hand an seine....Wange(?) er zuckte zusammen, aber ich ließ meine Hand nicht sinken. ,,Ich weiß, dass wir uns gekannt haben und ich werde auch herausfinden woher, aber dafür wirst du mir helfen müssen, es zu verstehen. Wirst du das tun?" Ich schaute ihm fest in seine grauen Augen, auch hier galt die Augenregel wohl nicht. Er sah mich erst überrascht an, antwortete dann aber mit einem sicheren ,,Ja!"
Ich sah Polya an, die uns die ganze Zeit fasziniert angeschaut hatte. ,,Polya, du hast mich her gebracht, um mir etwas zu sagen. Bitte erzähl es mir." Warum ich mir so sicher war, dass sie mir etwas sagen wollte und mich nicht etwa wegen Acanthicon hergebracht hatte, überraschte mich wieder mal, aber solangsam glaubte ich, dass ich diesem....Bauchgefühl Glauben schenken konnte. Polya sah mich auch ziemlich überrascht an, hätte wohl nicht damit gerechnet, dass ich wusste, dass sie mich hier hergebracht hatte, um mir wa zu sagen. Ich musste schmunzeln. Sofort fing sich Polya wieder, schaute mir in die Augen und fing an zu erzählen. ,,Sarah. Du hast Recht, ich habe dich nicht nur hergebracht, damit du Acanthicon wieder siehst. Ich brachte dich her, weil er dein Wächter ist und ihr ein starkes Band miteinander habt, dass ihr in einem früheren Leben geschlossen habt und euch Jahrhundert zusammen hält." Tief in mir wusste ich, dass sie die Wahrheit sagte, aber ich konnte es ihr nicht glauben, dass klang so...verrückt. Ein Blick in Acanthicon's Augen, ließ all meine Zweifel verblassen. Ich wusste es war wahr. Woher würde ich sonst so ein starkes Gefühl in seiner Nähe haben? Polya fuhr fort. ,,Er ist in der Lage, dir dein Gedächnis zurück zu geben oder zumindest soviel wie du zur Zeit verträgst." Ich schaute sie an und sie sah mich viel wissend an. Dann sah ich wieder meinen Wächter an. ,,Acanthicon ist der jenige von euch, der noch aus deinem früheren Leben übrig ist." Ich war vollkommen perplex. ,,Heißt das...du lebst schon seit meinem früheren Leben?! fragte ich ihn. ,,Ja, meine Lady." ,,Halt, halt! Wie alt bist du denn dann?!" ,, Ich bin 8000 Jahre alt, meinr Lady." Acanthicon sah mich traurig an und ich fühlte mich ewig schuldig, dafür, dass MEIN Wächter, so ewig viele Jahre, von seiner Lady getrennt war. ,,Und wie lange musstest du auf mich warten?" ich war mir nicht sicher, ob ich die Antwort wirklich hören wollte, aber ich glaubte, dass ich es einfach wissen musste. ,,3000 Jahre." antwortete Acanthicon. Ich spürte wie mir die Tränen in die Augen traten. Wir sahen uns beide eine lange Zeit an, bis uns Polya's Räuspern, wieder in die Wirklichkeit holte. ,,Also wie gesagt habe ich dich nicht nur hergebracht, damit du deinen Wächter wieder siehst, sondern viel mehr damit dir Acanthicon dein Gedächnis zurück geben kann." Ich nahm due Worte in mich auf, holte einmal tief Luft und sagte schließlich zu Acanthicon:,, Wenn du das tun kannst, dann bitte ich dich darum. Hilf mir mich zu erinnern." Ich sah ihm fest in die Augen und obwohl er anfangs zögerte, ergab er sich letzten Endes. ,,Meine Lady, seid ihr sicher, dass ihr das wollt?" ich antwortete ehrlich. ,,Nein, ich glaube nicht, dass ich das wissen will, aber ich glaube, dass es nötig ist es zu wissen. Ich weiß auch nicht, wieso. Aber es muss sein." Acanthicon nickte mir zu und ich atmete noch einmal tief durch. Plötzlich durchfuhr mich ein so heftiger Blitz, dass ich in die Knie fiehl und hingefallen wäre, hätte Acanthicon mich nicht aufgefangen. Die Erinnerungen durchfuhren mich. Auf einmal wusste ich nicht mehr, was ich tat. Ich kam mit meinem Kopf näher an Acanthicon, er wirkte überrascht als ich ihm meine Lippen auf seine drückte, aber nur kurz, denn dann erwiederte er meinen Kuss. Es fühlte sich so vertraut und schön an ihn zu küssen, es war nicht so als würde man einen Felsen küssen, sondern viel mehr war es eine Erfahrung, als würde man den schönsten Jungen der Welt küssen. Ich merkte noch während des Kusses, dass ich dieses Gefühl auch früher schon geliebt hatte. Während mir die Erinnerungen an unsere gemeinsamen Tage und Nächte wieder einfiehl und ich merkte, dass er mir damals meine Unschuld genommen hatte, spürte ich wie mein Körper sich veränderte. Ich spürte wie meine Haare wuchsen, mein Gesicht schmaler wurde, da dort der Babyspeck verschwand, mein Busen begann zu wachsen und generell mein ganzer Körper wuchs, sodass ich nicht mehr 10 Jahre war, sondern körperlich schon 16. Mein Kopf/ Gehirn wuchs auch mit, nur war ich damit keine 10 oder 16 Jahre, sondern mein Gedächnis sagte mir, dass ich schon 7546 Jahre alt war. Die ganzen Erinnerungen schlugen über mich auf, die meisten waren mit Acanthicon, nur war er darin kein Fels, sondern der schönste Junge, den ich jemals gesehen hatte. Andere waren mit meinen richtigen Eltern, wie ich im Laufe der in mich einfließenden Erinnerungen erfahren hatte, stammte ich nämlich tatsächlich nicht von der Erde. Ich war einer der mächtigsten Personen hier auf der Venus gewesen. Mein Vater, war ein Zauberer meine Mutter eine Elfe, tja und ich als Kind der beiden, erbte ein bisschen ihrer Magie. Die nächste und letzte Erinnerung die ich bekam, raubte mir den Atem. Während Acanthicon und ich auf dieser Lichtung saßen und uns aneinander kuschelten, merkten wir wie die Erde erbebte und hörten Schreie. Sofort standen wir auf und liefen dahn, wo das ganze Chaos herkam. Dort sahen wir wie die Venus angegriffen wurde, sofort stürtzten wir uns in den Kampf. Die Angreifer waren komische Wesen, nicht einmal annähernd menschlich und auch nicht annähernd so schön wie die Venusbewohner. Sie waren hässlich, ihre Augen glühten rot-braun und sahen so aus als könnten sie jemanden allein durch einen Blick töten. Sie stürtzten sich auf die Venuswesen und fackelten den halben Wald ab. Doch ich fing mich wieder und benutzte meine Magie, um einen riesigen Wasserschwal auf das im Wald brennende Feuer hinunterzujagen. Es klappte, natürlich klappte es. Doch das sorgte dafür, dass nun alle dieser Wesen wusste, wo ich war und das war das einzigste was sie wollten, denn jetzt stürmten 1000sende dieser Wesen auf mich zu. Ich erschrak, doch Acanthicon stellte sich schützend vor mir auf. Es dauerte nur einen Sekundenbruchteil da stand vor mir eine Reihe von geflügelten Soldaten, die Speer und Schild auf die Eindringlinge richtete. Sie beschützten mich...sagte mir mein Kopf. Acanthicon sah mich kurz an und allein dieser Blick sagte genug. ,,LAUF!" schrie dieser Blick und schweren Herzens tat ich was mir mein Wächter befahl. Ich legte in meinen letzten Blick soviel Güte und Liebe wie ich konnte und ich spürte, dass Acanthicon diese bedingungslose Liebe auch spürte. Ich lief zurück zu unsere Lichtung. Dort angekommen stellte ich mich in die Mitte und konzentrierte meine gesamte Kraft auf das Geschehen um mich herum, niemand von meinen Leuten sollte verletzt oder getötet werden. Die Wesen sollten allesamt dahinzurückkehren, wo sie her kamen. Kaum hatte ich diese Kraft in mir gesammelt und ausgestrahlt, sackte ich zu Boden. Man hatte mir ein Speer in den Rücken gerammt und ich spürte die immer größer werdende Blutlache. Das letzte was ich sah, waren 2 rot-braune Augen 4 Meter vor mir, dann schloss ich meine Augen für immer. Für mich gefühlte Sekunden später tauchte Acanthicon auf, ich sah ihn nicht, konnte aber seine heißen Tränen auf meienn Wangen spüren, während er mich sanft im Arm hielt und mich wiegte als sei ich ein kleines Baby. ,,Er ist so süß", war das letzte woran ich dachte.

Die Angst vor dem UntergangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt