Langsam öffnete ich meine Augen. Die Sonne schien durch mein Fenster und verriet dass es ein schöner Tag werden würde. Ich schlug meine Decke zurück, streckte mich und sah auf meine Uhr. Mist! Heute würde ich wohl zu spät zur Schule kommen. „Elizabeth! Beeil dich!", rief meine Mutter. „Ja!", antwortete ich genervt. Wie oft hatte ich ihr schon gesagt sie soll mich Elly nennen?! Ich hasste den Namen Elizabeth. Langsam ging ich zum Schrank und suchte mir ein schwarzes Top und eine enge, Hose raus. Dann stellte ich mich vor den Spiegel und betrachtete mich. Ich hatte hüftlange, schwarze Haare, die ich in einem hohen Pferdeschwanz trug. Außerdem hatte ich eisblaue Augen, war schlank, 16 Jahre und so um die 1,76 m. Ich schnappte mir meinen Rucksack, rannte die Treppe ins Wohnzimmer runter und zog mir meine dreckigen, weißen Chucks an. Dann öffnete ich die Tür und musste kurz blinzeln. Die Sonne schien sehr hell. Es war mitten im Sommer. Ich machte mich auf den Weg zur Schule. Ich lebte in einem kleinen Dorf, welches von einem großen Wald umgeben war und somit vom Rest der Welt abgeschnitten wurde. Bis zur Schule brauchte ich 30 Minuten zu Fuß. Ein Bus fuhr in unserem Dorf nicht.
Nach 30 Minuten Fußmarsch kam ich geschwitzt an der Schule an. Der Unterricht hatte seit 10 Minuten begonnen. Mist, dachte ich und rannte in das Schulgebäude. Der Boden war weiß gefliest und es roch seltsam nach Putzmittel. Ich joggte die Treppe zu meinem Klassenzimmer hoch und blieb vor einer gelben Tür stehen. Von innen hörte ich die Stimme meiner Klassenlehrerin, Frau Klein. Zaghaft klopfte ich an die Tür. „Herein!" Ich öffnete die Tür und sah Frau Klein entschuldigend an. Sie war eine große Frau, mit blonden, schulterlangen Haaren und so um die 40 Jahre alt. „Entschuldigung dass ich zu spät gekommen bin", ich sah auf den Boden und setzte mich auf meinen Platz neben Kathi. „Elizabeth! Das ist schon das dritte Mal in dieser Woche!", Frau Klein sah mich streng an. Ich blickte nur geradeaus auf die Tafel. Dann drehte sie sich wieder um und fuhr mit Mathe fort. „Elly, wieso kommst du denn immer so spät?", fragte Kathi mich und sah mich besorgt an. „Ich weiß es nicht. Ich denke ich verschlafe immer", antwortete ich halbherzig und tat dann so als würden mich Binomische Formeln unglaublich interessieren. Kathi schüttelte nur den Kopf und widmete sich dann auch dem Unterricht.Als endlich die Schule vorbei war rannte ich nach draußen. Ich wusste nicht wieso, aber ich hatte den ganzen Tag schon ein mulmiges Gefühl im Magen. Der heiße Sommer Wind peitschte mir ins Gesicht während ich nach Hause rannte. Staub wirbelte auf und füllte meinen Mund. Meine Kehle wurde trocken und noch nie habe ich mich so nach Wasser gesehnt. Plötzlich blieb ich wie angewurzelt stehen. Ich hatte Recht mit meinem Gefühl. Die Haustür stand offen und ich hörte Stimmen. Ich wollte losrennen, nachsehen was hier vor sich ging, doch meine Beine wollten sich nicht bewegen. Stattdessen wurde mein Atem immer schneller. Ich versuchte mich zu beruhigen. Vielleicht war ja gar nichts passiert und die Nachbarn sind nur da...Wieso machte ich mir überhaupt Gedanken? Vorsichtig schlich ich mich ins Haus. Auf einmal hörte ich einen Schrei: „NEIN! ELIZABETH!" Die Stimme gehörte meiner Mutter. Hektisch sah ich mich um. Doch plötzlich spürte ich einen Schlag auf meinem Nacken und ich brach zusammen. Dies sollte der Anfang einer langen Reise für mich sein.
DU LIEST GERADE
Elizabeth: Zwischen zwei Welten
FantasyEigentlich ist Elizabeth ein ganz normales Mädchen. Doch eines Tages wird sie von einer Organisation verschleppt. Die Begründung: Sie ist eine der wenigen die eine spezielle Gabe besitzen. Doch keiner weiß welche...Und was hat diese Organisation eig...