Elizabeth: Zwischen zwei Welten

2. Kapitel

Als ich meine Augen wieder aufschlug wurde ich von einem Lichtstrahl geblendet. Wo bin ich? Was ist passiert? Ich versuchte mich zu erinnern, schaffte es aber nicht. Da war nur ein großes schwarzes Loch... Zu meinem Erschrecken wusste ich nicht einmal mehr wie ich hieß. Langsam stand ich auf und sah mich um. Ich stand in einem kleinen Raum. Er bestand aus grauem Beton und das einzige was sich darin befand war ein kleines Bett, auf dem ich gelegen hatte und einer Leuchtröhre an der Decke, die mich unangenehm blendete. „Sie ist aufgewacht!", hörte ich eine Stimme, die von der Tür kam. Langsam ging ich auf die kleine Holztür zu und öffnete sie. Vor mir stand eine große Frau mit braunen, brustlangen Haaren, die an der rechten Seite abrasiert waren. Sie trug ein schwarzes Top und eine weite Tarnhose. An ihren Armen befanden sich Tattoos die seltsame Muster darstellten. „Hi mein Name ist Cara. Ich bin von Dark Shadows, kurz DS ", stellte sie sich vor. „Elly!", ein aufgeregter Schrei ließ mich zusammenzucken. Elly...das war mein Name! Meine Erinnerungen kamen langsam wieder.  „Kathi, bist du das?", fragte ich, als sie um die Ecke bog. Freudig umarmten wir uns. „Wie ich sehe kennst du sie, Katherine!", sagte Cara monoton. Kathi nickte und funkelte Cara an. Auch sie hasste es bei ihrem vollen Namen, Katherine, gerufen zu werden. „Kathi, wo bin ich hier? Und was meint Cara mit Dark Shadows?", fragte ich hilflos. „Das wirst du noch alles erfahren Elizabeth!", meinte Cara und marschierte los. „Alles wird gut, Elly", mit einer Handbewegung bedeutete Kathi mir, ihr zu folgen.
Wir liefen einen langen Gang entlang, bis wir zu einer großen Metalltür kamen. Ich fühlte mich unbehaglich. Die Gänge, welche eher an große Röhren erinnerten, bestanden aus festem Stahl und waren nur notdürftig mit Leuchtröhren beleuchtet. Ich bekam die Vermutung, dass wir uns tief unter der Erde befanden. Cara öffnete die schwere Tür. Dahinter lag ein großer Raum. Auch dieser bestand nur aus dickem, grauen Beton und war mit Leuchtröhren beleuchtet, welche allerdings heller, als die im Gang waren. Überall lagen Matten auf dem Boden und es hingen Zielscheiben an den Wänden. An einer Wand befand sich ein Waffenhalter mit Schwertern, Bögen, Pfeilen, Messern und Pistolen. Dazwischen standen etwa 20 Jugendliche und kämpften, warfen Messer, schossen mit einem Bogen oder lieferten sich einen Faustkampf. Ich kam mir etwas fehl am Platz vor. „Willkommen in unserer Organisation, Elizabeth!", rief Cara. Dann ging sie zu einem Mädchen und half ihr, ihr Schwert richtig zu nehmen. „Kathi! Kannst du mir vielleicht mal erklären was hier abgeht?!", langsam wurde ich wütend. Wieso antwortete mir keiner auf meine Fragen?! „Ok... Also wir sind so etwas wie eine Assassinen Organisation. Du wurdest ausgewählt, weil wir glauben dass du über besondere Fähigkeiten verfügst. Jeder hier hat eine Fähigkeit. Cara kann zum Beispiel nur durch Augenkontakt jemanden töten", erklärte Kathi. Langsam verstand ich. „Und was kannst du?", fragte ich. „Naja...ich habe die Fähigkeit das Gedächtnis von anderen zu manipulieren", fuhr sie fort. Ich nickte. Ob sie das wohl schon mal eingesetzt hatte? „Und warum seid ihr euch sicher dass ich auch etwas kann? Und was ist es überhaupt?", fragte ich weiter. „Nun ja... jeder Mensch mit besonderen Fähigkeiten strahlt etwas aus. So eine Art Strahlen. Wir konnten sie bei dir ausmachen, doch konnten wir nicht sagen zu welcher Kraft sie gehören. Das heißt du hast besondere Kräfte, wir wissen nur noch nicht welche", erklärte Kathi und sah mich an. Ich versuchte das alles zu verarbeiten. Ich wollte es eigentlich nicht glauben und es kam mir auch seltsam vor, aber im Moment blieb mir nichts anderes übrig, als Kathie zu vertrauen.