Kapitel 12

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(Leons Sicht)

Ainara verschwindet mit Alex um die Ecke. Ich warte bis sie wieder kommt, und als sie dann um die Ecke kommt, sehe ich nur ein dreckiges Grinsen im Gesicht. Ich weiß genau, was die beiden da hinten getrieben haben. Ainara führt sich auf wie die letzte Schlampe. Sie möchte einen Bad-Boy? Dann bekommt sie einen. Doch was für Kriterien muss ich dafür erfüllen. In der Zeit, in der ich darüber nach grübble, erscheint eine langbeinige Blondine vor mir. Als ich ihr ins Gesichte schaue, laufen ihr Tränen über die Wangen. Ich springe auf und nehme sie in Arm. "Was ist passiert Tiffany?" frage ich bestürzt. "Ainara, ist so gemein zu mir. Sie hat mich gerade voll gemobbt, auf der Toilette. Sie hat mich dort auf gesucht und mir gedroht. Sie will Alex für sich, doch versteht nicht, dass ich besser bin. Sie ist so egoistisch.", "Weißt du was Tiffany? Du kommst nach der Schule mit zu mir und wir regeln das mit ihr. Deal?", "Danke Leon. Du bist echt ein sehr guter Freund." Und mit diesen Worten stöckelt sie davon. Augen rollend wende ich mich ans gehen um den nächsten Unterrichtsraum aufzusuchen.

Nach der Schule treffe ich Tiffany vor der Schule. Mit ihrem Auto fahren wir zu mir nach Hause. Nira ist noch nicht da. Mit Tiffany zusammen gehe ich in die Küche und bereite das Mittagessen vor. Wo bleibt Ainara? Wieso mache ich mir Sorgen um sie? Sie ist mir doch egal... "Leon?" fragt mich Tiffany. "Ja bitte?", "Wo sind eure Gläser?" Ich mache einen Schrank auf und hole vier Gläser raus. Ich stelle sie auf den Tisch. Danach setze ich mich auf einen der Stühle und klopfe neben meinen um Tiffany zu signalisieren, dass sie sich dort hin setzen soll. Sie nimmt lächeln Platz. Und mit dieser Stille warten wir auf das Mädchen, das mein Leben geändert hat. Ainara will mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen. Ihre Sturheit, Ausergewöhnlichkeit, die nächtlichen Heulkrämpfe die ich manchmal höre machen sie so mysteriös. Sie weist alle ab, und so macht es sie noch spannender zu kriegen. Sie weiß auf was Männer stehen und ist zielstrebig. Ihr Kuss hat mir den Kopf endgültig verdreht und ich bin verrückt nach ihr. Doch ich halte mich zurück mit meinen Geadnken. Ich beschließe, keine Geadnken mehr an sie zu hegen, wenn Tiffany da ist. Meine Mutter stellt zwei volle Teller auf den Tisch und fordert uns auf zu essen. Ich esse gerade den letzten Löffel von diesem köstlichen Chilli, als ich Niras High Heels höre. Kurz darauf geht die Haustür auf und mit einem Knall wieder zu. Ich höre sie das Wohnzimmer durch queren und da steht sie. Das schönste Mädchen der Welt mit einem SEHR schockierten Gesichtsausdruck. Sie ist wohl überrascht Tiffany hier zu sehen.Meine Mutter und ich grüßen sie kurz. Tiffany sagt nichts und die beiden starren sich eine kurze Zeit lang hasserfüllt an und dann nimmt Ainara mir gegenüber Platz. Den vollen Teller leert sie in Blitzesschnelle und steht auf und geht in die Küche. Ich höre wie sie kurz mit meiner Mum spricht und dann nach oben verschwindet. Kurz danch gehen auch Tiffany und ich hoch. Wir wollen noch mal alles besprechen, was wir mit Ainara später besprechen wollen. In der Zeit höre ich die Haustür auf und zu gehen und ein Motorrad weg fahren. Ich denke mir dabei nichts. Sondern rede mit Tiffany weiter. Wir machen noch schnell Hausaufgaben und machen uns dann auf den Weg zu Niras Zimmer. Ich klopfe an, doch keiner antwortet. Ich klopfe noch mal und noch mal. Keiner öffnet, vielleicht hört sie ja Musik. Nicht ahnend öffne ich die Tür und sehe in ein leeres Zimmer. "Ainara?" rufe ich, doch auf diese Frage bekomme ich auch keine Antwort. Tiffany guckt im Bad nach, doch kehrt auch nur Schulterzuckend zurück. Na toll, dann ist sie vorhin mit dem Motorrad weg gefahren. Ich sage Tiffany, sie soll in meinem Zimmer warten und renne die Treppe runter. Ihre Schuhe stehen nicht im Flur, als ich jedoch die Tür öffne und ihr Motorrad in der Einfahrt stehen sehe, wundert mich das. Ich dachte vorhin ein Motorrad gehört zu haben..... Alex... Ich kehre in mein Zimmer zurück und lasse mich aufs Bett fallen. "Was machen wir jetzt?" fragt mich Tiffany. "Reden wir morgen mit ihr. Lust auf einen Film?", "Klar." Wir suchen gemeinsam einen Film aus und schauen ihn uns an. Nach dem Ende verabschiedet sich Tiffany und fährt nach Hause. Als mein Vater nach Hause kommt, ist es schon halb zwölf Nachts. Wo bleibt Nira nur? Ich mach mir doch Sorgen und Gedanken über sie. Verdammt! Ich liebe sie. Geht das denn überhaupt nach so einer kurzen Zeit? Ich hab noch nicht viel mit ihr geredet. Ich kenne sie kaum und trotzdem vermisse ich sie! "Leon, wo ist Ainara?" fragen mich meine Eltern anklagend. "Ich weiß es nicht. Sie hat heute Mittag das Haus verlassen und ist vermutlich mit Alex weg gefahren.", "Hä? Ich dachte der ist gestorben?!", "Jaha, Mum. Alejandro von meiner Schule. Mit dem ich mal 'Best-Friend' war...", "Achso, der." sagt meine Mutter wissend. Wow, sie kann sich was merken. Ich bin gerade von alles und jedem angepisst. Ich möchte einfach nur wissen, wo Ainara ist, und ob es ihr gut geht. Meine Eltern schicken mich ins Bett, doch bevor ich schlafen gehe, rufe ich noch gefühlte hundert mal auf ihrem Handy an. Immer hin höre ich es nicht im Haus klingeln. Die Hoffnung besteht, das sie es dabei hat. Vielleicht ruft sie mich ja an... Mit dieser Hoffnung schlafe ich endlich ein.

Ein durchdringender und lauter Ton weckt mich am nächsten Morgen. Die Sonne scheint durch mein Fenster. Als ich auf die Uhr gucke, zeigt sie fünf Uhr an. Als ich realisiere das mein Handy, hebe ich ab. Eine Unbekannte Nummer ruft mich an. "Leon?" fragt eine zerbrechliche Stimme. Sofort bin ich hell wach. "Nira?" frage ich mit zittriger Stimme. "Leon? Hilf mir!", "Nira, was ist los? Natürlich helfe ich dir. Wo bist du?" Ich höre sie flach atmen. Ohoh, ihr gehts nicht gut. "Weiß ich nicht..." ihre Stimme bricht ab und das Zeichen ertönt, welches mir signalisiert, dass aufgelegt wurde. In der verzweifelten Hoffnung, sie sei doch noch dran, schreie ich mein Handy an. Als ich jedoch keine Antwort bekomme, weiß ich was zu tun ist. Ich stürme aus meinem Zimmer, in das meiner Eltern. "Mum, Dad! Ainara ist verletzt und liegt irgendwo rum Sie hat mich gerade angerufen!" Meine Eltern sind nun hell wach. Ich flitze in mein Zimmer und ziehe mich um. Mission Ainara retten beginnt.

Meine Eltern und ich sitzen am Tisch und versuchen ihr Handysignal zu orten. Als uns ein kleiner roter Punkt anzeigt, wo sie sich in etwa befinden könnte, fallen uns allen die Kinnladen runter. Sie befindet sich im Nirgendwo. Wie kann das sein? Wie kommt sie da hin? War sie betrunken? Ist sie tot? So viele Fragen schossen mir durch den Kopf. Oh Gott, ich mache mir so viele Sorgen und Vorwürfe. Was wäre passiert, wenn... Nein, Leon, du musst dich mit der Gegenwart auseinander setzen! Wir steigen alle in das Auto meines Dads ein und fahren los. Als wir im Nirgendwo ankommen, suchen wir das Gebiet gründlich ab, und in einem Graben finde ich sie dann endlich. Ihr zerschundener Körper regt sich nicht. Ich schlittre den Hang runter und komme vor ihr zum stehen. "Oh mein Gott. Wer hat dir das angetan?" farge ich mich selbst laut. Ich knie mich neben ihren Kopf und streiche ihr über die Haare. "Nira? Hörst du mich? Hey, Nira?" ich lege ihren Kopf in meinen Schoß. Flatternd öffnen sich ihre Augen und sie sieht in meine Augen. Die sonst so frechen und selbstbewussten Augen, sehen matt und tot aus. "Hey, Nira. Schön wach bleiben, ja? Wir rufen einen Krankenwagen, okay?" Daraufhin schüttelt sie heftig den Kopf. "Kein Krankenwagen!" versucht sie zu rufen, doch daraus wird lediglich ein krächzen. "Bringt mich nach Hause." Ich nicke mit dem Kopf. Ich lege einen Arm unter ihre Beine und den anderen um ihren Nacken. So trage ich sie den Hang hoch und rufe nach meinen Eltern. Als sie angerannt kommen, möchte meine Mum den Krankenwagen rufen, doch ich erkläre ihr, dass sie keinen möchte. Meine Mutter sieht mich ratlos an, doch unternimmt nichts dagegen. Ich lege Nira auf die Rückbank und setze mich zu ihr. Ihren Kopf bette ich in meinen Schoß, worauf sich ihre Augen wieder schließen. Sie atmet unregelmäßi und stöhnt voe Schmerzen. Wie tapfer sie gerade ist. Ich verspüre leichten stolz, doch das darf ich eigentlich nicht sein. Sie war in einer Gang. Dort sind illegale Sachen schon vorprogrammiert. Sie hatte uns doch versprochen. Keine illegalen Sachen, und jetzt helfen wir ihr. Auf welcher Seite stehe ich eigentlich?! Ihre? oder der meiner Eltern?

Badgirl und Nerd, geht das überhaupt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt