"Papa, warum ist Daddy so traurig?"
"Timmi, lass ihm bitte etwas Zeit für sich. Komm, wir gehen rein und kochen etwas, damit Daddy sich später ganz doll freut."
Ich stand teilnahmslos im Wald und vernahm die Stimmen kaum. Es war alles noch wie damals. Unsere selbst gebaute Hütte, der See. Tausend Erinnerungen kamen in mir hoch.
Nach Tims Beerdigung beschloss ich die Stadt - und somit alle Erinnerungen - hinter mir zu lassen. Ich tat mich anfangs schwer damit an der neuen Uni Anschluss zu finden.
Doch irgendwann kam Alex.
Alex war neu an der Uni und sprach mich an um nach dem Weg zu irgendeinem Lesungsraum zu fragen. Ich half ihm und zukünftig begegneten wir uns öfter. Es dauerte bis ich ihm von Tim erzählte und ich ihm vollkommen vertraute. Ich hatte große Angst Bindungen einzugehen. Dennoch verliebten wir uns. Nach einigen Jahren zogen wir zusammen und adoptierten Timmi. Mein Leben war perfekt.
Es wäre gewiss vieles anders gelaufen, wäre Tim nie von meiner Seite gewichen. Doch es passierte was wohl passieren musste. Und das war okay. Manchmal sieht das Leben andere Happy Ends vor. Ich war glücklich. Und wo immer Tim auch war - er musste es auch sein.
Ich stand vor dem See, blickte auf die Oberfläche und ein paar stumme Tränen bahnten sich ihren Weg über meine Wangen.
Unser erstes Mal war Jahre entfernt und doch schien es so nah zu sein.
Zum ersten Mal seit Jahren fühlte ich mich Tim wieder nahe. Ich wusste, dass er genau in diesem Moment bei mir war. Ich spürte ihn. Eine angenehme Wärme breitete sich in meiner Brust aus und erfüllte anschließend meinen gesamten Körper.
Niemals würde ich Tim vergessen. Niemals könnte ich Tim vergessen.
Ich stand noch einige Zeit stumm weinend am See. Irgendwann, Minuten oder Stunden später, regte ich mich.
Versprochen , flüsterte ich leise, kaum hörbar.
Versprochen, Tim.
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"Willst du..?" - #Stexpert FanFiction
FanficStegi, 20, homosexuell und absolut unerfahren. Immer wieder erwischt er sich dabei wie er vor sich selbst davonläuft und versucht sich zu verstecken. Zu groß ist die Angst vor Misserfolgen, zu schmerzhaft wären die Enttäuschungen. Damit möchte der U...