1. Das Spiel beginnt

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Manu (GLP)
Als ich aufwachte, schmeckte ich als erstes den fahlen Geschmack auf meiner Zunge.
Als nächstes die Kopfschmerzen.
Schwankend stand ich auf und blickte an mir herunter. Warum um alles in der Welt trug ich meinen GLP-Pulli, und was zum Teufel machte ich hier?
Ich war Zuhause doch ganz normal in meinem Bett eingeschlafen, und jetzt war ich in einem Raum mit sieben Betten, aus den anderen erhoben sich nach und nach sechs weitere junge Männer, die allesamt einen eher verwirrten Eindruck machten, vier, die ich zumindest vom Aussehen her nicht kannte, und Paluten.
Ich sah zu dem Bett, das dem meinem am nächsten war, und erschrak. "Taddl? Was machst du denn hier? Und wo sind wir überhaupt?"
Er sah mich verwirrt an, dann blieben seine Augen an meinem Pullover hängen. "Manu? Bist du das wirklich?"
Ich nickte. "Ja, aber das ist jetzt unwichtig. Was ist hier los?"
Er zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es nicht, aber..."
In diesem Moment ertönte eine mechanische Stimme:

"Guten Tag, Mitsttreiter! Willkommen zur ersten Runde Trouble in Terrorist Town in echt, die jemals stattgefunden hat.
Wenn die Vorbereitungszeit vorbei ist, wird auf eurem Handrücken ein Buchstabe erscheinen: Ein rotes T für Traitor, ein grünes I für Innocent oder ein blaues D für Detective. Der Detective ist für alle sichtbar, während das T nur für die Traitor zu sehen ist.
Ziel der Traitor ist es, alle Innocents auszuschalten, deren Ziel ist es wiederum die Traitor ausfindig zu machen und zu eliminieren, der Detective steht auf der Seite der Innocents.
Die zwei Traitor und der Detective bekommen jeweils ein Handy, mit dem sie besondere Waffen anfordern können, ansonsten können Waffen und Munition überall in der Arena gefunden werden.
Sobald jemand tot ist, wird der Buchstabe auf seiner Hand für alle sichtbar.
Ihr habt fünf Tage, bis der erste tot sein muss, für jeden weiteren kriegt ihr noch einen Tag Zeit. Weigert ihr euch, oder läuft die Zeit ab, sterbt ihr alle. Gewinnt eine der beiden Seiten, dürfen die Überlebenden gehen.
Viel Glück!
Das Spiel beginnt in 1... 2... 3... Los!"

Entsetzt sah ich auf meine Hand, auf der sich ein rotes T gebildet hatte. Traitor.
Ein schneller Blick im Raum herum zeigte mir, das Paluten der Detective war, ein etwas kleinerer Blonder, der an die Schulter eines Dunkelhaarigen gelehnt weinte, war der andere Traitor.
Taddl blickte auf seine Hand, dann zu mir. "Ich bin Inno, du?"
"Ich auch.", antwortete ich schnell. "Wenn wir hier raus wollen, werden Menschen sterben. Also ich für meinen Teil werde gehen und nach Waffen suchen, erstens will ich so weit weg wie möglich sein, wenn das morden losgeht, zweitens will ich mich verteidigen können."
Er nickte. "Ich werde das gleiche tun, viel Glück."
Und schon war er weg.
Ich atmete auf, aber nur für einen kurzen Moment. Er hatte es mir abgekauft, gut.
Vom dem weinenden Blonden hatte ich sicher keine große Hilfe zu erwarten, ich musste also alleine zurecht kommen. Ich hatte den Entschluss gefasst, hier raus zu kommen, und zwar lebendig, auch wenn ich dafür töten musste, und zwar mehr als einmal.
Sobald alle wieder einen klaren Kopf bekommen hatten, würden sie schnell auf die einfachste Lösung kommen, die Traitor zu stellen und sie zu töten, damit die meisten überleben konnten, und so wie der Blonde sich an seinen Freund klammerte, würde er sich vielleicht sogar freiwillig stellen. Besser ich kam dem zuvor, und sicherte mir meine Überlebenschancen.

Traitor Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt