Kapitel 25 Eingeschlossen

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Hicks hatte sich bereits in Sicherheit, raus aus dem brennenden Hangar, gerettet mit Ohnezahn. Plötzlich vernahm er einen hellen Aufschrei von Astrid, die seinen Namen rief.
Noch im Flug ließ er seinen Drachen eine Kurve fliegen und blickte zurück in Richtung des Hangar. Flammen und Rauch erschwerte ihm die Sicht, dennoch konnte er Astrid ausmachen und wie diese von ihrem Nadder herunterfiel.

"Los Ohnezahn." Ohne zu zögern stürzte der Nachtschatten in die Flammen. Von allen Seiten strecken sich ihnen die Flammen entgegen, Funken flogen durch die Luft und drohten die Schwanzflosse ebenfalls in Brand zusetzen. Der entstehende Rauch verdeckte einem die Sicht und mit jedem Atemzug wurde das Atmen schwerer. Bei Hicks setzte bereits nach kurzem ein Schwindelgefühl ein.

Stück für Stück mussten sie sich den Weg erkämpfen. Einige Balken waren krachte herunter und versperren ihnen den Weg. Als sie schließlich die Stelle mit Astrid erreicht hatten sah Hicks sie am Boden liegen. Ihre Brust hob und senkte sich schwer. Immer wieder wurde sie von Hustanfällen erschüttert. Schnell eilte Hicks zu ihr.

"Hey Astrid...Astrid" Sanft rüttelt er an ihr. "Hicks", krächzte sie mit rauer Stimme, die gegen Ende einfach abbrach. Ihre Augen blieben weiterhin geschlossen. "Komm ich helfe dir hoch. Wir müssen dich hier schnellst möglich raus bringen." Er legte ihren Arm um seine Schulter und wollte sie somit zu Ohnezahn geleiten, doch sie Wange sich aus seinem Griff. "Wo ist Sturmpfeil?"

Suchend blickte sie sich um. Dann entdeckte sie Sturmpfeil nur wenige Meter entfernt von ihnen am Boden liegend. Einer ihrer Flügel steckte zwischen zwei Balken fest und ihr Körper lag bewusstlos am Boden.
Als Astrid ihre Nadderdame so sah sprang sie sofort wie von der Tarantel gestochen auf und taumelte zu ihr.

"Sturmpfeil! Sturmpfeil! Alles in Ordnung?" Der Nadder hob leicht den Kopf an und öffnete die Augen einen Spalt. Ein schwaches Krächzen entfloh ihrem Hals, danach blieb sie still und rührte sich auch nicht mehr.

"Astrid, komm wir müssen hier raus oder willst hier drin umkommen?", flehte Hicks sie an, packte bereits ihren Arm um sie mit sich zu seinem Drachen zu ziehen. Sie entrissen ihm Schwungvoll ihren Arm. "Aber wir können Sturmpfeil hier nicht einfach so zurücklassen! Wir müssen ihr helfen!", widersprach sie ihm mit Barsche Stimme. "Hast du dir den Balken mal angesehen? Ohnezahn würde den niemals alleine von ihr herunter bekommen und wenn doch dann ist ihr Flügel bestimmt gebrochen. Sie würde hier nicht lebend heraus kommen."

"Wir haben es ja nicht einmal probiert und du gibst sie bereits auf?! Sonst denkst du doch auch nicht so. " Ihre Augen fingen an zu glitzern und sie strich sich schnell mit dem Handrücken über die Augen. "Gut, dann probieren wir es, aber wir haben auch nicht ewig Zeit. Wenn wir sie nicht bald befreien müssen wir sie zurück lassen!"

Auch nach mehreren Versuchen Ohnezahns hatte sich der Balken nur minimal bewegt und lastet weiterhin schwer auf dem Flügel. Ohnezahn lag erschöpft auf dem Boden. Die Hitze nahm von Sekunde zu Sekunde zu und der Rauch raubte ihnen die Luft zum atmen. "Astrid, es geht nicht mehr. Wir müssen von hier abhauen. Es tut mir leid. Bald wird nicht einmal Ohnezahn mehr in der Lage sein uns nach draußen zu fliegen."

"Nein! Ich lasse Sturmpfeil ganz sicherlich nicht im Stich!"

"Astrid jetzt sei nicht immer so stur. Was willst du denn sonst tun?" Sie biss sich kraftvoll auf die Lippen, diese begannen zu zittern. Mit ihren Händen versuchte sie das zu verdecken, doch ihre Augen erledigten, das was ihre Hände vergeblich versuchten zu verdecken.

Hicks schloss sie in seine Arme. "Du solltest dich verabschieden." Wir wandten uns an Sturmpfeil. Astrid umarmte den Kopf ihres Drachens. Ihr Körper bebte vom Schluchzen. "Wir sollten gehen." Vorsichtig zog Hicks sie zu sich hoch auf beide Füße. Ohnezahn sprang auf sie zu und stieß sie zur Seite. Wenige Sekunden später krachten mehrere der Stützbalken um, versperrten ihren Ausgang.

"Hicks, was machen wir jetzt bloß? Das ist alles meine Schuld. Wäre ich doch bloß nicht so stur gewesen." Verzweifelt klammerte Astrid sich an Hicks.

Httyd-Das Blut der BrüderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt