Der Anschlag am Flughafen

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Es ist 6:30 und ich kann wieder nicht schlafen, wie sonst auch. Schon wieder zerbreche ich mir den Kopf über das was war, was ist und was sein wird. Ich weiß was war, was jetzt ist, aber nicht was sein wird. Aber ich denke nicht, dass diese Zukunft schön sein wird.
Ich hatte gestern Nacht einen Traum. Ich träumte, dass ich nach langer Zeit wieder fliege. Ich liebe es zu fliegen, für mich ist das fliegen immer der Impuls von Freude und Neugier. Aber diesmal war es nicht so. Ich sah mich im Traum, wie ich im Warteraum auf meinen Flug wartete. Ich wirkte glücklich und war alleine. Doch plötzlich hörte ich ein unglaublich lautes Geräusch was mir fremd war. Der Raum bebte und es flogen Dinge von der Decke. Mein Puls stieg rasant nach oben, sodass ich kaum Luft bekam. Ich hörte das Schreien von Menschenmasse und sah nur hektisch herumrennendes Personal. Erneut hörte ich ein Geräusch, dem ich einen Knall zuordnete. Der Warteraum war nach außen Verglast und man sah raus in die Ferne. Ich blickte hinaus und wo gerade noch die Sonne schien, verdecke eine dichte Rauchwolke die Sonnenstrahlen. Ich roch etwas Verbranntes und sah mich hektisch um. Ich wusste nicht, wo ich hinlaufen solle und schwebte tief im Glauben, gleich von einer Bombe getroffen zu werden und tot zu sein. Ich sah wie die Menschen im Strom in eine Richtung rannten. Aus Instinkt wollte ich hinterher, aber ich blieb in diesem Warteraum und bebte vor Angst. Ich setzte mich unter einen Tisch, der mir relativ stabil rüber kam, ich denke er war aus Stahl. Erneut hörte ich, wie Bomben einschlugen, gefolgt von Schreien und Geheule. Ich kniff meine Augen zu, in der Hoffnung, dass alles gleich aufhören würde, doch im selben Moment ertönte noch ein Knall in meinen Ohren. Plötzlich zersprang eine der Scheiben, die den wartenden Menschen ein schönes Panorama schenken sollte. Splitter folgen durch die Gegend und ein heftiger Windstoß überkam mich, gefolgt von Rauch. Ich bekam noch weniger Luft und fing an zu husten. Ich war alleine und der Raum war verwüstet. Tausende Scherben lagen verteilt und der halbe Verbau von der Decke lag vor meinen Augen. In diesem Moment überkam mich die Frage, wieso ich noch lebte. Wie konnte es sein, dass mich keines dieser Deckenteile getroffen hat. Dass genau hier, wo ich gerade saß, bis jetzt keine Bombe eingeschlagen war. Ich wich wieder von meinen Gedanken ab und merkte, wie mir der Rauch langsam die Lunge fesselte. Mir wurde schwindlig und ich stützte mich mit den Armen am Boden um mein Gleichgewicht nicht zu verlieren. Ich wurde immer schwächer und meine Perspektive schwankte in einem ungleichen Takt. Erneut bebte es. Der Raum füllte sich immer rasanter mit Rauch, bis ich kaum noch was erkennen konnte. Dann wurde mir schwarz vor Augen und ich brach zusammen.

Ich weiß nicht wie der Traum ausgegangen war, aber als ich aufwachte, lag ich neben ihm

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Ich weiß nicht wie der Traum ausgegangen war, aber als ich aufwachte, lag ich neben ihm. Er schlief so friedlich und mich überkam ein Lächeln. In dem Moment verstand ich, dass ich nicht alleine sein oder am anderen Ende der Welt sein muss, um glücklich zu sein, ich brauche lediglich ihm, diesen Mann, der mich sogar im Schlaf zu sich hinzog. Egal wie schrecklich diese Welt sein wird und wie grauenhaft die Zukunft in dieser Welt wird. In meiner Welt wird immer die Sonne scheinen, solange ich weiß, dass ich jemanden meine Liebe geben kann.
Ich küsste ihn behutsam auf die Stirn und schlief wieder ein.

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