A little bit different.

Kapitel 4

Es war noch nicht mal 6:00, als ich aufgewacht war. Hanna und Alice schliefen noch fest und ich zog mir wie in Trance meine Klamotten an und ging nach draußen. Zwar kannte ich mich hier noch nicht aus, doch es fühlte sich so an, als würde mich etwas zu sich ziehen. Es dauerte auch nur ungefähr eine Minute, als ich die Tür zu einem riesigen Pool öffnete. Natürlich hatte ich keinen Bikini an, doch ich sprang einfach in Unterwäsche rein, ich musste einfach. Das Wasser fühlte sich so angenehm auf meiner Haut an und ich schwebte einfach nur eine Weile in dem Pool. 

"Alles klar bei dir?", hörte ich eine Stimme und öffnete meine Augen. Tyler stand vor mir und blickte auf mich herunter. Erst dann realisierte ich, dass ich nur Unterwäsche an hatte.
"Oh mein Gott.", sagte ich nur und schwamm zum Beckenrand, um mich ein wenig zu verdecken (was natürlich nicht funktionierte).
"Ach komm schon, Unterwäsche ist doch genauso, wie ein Bikini.", er ging zu einem Schrank und holte ein Handtuch heraus, welches er auf den Boden vor mich legte und sich dann umdrehte. Schnell glitt ich aus dem Wasser und wickelte das Handtuch um mich herum.

Danach setzten wir uns auf eine Liege und ich bemerkte, dass die Situation mehr als seltsam war.
"Was machst du eigentlich hier?", fragte ich ihn und er sagte, dass er eine Runde schwimmen gehen wollte.
"Ich auch.", sagte ich nur, obwohl ich nicht wusste, ob das wahr war."
"Ich glaube du wolltest einfach nur ins Wasser, oder?", er grinste mich an und ich tat es ihm gleich. Ich wusste zwar nicht, warum das so war, doch ich werde es hoffentlich noch lernen.

"Was war eigentlich bei der Party los? Warum bist du dann einfach rein gegangen?", fragte ich nachdem wir eine Weile lang still da saßen.
"Nichts, was soll los gewesen sein?", erwiderte er nur und verfiel dann wieder ins Stumme.
"Hey, sag es mir!", sagte ich dann nur.
"Na Ben hat mir erzählt warum du ausgeladen wurdest und somit konnte ich nichts mehr tun."
"Und was hat er dir erzählt?", fragte ich nur verwundert.
"Ach das ist doch nicht so wichtig.", er stand auf und drehte sich um, dann legte er seine Hände in den Nacken und murmelte nur, "Verdammt."
"Was ist denn los?"
"Ja Luke hat erzählt, dass er dir gesagt hat dass er auf dich steht, du ihn aber abserviert hast.", gab er zu, immer noch in die andere Richtung sehend.
"Was? Das stimmt doch gar nicht!", sagte ich empört, "er hat mich mitgezogen, wir sind in den Innenhof gegangen und er hat so einen Feuerball oder sonst was gemacht. Da habe ich ihm gesagt dass er nicht mein Typ ist. Luke hat mir dann erzählt dass er nicht auf mich steht, sondern nur nett zu mir ist."
Tyler drehte sich endlich wieder um und sah mich nur verwirrt an.
"Wirklich!", sagte ich dann noch mal.
"Ja ich glaube dir schon, aber warum sagt er dann so etwas?", fragte er mich, doch die Frage war wohl eher an ihn selber gerichtet. Nachdem ich nicht geantwortet hatte, sprach er weiter, "Wegen uns anderen."
"Wie bitte?"
"Na wir sind jetzt alle ungefähr ein Jahr hier, außer Ben der ist erst seit ein paar Monate gekommen. Auf jeden Fall haben wir etwas ausgemacht. Wenn jemand mit einem Mädchen zusammen ist, oder mit einem zusammen sein möchte, macht sie niemand der anderen an. Bei Lisa, sie ist jetzt das zweite Jahr hier, ging es sogar soweit, dass wir nicht mehr mit ihr reden durften, weil sie Luke abserviert hat."
"Was? Das heißt ich riskiere es nie wieder mit dir oder den anderen reden zu dürfen?", brach es nur aus mir heraus.
"So schlimm?"
Jetzt erst fiel mir auf was ich gesagt hatte. Warum war es mir so wichtig, mit ihm zu reden? Ich kannte ihn doch erst seit gestern!

"Tyler, ich habe hier noch nicht so viele Freunde.", sagte ich einfach.
"Die wirst du aber bestimmt bald finden. Spätestens wenn die Schule wieder anfängt, lernst du deine Klasse kennen."
"Wir werden sehen.", gab ich nur zurück und stand auf.
"Willst du gehen?", fragte er und ich glaubte ein wenig Enttäuschung heraus zu hören.
"Ich weiß nicht, was machen wir denn noch?"
"Werden wir sehen.", sagte er nur und fing an zu lachen. Nachdem ich ihn fragend an sah, stand er langsam auf und stellte sich genau vor mich. dann packte er mich an den Schultern und schob mich schnell nach vorne. "Warte, nein bitte.", sagte ich lachend, als ich bemerkte was er vor hatte. In dem Moment zog er das Handtuch weg, warf es nach hinten und wir beide flogen lachend in den Pool.
"Tyler!", schrie ich nur als ich wieder auftauchte, doch man konnte erkennen, dass es nicht schlimm war. Er fuhr sich einmal durch seine braunen Haare und grinste. "Ich fand das deine Unterwäsche noch mal nass werden sollte."
"Du bist gemein.", sagte ich nur.
"Ach komm schon du liebst das Wasser, also tu nicht so."
"Nein, es fühlt sich nur toll an.", gab ich zu.
"Toll?"
"Ja, das verstehst du glaube ich nicht."
"Ach ich kann etwas viel tolleres."
"Was denn?"
"Na das was Luke gemacht hat, kann ich selbst verständlich auch, schließlich bin auch ich ein Brinne."
"Du kannst auch solche Feuerbälle? Das sah toll aus!"
"Ich weiß, irgendwann gehe ich auch mit dir in den Innenhof und zeige dir etwas. Du kannst dir ja schon mal einfallen lassen wie du mich abservieren kannst.", erwiderte er wieder lachend.
"Ach Tyler.", sagte ich nur.

Nachdem wir eine Weile im Wasser waren, kam ich mir gar nicht mehr blöd vor, wegen der Unterwäsche. Wir alberten nur im Wasser herum und irgendwann gingen wir wieder heraus.
"Danke.", sagte ich als mir Tyler das Handtuch gab.
"Immer wieder gerne."



"Ich gehe dann mal wieder ins Zimmer.", sagte ich nachdem ich mich abgetrocknet hatte.
Er bückte sich auf den Boden, hob sein T-Shirt auf und reichte es mir. "Hier, dass müsste lang genug sein, dass man nicht alles von deiner Unterwäsche sieht.", erwiderte er dann.
"Danke.", ich nahm es und zog es schnell über meinen Kopf. Das T-Shirt ging genau bis knapp über meinen Hintern und somit überdeckte es mein Höschen eigentlich recht gut, somit stellte ich es mir auch gar nicht mehr so peinlich vor, zu meinem Zimmer zu gehen.
"Bis irgendwann?", sagte er noch, als ich die Tür öffnete.
"Sicher.", erwiderte ich nur und ging hinaus.

Als ich in mein Zimmer kam, waren die Rollos immer noch unten und das Licht war aus. Anscheinend schliefen Alice und Hanna noch immer, also huschte ich nur schnell hinein, zog ich mich schnellst möglichst um, damit ich die zwei nicht aufweckte. Danach flitzte ich wieder nach draußen und schloss langsam die Tür.

Dieses Mal ging ich in die andere Richtung. Irgendwann kam ich wieder in die Eingangshalle und dort stand hinter der Rezeption die Frau, die mich am ersten Tag empfangen hatte. Ich erinnerte mich, dass sie Miss Draper hieß. "Hallo Miss Carter.", sagte sie sofort als sie mich sah. "Hallo.", erwiderte ich nur und ging langsam zu ihr. "Wo sie gerade da sind, ich soll sie zu Mister Bloom bringen.", in dem Moment ging sie von der Rezeption weg und kam zu mir vor.
"Ich bringe sie nach oben.", sagte sie, bevor ich überhaupt antworten konnte. "Warum denn?", brachte ich irgendwann heraus. "Kommen sie einfach mit, es ist gar nicht weit."
Dieses Mal nickte ich nur und ging ihr hinterher, die große Wendeltreppe hinauf. An den Wänden hingen lauter Bilder von Leuten, die alle irgendwie sehr wichtig aussahen.
Nachdem wir drei Stockwerke nach oben gegangen waren und meine Beine langsam echt schwer und träge, doch da bog sie gerade in einen Flur ein.
Vor einer Tür stoppte sie, öffnete diese und zeigte mir mit ihren Augen dass ich eintreten sollte. Ohne ein Wort ging ich in den Raum, ohne zu wissen was mich dort erwartete. Und ich gab zu, ein wenig Angst hatte ich.