Will the hunger ever stop?

111 8 0
                                    

"Na gut. Komm mit,", sagte ich zu Oli und bedeutete ihm, mir zu folgen. Ich ging die Treppe hoch und holte ein graues Tanktop mit einem Pfeilmuster aus meinem Schrank. "Hier. Ist ein Männershirt. Müsste Dir eigentlich passen." Er bedankte sich und zog es an. Wir gingen die Treppe wieder runter und da wir den ganzen Tag lang nichts gegessen hatten, machten wir uns Brot mit Gemüse und setzten uns damit aufs Sofa. "Also fahren wir morgen in die Stadt?", fragte Oli mich und ich nickte. "Aber wenn das Wetter schlecht ist, bleiben wir zuhause.", sagte ich und Oli stimmte mir zu. Es folgte eine lange Pause. Ich lehnte mich mit dem Rücken an die Tür, Oli stand vor mir und sah nachdenklich aus. "Was ist los? Du wirkst so nachdenklich." sagte ich und wuschelte ihn durch seine Haare. Er schaute mich verwirrt an und umschlang plötzlich meine Taille. "Ich bin schon seit längerem am überlegen, Dich mal meinen Bandkollegen vorzustellen. Aber ich mache mir Sorgen, dass Du es nicht möchtest, dabei wäre das schon sehr wichtig für mich.", meinte er und schaute auf seine Füße. "Mh.", meinte ich und er sah mich sofort an. "Du willst nicht, hab ich Recht? Hab ich mir schon irgendwie gedacht.", murmelte er traurig und sah mich enttäuscht an. "Dann lassen wir es. Schade, es wäre wirklich schön, wenn ihr Euch alle kennenlernen würdet. Ich muss dann.", sagte er und ließ mich los. Er ging hängend nach oben und kam kurz darauf mit seiner Tasche zurück. Er zog seine Schuhe an, stand kurz neben mir und machte die Haustür auf. Ich sah ihn kurz an. Eine Träne lief ihm über die Wange. "Oli...", sagte ich leise und griff nach seiner Hand. Eine weitere Träne lief ihm übers Gesicht und er wischte sie schnell mit seinem Handrücken weg. "Lass mich bitte. Ich meld mich vielleicht nochmal bei Dir, mal sehen.", murmelte er und schaute mir nicht in die Augen. Er nahm seine Tasche wieder in die Hand und ging aus der Tür. Ich schaute ihm traurig nach und jetzt liefen mir die Tränen runter. Ich drehte mich langsam wieder um und schloss die Haustür hinter mir. Ich lehnte mich an die Tür und fragte mich, was er so schlimm daran fand, dass ich es als zu früh empfand, den Rest der Band kennenzulernen. Klar, ich liebte Bring me the horizon. Und es würde mich natürlich freuen, alle kennenlernen. Aber noch nicht jetzt. Ich überlegte, ob es falsch war, jetzt zu weinen, aber es war schon zu spät. Ich sorgte mich einerseits um Oli, und es tat mir leid, ihn so angefahren zu haben. Schließlich konnte er ja nichts dafür, er hatte es nur gut gemeint. Auf der anderen Seite wiederum war ich auch sauer... er hat schließlich einfach seine Tasche genommen und ist ohne große Worte aus dem Haus. Grübelnd fuhr ich mir durch die Haare, und überlegte, ob ich ihn anrufen sollte und mich entschuldigen sollte. Aber irgendein Gefühl sagte mir, dass ich es lieber morgen versuchen sollte. Aber es tat mir leid, und ich mochte es nicht, wenn er traurig oder sauer war. Ich ging ins Wohnzimmer, ließ mich auf die Couch sinken und zog mein Handy aus der Hosentasche. Ich drückte auf den On - Knopf und auf dem Sperrbildschirm erschien ein Bild von mir und Oli. Irgendwie war es merkwürdig, jetzt dieses Bild zu betrachten. Es zeigte Oli und mich vor einem Spiegel, ich stand vorn und er legte mir von hinten die Arme um die Taille und lächelte in die Kamera. Ich liebte sein Lächeln. Es ließ mich sofort fröhlicher werden, wann auch immer ich es sah. Ich entsperrte den Bildschirm und hoffte, oben in der Leiste eine Nachricht von ihm bekommen zu haben. Aber dort war keine. Nur eine Twitter-Nachricht von meiner Schwester. Ich löschte sie und tippte auf das WhatsApp Symbol. Dann öffnete ich den Chat mit Oli, um zu schauen, wann er zuletzt online gewesen war. Um 16.03. Jetzt ist es kurz vor 18 Uhr. Sein Name war unter "Syko ❤" eingespeichert, Oli hatte es so gewollt. Er stand nicht so auf Kosenamen in einer Beziehung, aber da ich ihn nicht lasch als "Oliver Sykes" einspeichern wollte, schlug ich ihm den Namen Syko vor. Oli war einverstanden gewesen, und ich nannte ihn auch weiterhin so.

Jetzt überlegte ich, was ich tun könnte. Sollte ich ihm schreiben, zu ihm fahren oder ihn anrufen? Ich entschied mich für die letzte Variante. Ich tippte auf den grünen Hörer und hielt mir das Handy ans Ohr. Es tutete und tutete. Fast wollte ich auflegen, da hörte ich eine bekannte Stimme. "Alena?" Ich war so erschrocken, dass ich auflegen wollte. Aber dann hörte ich seine sanfte Stimme, in der etwas wie ein schluchzen mitwippte. "Hey..." setzte ich an, aber er unterbrach mich. "Kannst Du mir mal bitte sagen, was das vorhin sollte?" Ich war kurz davor, dasselbe zu ihm zu sagen, aber ich schluckte die Worte hinunter. "Ich weiss nicht. Ich habe vielleicht etwas überreagiert. Ich wollte Dich nicht zum weinen bringen Syko..." Es folgte eine kleine Pause. "Ja, das hast Du wohl... vielleicht stelle ich Dich lieber den anderen vor, wennein wenig Zeit vergangen ist, ja?" meinte Oli und wieder wogte das kleine Bisschen Sanftheit in seiner Stimme. Ich lächelte. "Ja, so machen wir das." "Ich muss dann auflegen, Jordan wollte heute noch vorbeikommen, er müsste jeden Augenblick hier sein. Bist Du sauer, wenn ich auflege?", sagte Oli und ich meinte, es sei keineswegs ein Problem, ich wolle ihn schließlich nicht belasten. "Dann wünsche ich Euch viel Spaß." sagte ich und Oli gab ein "Ich liebe Dich zurück. Ich erwiederte und erwähnte nochmals, dass es mir wegen heute nachmittag leid tat. "Ach, wir vergessen es, ja?", murmelte er und ich stimmte zu. Dann knackte es in meinem Ohr, und ich lag ebenfalls auf.

This isn't loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt