LUKE
Ich werfe zum gefühlten hundertsten Mal einen Blick auf meine Uhr und stelle fest dass es acht Uhr morgens ist. Ich hab es doch tatsächlich geschafft für drei Stunden zu schlafen, den Rest der Nacht bin ich wach durchs Haus gewandert und hab mir die Zeit vertrieben. Allison hingegen hat seelenruhig geschlafen und war durch nichts wach zu bekommen. Zum Glück, ich bin mindestens vier Mal vom Bett aufgestanden und hab mich nach etwa einer Stunde wieder hingelegt um erneut versuchen zu schlafen. Tja vergebens. Ich stehe wieder vom Bett auf und öffne die Türen meines Schranks aus dem ich ein einfaches schwarzes Shirt heraus hole. Danach gehe ich zur Schublade der Kommode die neben meinem Schreibtisch steht und hole eine graue Jogginghose heraus die ich kurzerhand anziehe. Mit einem letzten Blick zu Allison gehe ich nach unten und durchsuche den Kühlschrank nach etwas brauchbarem zu Essen. Nachdem ich noch haltbare Eier und Bacon gefunden habe hole ich zwei Pfannen aus dem Schrank über der Küchenzeile und schalte den Herd an.
Nur kurz nachdem ich den Bacon sowie auch zwei Eier in die Pfannen getan habe höre ich Fußstapfen auf der Treppe und nur kurz darauf merke ich wie sie hinter mir steht. Ich spüre ihre dünnen Arme um meine Hüften und drehe mich zu ihr um.
"Morgen." Sage ich mit einem Kuss auf die Stirn.
"Morgen" gibt sie zurück und gähnt.
"Hab ich dich geweckt?" Sie schüttelt den Kopf und sieht zu mir hoch.
"Bin aufgewacht und hab gesehen dass du nicht mehr neben mir liegst, da bin ich auch aufgestanden." Meint sie.
"Sorry konnte nicht schlafen." Gebe ich zurück bevor ich mich wieder dem Bacon und den Eiern zuwende, die weiterhin in den Pfannen vor sich hin braten. "Hunger?" Frage ich worauf sie grinsend nickt. Ich hole zwei Teller heraus und schalte den Herd aus um den Bacon sowie die Eier aus der Pfanne und auf unsere Teller zu tun, die ich dann auf den Tisch stelle wo sie schon wartend sitzt.
Bevor Allisons Eltern wieder von der Arbeit gekommen sind habe ich sie nach Hause gefahren, was ungefähr um halb fünf war. Den ganzen Tag sind wir zusammen auf der Couch gesessen und haben Filme gesehen, so wie wir es schon gestern Abend getan haben.
Es hat angefangen zu dämmern und die Dunkelheit fängt an sich über die Stadt auszubreiten. Ich ziehe mir einen schwarzen Hoodie über und wechsle meine Jogginghose gegen eine Jeans ein. Ein Blick auf die Uhr verrät mir dass es halb neun ist und ich mache mich auf den Weg nach unten wo ich in meine Chucks schlüpfe.
Die Straßen sind leer als ich den Weg in Richtung Park einschlage, kein Auto fährt noch obwohl es noch nicht einmal neun ist. Stattdessen kommen mir ein paar Fußgänger entgegen die die Straßenseite wechseln als sie mich sehen. Kein Wunder, mit der Kapuze meines Hoodies, den Händen in den Taschen vergraben und ganz in schwarz gekleidet könnte man mich echt für einen Kriminellen halten. Ich lache leicht bei den Gedanken dass die Leute von mir denken ich könnte sie überfallen wenn ich in Wahrheit so viel Schlimmeres mit ihnen machen könnte. Als ich den Park erreiche biege ich einfach in den Wald ab und verschwinde zwischen den Bäumen die mich umgeben. Ich liebe die Nacht, niemand ist mehr unterwegs und man kann wenigstens einmal am Tag ungestört umherlaufen. Ich halte mich etwas links um zur Lichtung zu gelangen, wo noch immer die Sachen von Allisons und meinem Picknick liegen.
Als ich fast an der Lichtung angekommen bin und die Bäume anfangen nicht mehr so dicht zu sein bemerke ich dass ich nicht alleine bin. Ich schließe die Augen um mich besser auf mein Gehör zu konzentrieren. Als ich mir sicher bin dass ich nicht alleine bin trete ich auf die Lichtung um ihn auch schon dort stehen zu sehen.
"So wie ich sehe hattest du ein schönes Picknick mit deiner kleinen." Sagt er nicht gerade laut, doch trotzdem kann ich es hören, das weiß auch er. Sein Blick liegt auf der Decke neben der er steht, bevor er mich ansieht. Ich stehe am Rand der Lichtung und warte was er tut.
"Was willst du?" Frage ich genervt.
"Ich versteh das nicht weißt du." Redet er drauf los und ignoriert meine Frage einfach. "Ich dachte ihr beide hasst euch." Während er redet näher ich mich ihm ein wenig sodass wir vielleicht noch zehn Meter voneinander entfernt stehen.
"Dinge können sich ändern." Gebe ich nur zurück was ihm ein kleines Lachen kostet.
"Ach ja? Bist du dir wirklich sicher ob sie ihre Meinung geändert hat?"
"Wieso fragst du mich das? Was tust du überhaut hier? Du weißt dass das mein Ort ist." Meine Stimme klingt emotionslos und gelangweilt.
"Ich mach nur einen kleinen Spaziergang, so wie du anscheinend." Meint er.
"Ich bin nur hier um die Sachen mit nach Hause zu nehmen." Erkläre ich und nicke auf die Decke am Boden.
"Was mich zurück zu meiner Frage bringt." Fängt er an. "Was macht dich so sicher dass sie dich nicht insgeheim immer noch hasst?"
"Ich weiß es eben. Sie hat es mir oft genug gesagt."
"Denkst du das wird immer so bleiben? Auch wenn sie alles über dich weiß. Sieh es ein Hemmings jemand wie wir ist nicht für Beziehungen geschaffen." Ein leichtes Lächeln umspielt seine Lippen was in mir den Drang hervorruft ihn eine zu scheuern.
"Doch sind wir." Gebe ich mit leicht zusammengebissenen Zähnen zurück.
"Du glaubst doch nicht wirklich an die Scheiße die in Büchern über uns steht oder?" Er lacht leicht und kommt ein paar Schritte auf mich zu.
"Was wenn doch? Was wenn ich es selbst erlebt habe?" Frage ich zurück.
"Bei Allison? Ich hoffe doch nicht?" Lacht er. "Ich hatte damit gerechnet du lässt sie bald fallen so wie alle anderen und ich bekomme auch ein bisschen was von ihr ab." Sein dummes Grinsen bringt mich zum Kochen und ich presse meine Hände zu Fäusten zusammen.
"Denk nicht mal daran." Knurre ich.
"Oh doch werde ich. Denn bald wird sie dich sitzen lassen wenn sie alles weiß und dann bin ich an der Reihe." Er leckt sich über die Lippen um seine Aussage zu unterstreichen, was mir den Rest gibt. In Sekundenschnelle stürze ich mich auf ihn und habe ihn zu Boden gepresst. Er schubst mich von sich runter und ist nun über mir. Auch wenn er leider stärker als ich bin habe ich den Vorteil schneller als er zu sein, bevor er ausholen kann um mir eine zu verpassen ergreife ich seinen Arm und halte ihn davon ab. Nun hole ich aus um ihn am Arm zu erwischen, an dem nur kurz darauf Blut herunter läuft.
"Arschloch." Knurrt er mich an.
"Halt dich von Allison fern und ich bin nicht ganz so hart zu dir." Gebe ich nur zurück.
"Vergiss es." Mit diesen Worten erwischt er meine Schulter die sofort zu brennen beginnt. Kurz darauf steht er von mir auf und sieht mich herausfordernd an.
"Komm schon Hemmings, ist das alles? Oder soll es wieder so wie beim letzten Mal enden?" Er lacht nur während ich mich aufrapple und erneut auf ihn los gehe. Er weicht mir geschickt aus und erwischt mich mitten in die Rippen. Ich zische vor Schmerz was ihn nur noch mehr zum Grinsen bringt.
"Schnelligkeit ist eben nicht alles." Meint er nur. In einer Bewegung hole ich mit der einen Hand aus, die er sich natürlich schnappt, und schlage mit der anderen zu, die seinen Hals trifft. Sein Griff um meine Hand lockert sich als auch ihn der Schmerz durchzuckt. Nun bin ich derjenige der lacht. Aber auch nur so lange bis er mich mit beiden Händen am Hals gepackt hat und mir die Luft abschnürt.
"Hör mir zu Hemmings, du wirst mich nicht daran hindern das zu bekommen was ich will also gib lieber gleich auf." Knurrt er.
"Keine Chance." Krächze ich.
"Dumme Entscheidung." Meint er nur als er meinen Hals los lasst und Luft meine Lungen durchflutet. Panisch atme ich so viel Luft ein wie ich nur kann, bis ich erneut nach Luft schnappe als ich merke wie er sich tief in meinen Bauch krallt. "Dumme Entscheidung." Wiederholt er seine Worte, als er von mir ablässt und ich auf die Knie sinke. Binnen Sekunden ist er durch die Bäume verschwunden und lässt mich blutend neben der Decke liegen, auf der Allison und ich noch vor wenigen Stunden gemeinsam gesessen sind.
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POSSESSED - Completed -
Ficción General- Completed - Teil 1 der "POSSESSED" Reihe ~ Ich werde dir nicht die Gründe sagen, weshalb du mich lieben sollst, du hast keine Grüne. Der Grund zum Lieben ist die Liebe selbst ~ Allison Collins findet an ihrer neuen Schule schnell Freunde, doch au...