36. Decision

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Um ehrlich zu sein wusste ich nicht wirklich, was gerade passierte. Erstens war ich ziemlich betrunken und zweitens war ich gerade dabei Collin meine Meinung zu geigen, also was fiel ihm eigentlich ein, mich dann einfach zu küssen? Sagen konnte ich ihm das leider nicht, da ich zu sehr damit beschäftigt war, naja...ihn zurück zu küssen.
Als seine Lippen auf meine trafen fiel mir sofort auf, wie weich sie doch waren. Ich schloss sofort meine Augen, ignorierte, dass sich alles um mich herum drehte. Es dauerte nicht lange, bis er sich wieder von mir entfernte und deshalb öffnete ich sie wieder, nur um in seine dunklen Augen zu sehen, die mich fragend ansahen. Ich dachte nicht mehr weiter nach, sondern drückte meine Lippen wieder auf seine und dass gab ihm anscheinend die nötige Zustimmung. Obwohl ich ihn immer ganz anders eingeschätzt hätte, küsste er mich zärtlich und langsam. Seine rechte Hand wanderte zu meinem Nacken und packte mich dort, um mich näher zu ihm zu ziehen. 

"Sonst noch alles klar, bei euch?", hörte ich plötzlich und fühlte, wie Collin sich zurück zog. Als ich die Augen öffnete und nach rechts sah, stand Chace genau vor uns. Grinsend. 
Collin war währenddessen ein paar Schritte von mir weg gegangen und stand jetzt einfach so rum, unwissend, was er tun sollte. 
"Sorry, dass ich euch gestört hab. Aber die anderen machen sich schon sorgen.", er sah in Collins Richtung und dann zu mir. "Ihr solltet bald wieder rein kommen.", er zwinkerte mir zu und ging wieder. 
Als die Tür zugefallen war, brauchte ich sehr viel Mut, um nach oben zu schauen. Doch ich tat es und Collin sah auch mich an. Die Stimmung war seltsam. Bis er zu lachen anfing. 
"Oh mein Gott, dass war peinlich.", sagte er währenddessen. Ich konnte nicht anders, ich musste auch lächeln und dann kam er auch wieder näher zu mir. Er stützte seine Hände an der Wand ab und war somit wieder genau vor mir. 
"Also...", fing er an, doch sprach nicht weiter. 
"Ja?"
"Du wolltest vorher noch etwas sagen.", er grinste mich an. Und fixierte mich genau mit seinem Blick. 
"Ich hab's vergessen.", gab ich zu. 
"Ich wundere mich, warum."
Wir standen so noch eine Weile da, bevor wir beschlossen, wieder zu den anderen nach drinnen zu gehen. Aber um ehrlich zu sein, wollte ich nichts anderes, als draußen bleiben. Und ihn nochmal zu küssen. 

"Wo wart ihr denn jetzt so lange?", fragte Dylan, als wir wieder zum Tisch stießen, die Frage war mehr an Collin gerichtet, welcher nur mit den Schultern zuckte. Liam sah ihn nur wütend an, Laura sah mich wütend an und Chace saß grinsend auf seinem Stuhl. 
"Mir wird langsam langweilig. Und es ist schon fast 10 Uhr, wann gehen wir wieder zurück?", sagte Laura dann bald und rutschte auf ihrem Stuhl herum. 
Es war schon fast 10 Uhr? Die Zeit war aber schnell vergangen. 
"Und ich bin schon ziemlich betrunken.", Chace nahm noch einen Schluck von seinem Bier. 
"Auch gelangweilt.", sagte Liam, doch ich hatte das Gefühl, dass er eher schlecht drauf war.
"Ich fand es bis jetzt eigentlich ganz lustig.", hörte ich Collins Stimme und als ich aufsah, sah ich, dass auch er zu mir blickte. Und mal wieder grinste. 
"Das reicht, ich gehe.", Liam sprang plötzlich von seinem Stuhl auf, welchen er dabei fast umstieß und ging mit schnellen Schritten nach draußen. Der Rest von uns blieb nur verwirrt zurück. Naja, nicht so verwirrt, wir wussten alle, warum er sauer war. 

Keiner sagte mehr ein Wort und nach ein paar Minuten gingen wir nach draußen und fuhren nach Hause. 

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In meinem Zimmer angekommen stieg ich zuerst unter die Dusche. Das kalte Wasser half mir, mich besser zu fühlen, denn danach hatte ich das Gefühl, nicht mehr ganz so betrunken zu sein. Als ich gerade fertig für's zu Bett gehen war, hörte ich ein Klopfen an der Tür. Aufgeregt, sprang ich wie ein kleines Mädchen zur Tür. Als ich diese jedoch öffnete, stand nicht dahinter, wen ich gehofft hatte zu sehen. 
"Hey Liam. Was gibts?", ich versuchte so zu tun, als wäre ich nicht enttäuscht darüber, dass es nicht Collin war. 
"Ich wollte mit dir reden.", er versuchte nicht in mein Zimmer zu kommen, zu Glück. Aber ich hatte auch nicht wirklich Lust mich mit ihm zu unterhalten. Was hätte er schon sagen können, was er mir noch nicht gesagt hat? 
"Ja?", sagte ich trotzdem, schließlich wollte ich nicht unhöflich sein.
Dann sagte er jedoch etwas, was ich nicht erwartet hatte. 
"Ich habe mich von Amanda getrennt."
"Du hast was?", entfuhr es mir, wahrscheinlich ein bisschen zu laut. 
"Du hast schon richtig gehört. Ich habe mit ihr Schluss gemacht. Vor ein paar Minuten." Er sah mich erwartungsvoll an. Ich wusste jedoch überhaupt nicht, wie ich darauf reagieren sollte. 
"Okay?", sagte ich deshalb nur. 
"Okay." plötzlich kam er näher und beugte mich ein wenig zu mir herunter. 
"Warte, nein.", so schnell ich konnte, ging ich 5 Schritte zurück und ließ einen verwirrten Liam vor mir. 
"Du solltest jetzt wirklich gehen.", sagte ich dann noch, doch er bewegte keinen Muskel. 
"Warum sollte ich?", fragte er dann, blieb aber zum Glück immer noch stehen, wo er war. 
"Hast du mich nicht gehört? Ich habe mit ihr Schluss gemacht."
"Du solltest trotzdem lieber gehen."
Er lehnte sich am Türrahmen an und sah mich böse an. "Ist es wegen Collin?"
'Ja' dachte ich mir. 
"Vielleicht", sagte ich. 
"Ich dachte, dass das war, was du wolltest? Dass ich endlich mit ihr Schluss mache."
"Nicht mehr.", gab ich ehrlich zu. 
"Heißt das, du empfindest etwas für ihn?"
Ich schuldete ihm keine Antwort und deshalb sagte ich auch nichts. Ich sah ihn einfach nur an. 
"Dann bist du echt blöd, Jess. Er wird dich fallen lassen, so wie er jeden fallen gelassen hat. Oder sogar noch schlimmer." Er kam näher zu mir, blieb jedoch rund einen Meter weit weg stehen und sah mich ernst an. "Entscheide dich für mich. Lass uns ausgehen morgen, okay? Ich werde fertig sein und wenn du um 6 Uhr zu meinem Zimmer kommst, weiß ich, dass du es auch bist." Mit diesen Worten drehte er sich um und ging hinaus. 

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Am nächsten Tag blieb ich in meinem Zimmer und mich störte auch niemand. Ich las den ganzen Tag, war jedoch außerdem noch sehr damit beschäftigt, mir Gedanken zu machen. Liam oder Collin. Collin oder Liam. Warum war das auch so schwer? Aber was, wenn Liam recht hatte und Collin mich fallen lässt? Was aber, wenn er das nicht tut? 

Um halb 6 ging ich in mein Badezimmer, um mich zu schminken und meine Haare zu locken. Außerdem warf ich mir ein schönes Sommerkleid über. Schnell sah ich mich noch im Spiegel an und hoffte wirklich, dass ich die richtige Entscheidung traf. 
Sein Zimmer war so ziemlich neben meinem, weshalb ich nicht weit hatte. Nachdem ich einmal tief eingeatmet hatte, klopfte ich an der Tür. Er öffnete mir auch sofort die Tür. 
"Wow, du siehst echt klasse aus.", sagte er und ich wusste, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte. 


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Jetzt die Frage aller Fragen: Liam oder Collin? Für wen würdet ihr euch entscheiden bzw. für wen wollt ihr, dass sie sich entschieden hat :D 
Danke für's lesen :*


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Three sided love. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt