#19

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PoV. Jimin

Zwei Wochen später war endlich mein Flugticket angekommen. Tae und Jungkook hatten sich beruhigt und sich damit abgefunden, dass ich Yoongi nie wieder sehen wollte.

Was ich echt süß fand, war, dass sie mich bis kurz vor das Sicherheitsgate am Flughafen begleiteten. "Man, du wirst uns echt fehlen. Vergiss ja nicht uns anzurufen. Mindestens einmal pro Tag!", Tae sah mich traurig an. "Ich will dort das letzte Jahr auf der Highschool wiederholen, da werde ich wahrscheinlich nicht sonderlich viel Zeit haben. Aber gut, ich versuche mein Bestes", lachte ich. Auch Jungkook sah nicht begeistert aus. Ich sah auf meine Uhr. "Sorry Jungs, ich muss los." Natürlich verspürte auch ich ein Ziehen in meiner Brust. Einfach so meine besten und einzigen Freunde hinter mir zulassen, dass war echt schwer.

Von Jin hatte ich mich heute Vormittag schon verabschiedet. Er hatte sogar Tränen in den Augen. Ich hatte ihm versichert nach meinem Abschluss in Korea vorbei zuschauen. Er hatte mich an sich gedrückt und ein "wehe du denkst nicht an mich" geschnieft. Da hatte auch ich einen Klos im Hals gespürt. Wäre in dem Moment nicht Tae mit seinem großen Bruder herein gekommen, der mich zum Flughafen bringen sollte, hätte ich auch angefangen zu heulen.

"Hab dich lieb", flüsterte Jungkook mir ins Ohr als ich ihn zu letzten Mal für lange Zeit in meine Arme schloss. Ich musste schlucken als ich in Taes Augen sah. Tränen glitzerten in seinen Augenwinkeln. "Man, hör auf. Macht es mir nicht noch schwerer!", seufzte ich und umarmte dann auch noch Taehyung.

Als ich mich gerade von den beiden abwandte, hörte ich jemanden meinen Namen rufen. Ich drehte mich um und erblickte Yoongis blonden Haarschopf zwischen den wartetenden Menschen. Sofort beschleunigte ich meine Schritte und hielt zielstrebig auf die Sicherheitsabtrennung zu. Da packte mich jemand am Handgelenk. Wer es war brauchte ich gar nicht zu erraten. "Lass mich los", zischte ich. "Erst wenn du mir zuhörst." Yoongis Stimme war mir immernoch so vertraut. Langsam drehte ich mich um. "Ich will aber nicht. Du musst mir nicht noch mehr weh tun. Also lass mich einfach los!", meine Stimme drohte sich zu überschlagen. Er machte jedoch keine Anstalten, auch nur einen Finger zu bewegen. Stattdessen zog er mich zu sich und legte seine Arme um mich. Kurz war ich irritiert, doch dann drückte ich ihn von mir. "Spinnst du? Hast du's vergessen? Ich hasse dich!", ich klang hysterisch und panisch. Hilfesuchend blickte ich zu Jungkook und Tae. Die starrten uns jedoch nur regungslos an. Ich holte tief Luft und beruhigte mich. "Lass mich einfach los. Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben und sehen will ich dich auch nicht mehr. Mir ist egal was du zu sagen hast und außerdem verpasse ich meinen Flug wenn du mich nicht gehen lässt", damit riss ich mich von ihm los und ging schnell hinter die Absperrung, die mich von ihm trennte. Ich winkte Tae und Kookie ein letztes Mal und suchte dann meinen Terminal.

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Inzwischen war es spät in der Nacht und das Flugzeug mitten über dem Pazifik. Viele Passagiere schliefen. Ich jedoch war wach und wusste nicht, was ich machen sollte. Auf dem Klo war ich auch schon zehn mal. Einfach nur aus reiner Langerweile. Ich schaltete durch die Programme, die es auf dem kleinen Fernseher in der Lehne vor mir gab und blieb an einem Musiksender hängen. Das Lied, das lief, kannte ich nicht. Jedoch gefiel mir der Rythmus und der Text. Er beschrieb meine jetzige Situation perfekt. Eine Weile zappte ich noch durch weitere Sender, befor ich mir ein Drama anschaute. Irgendwann war ich dann doch eingeschlafen.

Erst kurz vor der Landung wachte ich auf und freute mich schon auf San Francisco. Alle, die schonmal dort waren, hatten mir erzählt, wie toll es dort war.

Die Luft war noch angenehm kühl, da es erst früh am morgen war. Mein Vater wartete auch schon auf mich. Er hatte sich verändert, sah glücklicher aus, gesünder und zufrieden. Freudig lächelnd kam er zu mir und drückte mich fest. "Bist du groß geworden! Und hübsch bist du auch!", er lächelte. "Komm, lass uns zu meinem Haus fahren und dann erzählst du mir, wie es dir so geht, ok?" Ich nickte. Jedoch wollte ich lieber nochmal eine Runde schlafen, als ihm zu erzählen, was in den vergangenen Jahren passiert war. Im Auto war ich direkt eingeschlafen.
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I Need You||《Yoonmin》Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt