Kapitel 1

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Vergesst meine Geschichte nicht und falls ihr die Edition findet, fasst sie nicht an:

Langsam schritt ich voran. Wie immer nahm ich nicht den üblichen Waldweg, sondern nahm einige Umwege. Sie waren zwar umständlicher, aber wunderschön. Die Vögel flogen umher und einige Eichhörnchen versteckten sich in Bäumen. Der Grund warum ich Umwege nahm, war einfach. Ich wollte erstens langsam nach Hause, denn meine Eltern waren Alkoholiker und zweitens es in der Nähe war mein Lieblingsort. Ein großer Baum, den man einfach hochklettern konnte und der eine wunderbare Aussicht auf den Sonnenuntergang gab. Außerdem stand er in der Mitte einer Lichtung und gab viele Möglichkeiten rauf und rubter zu klettern. Noch dazu hatte er viele Verstecke. Ich kletterte auf ihn und lehnte mich gegen den dicken Baumstamm. Auch wenn es erst Mittag war, ich konnte warten. Mein Zuhause stank und meine Eltern waren nicht besser. Jeden Tag kamen sie stockbetrunken zurück und kamen erst um acht Uhr abends aus dem Bett um kurz zu essen und danach weiterzufeiern. Wir hatten Geldprobleme und ich war diejenige die alles bezahlen musste. Ich musste abends arbeiten, jedoch hatte ich einen freien Tag. Ich arbeitete als Bedienung in einem Cafe, was mir nicht besonders viel Geld brachte, vor allem nicht wegen den Alkoholikern. Das Geld wird für Drogen und Alkohol ausgegeben und trotzdem schaffte ich es uns da rauszuholen. Noch dazu, der Stress der mir in der Schule geboten wurde. Das ganze Gehänsel über meine dreckige Kleidung. Das ganze Gelächter und die Späße über meine Armut. Es war die Hölle. Je mehr Gedanken über mein Leben ich hatte, desto mehr hatte ich auch über das eine Wort, das vielen das Leben nahm. Selbstmord. Mein Leben war die Hölle und doch lebte ich weiter, aus welchem Grund auch immer. Etwas hielt mich am Leben, doch was es war, wusste ich nicht. War es meine Familie? Nein. Ich hasste sie. Die Schule? Wieso sollte sie? Ich werde gemobbt und niemand mag mich. Ein Junge? Auch nicht. Mein Job? Nie im Leben. Also nichts. Rein gar nichts. Die Sonne ging langsam unter und gab dem Himmel neue Farben. Von Gelb auf Rot. Es sah wunderschön aus. Etwas fiel runter. Was es war konnte ich vom Baum aus nicht erkennen, deswegen kletterte ich gekonnt runter. Fast jeden Tag war ich auf dem Baum und deswegen kannte ich erstens, viele Abkürzungen durch den Wald und zweitens, die besten Wege um rauf und runter zu klettern. Als meine Füße den Boden berührten, musste ich erstmal mein Gleichgewicht wiederfinden. Als ich es schaffte, lief ich schnell zu dem Gegenstand rüber. Er war nur ein paar Meter vom Baum entfernt, sodass ich schnell ankam. Ich schaute auf den Boden. Es war klein und rechteckig. Was mir besonders gefiel war die rote Farbe. Meine Lieblingsfarbe. Was machte es bloß dort? Ich hob es auf und drehte es um. „Blood Edition", las ich laut vor was auf dieser kleinen Plastikbox stand. Plötzlich drehte sich alles um mich herum und ich merkte wie langsam in Ohnmacht fiel.

Ich öffnete langsam meine Augen und richtete mich auf. Ich schaute mich um. Ich war nicht mehr auf der Lichtung, jedenfalls dachte ich das. Es war die Lichtung, nur verändert. Der Baum war noch da, jedoch sah er etwas heruntergekommen aus. Einige Blätter waren vertrocknet, einige Äste drohten abzubrechen. An einigen Stellen sah man den Baum in einer anderen Form. Eine elektronische Form. Ich wusste nicht wie ich es beschreiben sollte, jedoch fiel mir auf, dass es überall so war. Eine Mischung zwischen Realität und.. Cyber, wie mein Lehrer immer sagte. Der Himmel war nicht mehr so schön blau, sondern blutrot. Das Gras war grün mit einigen roten Flecken. „Wo bin ich?", fragte ich gerade heraus. „In meiner Welt!", hörte ich eine finstere, tiefe Stimme. Ich schaute mich um, doch es war niemand weit und breit zu sehen. „Du wirst mich nicht sehen. Finde die anderen 5 Mitstreiter und sucht euch eine Tür aus. Doch zunächst. Such dir deine Pokemon aus."

Blood Edition (Pokemon Creepypasta)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt