-Kapitel 11-

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Dieses Gesicht....
Seine Gesicht....
Sein Lächeln....
Diese...diese...d...

Ein Lichtstrahl. Am Ende der Dunkelheit. In weiter Ferne, doch er wurde größer und immer heller.
Schließlich gab es um mich herum nur noch weiß.
Ich blinzelte.
Langsam nahm alles Konturen an. Im Hintergrund waren blasse Farben zu erkennen.

"Sie ist wach" flüsterte eine Stimme im Hintergrund.

Über mir machte sich ein Schatten breit. Ein Gesicht ließ sich langsam erkennen.

"Können sie mich hören?" Sagte eine tiefe beruhigende Stimme.

Reden konnte ich nicht, es kammen einfach keine Worte aus meinem Mund. Also nickte ich nur.

"Bleiben sie ruhig und halten sie bitten einmal ganz still"

Etwas piekste in meinen Arm. Ich merkte jedoch fast nichts.

"Wie geht es ihnen?"

"Es geht. W-wo bin ich?" Hauchte ich.

"Sie sind in guten Händen. Einem speziellen Fachkrankenhaus für Menschen, mit psychischen Belastungen."

"Wie bin ich hierhergekommen und wie lange bin ich schon hier?"

"Sie halten sich bereits seit 2 Tagen hier auf ohne richtig bei Bewusstsein gewesen zu sein. Ein älteres Ehepaar fand sie vor zwei Tag, ohnmächtig, am Rande eines Weges im Matsch liegen. Sie riefen sofort einen Krankenwagen.Wir konnten vor Ort mehrere Wunde reinigen und eine Platzwunde am Kopf nähen. Allerdings ist dieses nur nebensächlich. Allem Anschein nach erlitten sie einen Gedächtnisschwund und -störungen. Wir werden sie wahrscheinlich noch für mindestens 2 Wochen hierbehalten müssen, bis sie sich wieder einigermaßen erholt haben."

Ich war schon fast 3 Tage hier? Was war geschehen? Ich kann mich nur noch an die Sitzung beim Direktor erinnern und... und das Serena nun fort ist.

Der Arzt verabschiedete sich. Er meinte, ich brauche meine Ruhe und kann mich jeder Zeit melden, wenn ich etwas brauche. Ich hiefte mich auf, sodass ich gerade auf dem Bett sitze.

Kennt ihr diese Filme, in denen die Hauptprotagonistin fast stirbt, im Krankhaus liegt und ihre große Liebe neben ihr am Bett steht und ihre Hand hält, obwohl sie es nie für möglich gehalten hätte? Ich schaute mich um. Sowas gab es anscheinend nur in Filmen. Keine Menschenseele weit und breit...

Als ich mich weiter umguckte stellte ich fest, dass ich an einem Tropf hing der mir irgendwas in mein Blut pummte. An meinem Kopf konnt ich einen riesigen Verband fühlen. Der Rest meines Körpers war entweder von kleineren Verbände oder diesen Wattepflastern, die es immer beim Arzt gibt, überfüllt. Ich fühlte mich wie ein alter Teddybär, der überall geflickt werden musste.

Auf meinem Nachtisch steht ein kleines Blümchen mit einem Schild dran. Es ist von der alten Dame, die mich gefunden hatte. Süß von ihr, somit ist nicht alles hier grau. Sonst aber war nicht da. Traugig eigentlich- an mich hat nur eine Person gedacht und für die bin ich komplett fremd. Anderen war ich komplett egal.
Werde ich so Enden? Für immer allein?

Don't let me down || Sean CavaliereWo Geschichten leben. Entdecke jetzt